Goldene Palme geht an Drama "Dheepan"
CANNES. Mit einem gesellschaftskritischen Film über Flüchtlinge in Europa hat der französische Regisseur Jacques Audiard beim Filmfestival in Cannes die Goldene Palme gewonnen.
Das gab die Jury der 68. Internationalen Festspiele am Sonntagabend in Südfrankreich bekannt.
Audiard (63) erzählt darin von einem Flüchtling aus Sri Lanka, der sich in einem heruntergekommenen Pariser Vorort mitten in einem Bandenkrieg wiederfindet. Der Regisseur war 2009 in Cannes für sein Gefängnisdrama "Ein Prophet" mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet worden.
Das Internationale Festival von Cannes gilt als das wichtigste Filmfest der Welt. Es fand in diesem Jahr zum 68. Mal statt; im Wettbewerb konkurrierten 19 Filme um die Hauptpreise. Die Jury wird von den US-Regie-Brüdern Joel und Ethan Coen geleitet. 2014 hatte das türkische Drama "Winter Sleep" von Nuri Bilge Ceylan die Goldene Palme gewonnen.
Den Großen Preis der Jury bekam der ungarische Regisseur Laszlo Nemes für sein Holocaust-Drama "Son of Saul" (Sauls Sohn). Der schockierende Film über das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ist das Erstlingswerk des jungen Regisseurs.
Der Preis für die beste Regie ging an den Taiwanesen Hou Hsiao-Hsien für das Kampfkunst-Epos "The Assassin", das im China des neunten Jahrhunderts spielt.
Als bester Schauspieler wurde am Sonntag in Cannes der Franzose Vincent Lindon geehrt. In dem Sozialdrama "La Loi du Marche" (Das Gesetz des Marktes) spielt er einen Arbeitslosen, der schließlich in einem Supermarkt als Sicherheitsmann angestellt wird und Kassierinnen überwachen muss.
Vincent Lindon
Als beste Darstellerin wurden bei dem Filmfestival gleich zwei Frauen geehrt. Die US-Schauspielerin Rooney Mara erhielt die Auszeichnung für ihre Rolle in dem Lesben-Drama "Carol", die Französin Emmanuelle Bercot für ihre Darstellung einer bei einem Skiunfall schwer verletzten Anwältin im Film "Mon Roi" (Mein König).
Rooney Mara
Emmanuelle Bercot
hier wird die Problematik unserer Zeit wiedermal ausgezeichnet !
zb
"Den Großen Preis der Jury bekam der ungarische Regisseur Laszlo Nemes für sein Holocaust-Drama "Son of Saul" (Sauls Sohn). Der schockierende Film über das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ist das Erstlingswerk des jungen Regisseurs."
diese holocaust kommt ohne nazis aus. es gibt hier kein gute (die verfolgten) und die bösen (grundsätzlich alle anderen, nicht nur die nazis).
zeichnet eine gut/böse linie innerhalb der mensch und nicht zwischen gut (verfolgten) und bösen (alle anderen - weil wenn die kein nazis waren, haben halt weggeschaut und die haben kein wiederstand geleistet).