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25 Jahre "Die Simpsons": Gelb, goschert, gut

Von Von Nora Bruckmüller, 30. August 2014, 00:05 Uhr
The Simpsons
Fans waren besorgt: Stirbt eine Figur der Simpsons-Familie in der neuen Staffel? Bild: Reuters

Seit 25 Jahren sind die Simpsons mit ihrem radikalen Witz fixer Bestandteil der weltweiten Serienlandschaft. Welches Erbe hat die Kultserie bisher hinterlassen?

Blut und Wasser muss er geschwitzt haben. Zeichner Matt Groening hatte nur noch ein paar Minuten Zeit, bis er den einflussreichen TV-Produzenten James L. Brooks treffen sollte. Dieser wollte von ihm einen Vorschlag für animierte Sketche, um sie in das beliebte Unterhaltungsformat "The Tracey Ullman Show" einzubauen.

In der Not erfand er kurzum seine Version einer dysfunktionalen US-Familie – in 15 Minuten, so besagt es die Legende.

Das war 1987. Am 19. April desselben Jahres waren seine "Simpsons" das erste von 48 Mal ein gezeichneter Teil der Show.

Ab 17. Dezember 1989 hatte die glubschäugige, gelbe Sippe, sprich Vater Homer, seine Frau Marge und die Kinder Bart, Lisa und Baby Maggie, ihre eigene Zeichentrickserie. Heute, ein Vierteljahrhundert, 563 Episoden und 127 Auszeichnungen später sind sie ein selbstverständlicher Teil westlicher Populärkultur und TV-Satire.

Der Sender "ProSieben" feierte die Antihelden der US-Mittelklasse ab 1. September mit der Ausstrahlung der 25. Staffel. Die OÖN spürten das reiche Erbe auf, das die Kultserie bisher hinterlassen hat.

 

Beiße die Hand, die dich füttert: Groening konzipierte "Die Simpsons" mit einem Schmäh, den auch scharfe Systemkritiker anwenden. "Wir schreiben Witze, die Menschen mit genug Bildung oder Kombinationsgabe verstehen. Für alle anderen haben wir Homer, der sich den Kopf anhaut." Springfield, die Heimatstadt der Familie, ist deshalb wie ein weitläufiges, soziales Universum angelegt. Das Atomkraftwerk ist Homers Arbeitgeber – ideal, um Umweltthemen zu diskutieren. Lisa und Bart besuchen die "Springfield Elementary School", ein Spielplatz für Kommentare zum Bildungssystem. Aber auch Korruption oder Einwanderung – alles hat seinen Platz, sogar Medienkritik. TV-Moderator Kent Brookman verrät schon Mal Interna von "Fox", dem Heimatsender der Serie.

Radikales Rollenmodell: Die Kritik an der Serie ist vielfältig und noch nie verstummt. Die Aufreger: Homers endloser Konsum von "Duff"-Bier und das Temperament des dumpfbackigen Cholerikers: Sohn Bart, für viele der Inbegriff des Satansbratens, wird von ihm im Zorn gewürgt. Doch damit erinnert die Show radikal an gern verschwiegene Tatsachen im menschlichen Zusammensein (Stichwort: "gesunde Watsch’n"). Sie ist deshalb ein Spiegel der Gesellschaft. Und in den schauten von Beginn an Millionen. Der Weg für bitterböse Serien war geebnet. US-Produzent Seth MacFarlane wird sich deshalb immer den Vergleich von "Family Guy" und "American Dad!" mit den Simpsons gefallen lassen müssen. In ihrem Fahrwasser schwammen auch "South Park", "Futurama" und "Malcolm mittendrin" zum Erfolg.

Plattform für Popkultur und PR: Jede Episode ist nicht nur mit Witzen über die Simpsons selbst gespickt, sondern auch voll von Referenzen an die Populärkultur. Am liebsten parodierten die Macher Filme wie "Shining", "Citizen Cane" oder "Der Pate". Im Original modelliert etwa Hank Azaria die Stimme von Moe, dem Barkeeper, nach Al Pacinos Spiel als Michael Corleone. Otto, der Schulbusfahrer, basiert auf "Guns N’Roses"-Gitarrist Slash. Im Laufe der Jahre wurden die Simpsons damit zur PR-Plattform für Prominente. Die Liste der mehr als 300 Gastauftritte ist die längste der TV-Geschichte – darunter Elizabeth Taylor, Arnold Schwarzenegger und Lady Gaga und sogar US-First Lady Michelle Obama.

Ein weltweites Geschäft: Mit dem Verkauf von Simpsons-T-Shirts, Geschirr und Devotionalien setzte man bereits 1990 in den USA umgerechnet 16 Milliarden Schilling um. 2008 waren es weltweit rund 750 Millionen Dollar. Heute gilt das Simpsons-Merchandising als globale Milliardenindustrie, von der man national profitiert. Auch ein Beispiel dafür: "Simpsons – The Movie" (2007) spielte 527 Millionen Dollar ein – in mehr als 60 Ländern.

Sprachliches Erbe: Homers originaler Laut der Frustration "D’oh" – auf Deutsch ein kurzes "Nein!" – ist längst Alltagssprache und fand sogar im "Oxford English Dictionary" Eingang. Legendär sind ebenso Barts Frechheiten wie "Friss meine Shorts" oder Nelson Munz verspottendes "Ha ha!". US-Linguist Mark Lieberman geht sogar so weit, zu behaupten, die Simpsons wären eine so große sprachkulturelle Quelle wie die Bibel und Shakespeares Werke. Hier darf man wieder Bart zitieren: "Ay, caramba!"

Jubiläum: Staffel 25. ab 1.9., 20.15; Film: 5.9., 20.15, Pro 7

 

Also sprach Homer

Oh mein Gott, Aliens! Fresst mich nicht, ich habe Frau und Kinder. Fresst die!

Oh, das Internet gibt’s jetzt auch schon für Computer!

Wofür brauchen wir denn einen Psychiater? Wir wissen doch, dass unser Kind verrückt ist.

Sohn, das Münzensammeln ist fast genauso wie das Leben. Es hat schon vor langer Zeit aufgehört, Spaß zu machen.

Mit wie viel „T“ schreibt man „unschuldig“?

Und wie viel kostet das Gratiswochenende?

Komm schon, Gehirn. Ich mag dich nicht und du magst mich nicht. Aber da müssen wir jetzt leider durch. Danach werde ich dich auch wieder kräftig mit Bier ersäufen.

Oh nein, ich esse nichts Neues, bevor ich es nicht schon mal gegessen habe.

Ich habe gerade was rausgefunden! Mein Job ist der Grund, warum ich jede Woche diese Schecks bekomme!
Die Ehe ist wie ein Sarg und jedes Kind ist ein weiterer Nagel.

Junge, wenn die Pfannkuchen auch nur halb so gut schmecken, wie sie aussehen, dann sehen sie doppelt so gut aus, wie sie schmecken.

Schatz, die Ehe ist eine Partnerschaft. Wenn du fällst, helfe ich dir hoch, und wenn du ein Sandwich nicht aufessen kannst, esse ich das Sandwich.

Warum passieren mir immer Sachen, die sonst nur dämlichen Menschen passieren

Versuchen ist der erste Schritt zum Versagen.

 

Ein Becher Wasser für Homer

Die „Ice Bucket Challenge“, die derzeit im Internet ihre Kreise zieht, hat logischerweise auch die „Simpsons“ erreicht: Im Video schüttet sich Familienvater Homer einen Mini-Becher Wasser über den Kopf. „Ist das kalt“, beklagt sich der Wehleidige – bis ihm plötzlich Pinguine, ein Eisbär, der Yeti und ähnliches mehr auf den Kopf fallen. Abgeworfen wurden sie von Bart aus einem Helikopter. Zuvor hatte Homer neben Flanders und Lenny Donald Trump für die Aktion nominiert.
 

Wie viel kostet Baby Maggie?

Antworten auf wichtige Fan-Fragen zu den Simpsons:

In jeder Episode wird Baby Maggie über den Scanner im Supermarkt gezogen. Was zeigt er an?

847,63 Dollar. Laut einer Studie, die Serienmacher Matt Groening recherchierte, war das die Summe, die es Ende der 80er im Monat kostete, ein Neugeborenes zu versorgen.

Wo liegt das echte Springfield?

Im US-Staat Oregon, etwa 160 Kilometer südlich von Groenings Heimatstadt Portland.

Warum sagt Homer „D’oh“?

Weil sein Sprecher Dan Castellaneta „Laurel And Hardy“-Klassiker kennt. Daraus borgte er es. Wahrscheinlich die harmlose Form von „damn“ („verdammt“).

 

 

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3  Kommentare
3  Kommentare
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tradiwaberl (15.589 Kommentare)
am 30.08.2014 17:25

und vielfach auch der Zeit voraus

http://vimeo.com/87939821

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sameshit (754 Kommentare)
am 30.08.2014 10:54

Wer die Simpsons nicht mag, versteht sie nicht! zwinkern)

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( Kommentare)
am 30.08.2014 08:48

dürfte ein Kenner der Materie sein!

Den Vorspann nicht vergessen, die vielen verschiedenen Abwandlungen machen schon Freude auf die Folge!

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