Große Kleinkunst kratzt an schönen Oberflächen
Das 33. Linzer Kleinkunstfestival bringt ab heute bis 25. November (Musik-)Kabarett auf die Bühne im Linzer Posthof
Wo politisches Kabarett auf Grenzüberschreitungen mit anderen Genres trifft, "fängt es für uns an, spannend zu werden", sagt Posthof-Chef Wilfried Steiner. Das dürfte das Kleinkunstfestival mit neun Abenden auch für das Publikum werden. Werner Brix eröffnet den Reigen: Mit "Zuckerl" bringt der Wiener die besten Szenen aus 20 Jahren Kabarett mit. Süffig wird es mit den Science Busters, wenn sich Molekularbiologe Helmut Jungwirth, Astronom Florian Freistetter und Martin Puntigam dem Thema Bier widmen (9. 11.).
Zwei starke Frauen in der Kabarettszene sind Birgit und Nicole Radeschnig alias RaDeschnig: Mit "Zimmer Küche Kabinett" spüren die Kärntner Zwillingsschwestern der Überforderung des Ichs mit der Gesellschaft nach (12. 11.).
Drei musikalische Herren des deutschen Theatre du Pain mischen in ihrem "Tamtam der Leidenschaften" Neu-Dada, Barocktheater, philosophisches Kabarett und eine Rock’n’Roll-Show zur Anarcho-Kleinkunst deluxe (16. 11.).
Florian Scheuba und Robert Palfrader können allem widerstehen, außer der Versuchung eines unmoralischen Angebots, zu erleben in "Flügel" (19. 11.). Bereits Stammgäste im Posthof sind maschek: Wenn Satire und politische Realität verschwimmen, sind Peter Hörmanseder und Robert Stachel mit "Fake! In Wahrheit falsch" gefragt (22., 23. 11.). Einen privatistischen Shitstorm lassen zum Festivalende Christoph Grissemann und Rocko Schamoni übereinander ergehen.
Die Karten sind knapp, bereits ausverkauft ist Klaus Eckel (11. 11.), zweite Chance: März 2017. Tipp: Für AK-Mitglieder gilt ermäßigter Eintritt (10 Euro).
Karten: 0732 / 78 18 00 (Di.–Fr., 15–19 Uhr), www.posthof.at