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"Happy Voices" sangen sich zum Glück

Von Julia Evers, 15. November 2016, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Die "Happy Voices" sangen sich zum Glück
Bild: Volker Weihbold

Chor aus Neufelden im Mühlviertel begeisterte beim Finale der Kinderchöre von "Best of Chormusik"

Hinter der Bühne wird nicht gesungen, es wird gekreischt. Zwischen ein paar Erwachsenen flitzen viele kleine Menschen umher. "Ich bin sooo nervös", ruft Meryem und lässt ein schrilles "Aaaaaah!" folgen. Gleich darf sie raus, auf die große Bühne des Mittleren Saals im Brucknerhaus Linz, um im Finale der Kinderchöre des OÖN-Bewerbs "Best of Chormusik" ihr Können zu zeigen. Einmal war die Volksschülerin aus Linz schon auf einer Bühne, aber "die war nicht so groß", erzählt sie aufgeregt.

Mai Cocopelli, ungekrönte Königin der Kinderlieder, ist Teil der Jury. "Für mich zählt weniger das Tönetreffen, sondern mehr, wie der Gesang vermittelt wird, ob die Freude und die Begeisterung spürbar werden", sagt sie. Und überhaupt gehe es beim Singen doch nicht ums Gewinnen. "Wenn man sich selber als Sieger erlebt, dann ist das super."

Nervös ist sie zwar auch noch jedes Mal, bevor sie auf die Bühne geht, anstatt zu kreischen, stellt sie sich aber gefühlsmäßig darauf ein, was während des Konzerts passieren soll. "Wie hätte ich gern, dass sich alle fühlen, wie sollen sie rausgehen", darauf fokussiert sich Cocopelli: "Heute sollen sich alle als Sieger fühlen."

"Freak-Boxen" für alle

Die Energie, die sie übertragen will, ist anscheinend schon angekommen im prall gefüllten Mittleren Saal des Brucknerhauses. Begeisterung schlägt ihr entgegen, als sie mit "Wir sind hier", unterstützt von ihrer eigenen Musikgruppe und Kindern aus der Musikschule Linz, den Nachmittag eröffnet – von der jüngsten Besucherin, Lea, drei Monate, bis hin zu den Opas und Omas der Chorsänger sind alle mit vollem Einsatz dabei.

Hat Leas Mutter auch vor dem Konzert noch gehofft, dass das Baby nicht mitsingt – genau dazu stiftet Cocopelli die Besucher an. Wenn sie zeigt, wie "Freak-Boxen" geht, und jeder mitmacht, dann haben alle Spaß – bis auf eine. Aber die, die nicht enthusiastisch mitschreit, sondern die Hände vor dem Gesicht zusammenschlägt, ist Mai Cocopellis Tochter – und beruhigt so Eltern, dass man auch als beliebte Kinderliedermacherin dem Nachwuchs manchmal peinlich ist.

Der Schulchor der Volksschule Wolfern eröffnet das Wettsingen, das doch eigentlich gar keines ist. "Du bist du" singen die Volksschüler, und "Flip Flap Zauberei". Den das Selbstbewusstsein stärkenden Zeilen "Akzeptiere dich so, wie du bist, weil jeder einzigartig ist" folgt der Chor der 3M Klasse der VS 30, der Korefschule Linz, nach. "Zum Schulgehen, liebe Leut, da hamma fast ka Zeit" tönt der Chor in "Es geht nichts über die Gemütlichkeit". Zum Singen und Üben der Choreografie haben sie Gott sei Dank schon Zeit, das beweisen die Volksschüler gleich im Anschluss mit dem "Flohtango".

Völlig andere Töne schlagen die Inntöne aus der Musikmittelschule Schärding an. Fein- und vielstimmig intonieren sie "Edelweiß" und "Ave Maria", bevor sie mit "Herzklopfen" von den Poxrucker Sisters ihre moderne Seite zeigen.

Und hätte man auch gedacht, dass der Beifall nicht mehr stärker werden kann – die "Happy Voices" beweisen das Gegenteil. Quetsch‘n, Paschen, ein paar Juchitzer, Tanz in Dirndl und Lederhose – ein Augen- und Ohrenschmaus, was die Schüler aus Neufelden da zu "Kommt ihr G‘spieln" und "Waldhansl" zeigen. In Tracht bewegt es sich auch gut zu Melodien aus Namibia, das beweisen sie, bevor sie mit "Music brings us together" noch einmal das besingen, was alle im Saal fühlen.

Am Ende gewinnen die "Happy Voices" die kombinierte Jury- und Publikumswertung, aber Mai Cocopelli hat wohl ihr Ziel erreicht: Nach Darbietungen mit so viel Stimme und vor allem Herz sind alle kleine Sänger große Sieger.

 

Umfrage

„Ich singe schon seit dem Kindergarten. Singen macht einfach riesigen Spaß. Besonders gerne mag ich die Auftritte, weil uns dann Leute zuschauen.“ Lorenz Kremsmayr (8), VS Wolfern


„Beim Singen kann ich einfach loslassen. Man kann auch falsch singen, es macht trotzdem einfach Spaß. Ich singe am liebsten zuhause unter der Dusche.“ Jana Reschenhofer (13), „Inntöne“


„Das Coolste am Auftritt war die Begeisterung der Leute im Saal. Die hat man auf der Bühne richtig gespürt, wenn die Menschen geklatscht haben." Daniel Haim (13), „Happy Voices“

 

„Am liebsten singe ich auf der Bühne. Wenn uns so viele Menschen beim Singen zuhören, dann habe ich nachher den ganzen Tag ein gutes Gefühl.“ Christina Mader (9), 3M Klasse der VS 30


Preisgekrönt

Wir haben die besten Kinderchöre gesucht – rund 10.000 Stimmen sind auf nachrichten.at abgegeben worden. Als Sieger dieser Beliebtheitswahl gingen die „Happy Voices“ hervor und gewannen einen Kinogutschein für den gesamten Chor im Megaplex Pasching. Für ihren Sieg beim gestrigen Finale der Kinderchöre dürfen sich die „Happy Voices“ über ein Chorwochende auf Schloss Kremsegg in Kremsmünster freuen.

Morgen lesen Sie einen großen Nachbericht des Finales der Erwachsenenchöre

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