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"Gefährliche Sehnsucht nach dem starken Kerl"

19. November 2016, 00:05 Uhr
"Gefährliche Sehnsucht nach dem starken Kerl"
Barbara Frischmuth lebt heute wieder in ihrem Geburtsort Altaussee. Bild: Christoph Huber

Die Literatin und Orientalistin Barbara Frischmuth über Donald Trump, ein Burka-Verbot und warum die EU die Brücken zur autoritären Türkei nicht niederreißen sollte.

Barbara Frischmuth (75) ist eine der wichtigsten Literatinnen Österreichs. Die Chefredakteure der Bundesländerzeitungen – für die OÖNachrichten war Gerald Mandlbauer dabei – trafen die Schriftstellerin und Orientalistin und sprachen mit ihr über Donald Trump, ein Burka-Verbot und warum die EU die Brücken zur Türkei nicht niederreißen sollte.

 

Sie haben seit frühen Jahren immer wieder in der Türkei gelebt. Wie erleben Sie die Eindunkelung des Landes unter Recep Erdogan?

Frischmuth: Ich stehe mit meinen Freundinnen regelmäßig in Kontakt. Es ist bedrückend.

Soll die Europäische Union ihre Beziehungen zur Türkei angesichts der Verhaftungswelle und der Repression gegen Medien abbrechen und die Gelder einfrieren?

Einen angeschossenen Löwen vorsätzlich zu reizen, ist kein Ausweis von Klugheit. Man weiß nicht, wie lange sich Erdogan hält und wie lange die Türken zuschauen. Ein Narrativ über die Türken besagt, dass sie gutmütig und lange dem Lauf der Dinge zuschauen, dass es aber schnell und radikal umschlagen kann, wenn die Geduld aufgebraucht ist. Dann kann sich auch ein Erdogan seiner Macht nicht mehr sicher sein. Vergessen Sie nicht, die Türkei ist immer noch eine Demokratie, vor der fürchtet sich auch Erdogan. Vor diesem Hintergrund wäre es kopflos, die Brücken aus bloßer moralischer Selbstvergewisserung niederzureißen. Damit hilft man weder den tausenden Inhaftierten noch den Oppositionellen. Dann gäbe es überhaupt keine Möglichkeit mehr, auf die Machthabenden einzuwirken.

Heißt das, man soll einen Erdogan einfach gewähren lassen und auf die Restkräfte der ramponierten Demokratie hoffen?

Nein, natürlich nicht. Man soll nicht aufhören, die Missstände mahnend öffentlich zu benennen und die, die Mut beweisen, zu Helden zu machen. Aber dieses ständige Drohen und dieses schrille Getöse, vor allem von Österreich, das halte ich für ein Zeichen von Selbstblähung und Wichtigtuerei. Was soll das? Wem dient das? Es ist allen Beteiligten klar, dass die Türkei, wenn sie den Kriterien und Vorgaben der EU nicht entspricht, nicht beitreten kann. Das kann man gesetzt und ohne Hysterie festhalten. Es hat wenig Sinn, da ständig von außen eingreifen zu wollen. Die Türkei ist ein Land, das wählen kann, und davor hat auch ein Despot wie Erdogan Angst.

Er scheint trotz seiner diktatorischen Gebärden die Mehrheit hinter sich zu haben.

Vergessen Sie nicht, gewählt hat ihn die Hälfte. Man darf nicht ein Land mit seinen  Politikern gleichsetzen. Im Gegenteil: Man soll die anderen herausheben und sichtbar machen, was sie riskieren. Indem man Erdogan permanent von außen zum Dämon macht, treibt man das türkische Volk in eine falsche Solidarisierung. Das wäre fatal, denn das Volk ist gespalten. Irgendwann wird es den Leuten zu viel werden, und sie werden sich erheben. Ich halte einen Bürgerkrieg für möglich.

Seit der „Klosterschule“, Ihrem großen Erstlingswerk, haben Sie sich als Schriftstellerin für die Rechte von Frauen eingesetzt. Sind Sie für ein Verschleierungsverbot?

Ich halte nichts davon, aus einem Kalkül heraus eigene Verbote für bestimmte Gruppen zu erlassen, weil man damit sofort Gegenreflexe  auslöst, die zu Eskalation und Verhärtungen führen. Haben wir nicht ohnehin ein Vermummungsverbot, das eine volle Verschleierung im öffentlichen Raum miteinbezieht? Ein Sonderverbot macht nur Krawall. An der Al-Azhar-Universität in Kairo, wo ich viele Jahre lehrte, durfte eine Burka-Trägerin zu keiner Prüfung antreten, die hatte keine Chance. Und das im Herzen des Islam! Was soll also die Wichtigmacherei? Das Gleiche gilt für die Beschneidung der Frau, auch da braucht man keine Sondergesetze. Das ist Körperverletzung und aus! Man muss diese Gesetze nur anwenden und Mitbürgern aus einer anderen Kultur klarmachen: Verfassung und Recht geht über alles, und sonst könnt ihr euer Leben leben, wie es euch behagt. Stattdessen schlagen wir mit unserem Ruf nach Verboten gegen den Nebel und gegen die Wand.

Die Welt steht noch immer im Bann des amerikanischen Donnerschlags. Wie erklären Sie sich diesen Urschrei der Wähler gegen die metropolitanen Eliten und gegen das politische Establishment?

Mit  ein Grund ist das Diktat des politisch Korrekten, dem sich die Wähler widersetzt haben. Erst kürzlich stand in der FAZ zu lesen, dass Professoren an amerikanischen Universitäten ihre Töchter nicht „umwerfend“ nennen dürfen, weil sich andere Frauen dadurch zurückgesetzt fühlen. Sie dürfen nicht  Ovid zitieren, weil die derbe Erotik des lateinischen Meisters – Vorsicht Rassismus! – zarte Gemüter derart verstört, dass auf dem Universitätsgelände sichere Rückzugsräume eingerichtet werden mussten. Die Wunden, die Klassiker der neuen Studentengeneration beibringen, seien so tief, dass man sie am liebsten ganz aus dem Lehrplan verbannen möchte. Professoren sind durch die jahrelange Lektüre von Dostojewski, Shakespeare und Voltaire so verzogen, dass man sie nicht ohne „Diversity“-Training auf Studenten loslassen kann. Und so weiter, und so fort. Wen wundert’s, dass immer mehr Menschen sagen: Geht’s noch?

Kommentatoren deuteten das Wahlergebnis auch als anti-urbanes Aufbäumen gegen die Folgen der Globalisierung. Halten Sie das für schlüssig?

Ja. Saskia Sassen, Professorin der Columbia-Universität, hat in ihrem Buch in beklemmender Genauigkeit die  „Ausgrenzungen, Komplexität und Brutalität in der globalen Wirtschaft“ beschrieben. Sie schildert, wie in Amerika und anderswo durch das Abschöpfen von Ressourcen totes Land und totes Wasser gemacht wird. Sie zeigt auf, wie Leute brutal ausgewiesen und mit minimalen Beträgen abgefertigt werden. Es ist für mich kein Wunder, dass diese working-poor,  Armutsgefährdete trotz Arbeit, in ihrer Verbitterung darüber, an den Segnungen der Globalisierung nicht teilzuhaben, das Wahlergebnis mit heraufbeschworen haben. Wir haben diese Gruppe noch gar nicht richtig erfasst.

Warum haben Frauen nicht Hillary Clinton gewählt?

Die anklagende Frage ist ein wenig naiv. Es gibt Frauen in mindestens zwölf verschiedenen Milieus und Schichten. Und seit wann gibt es die Emanzipation? Bei uns seit hundert Jahren. Und tausende Jahre haben so etwas wie ein epigenetisches Verhalten erzeugt, das nachwirkt. Selbst in gebildeten Kreisen begegne ich immer wieder Frauen, die sich durch ihren Mann identifizieren. Es erfüllt mich mit Neid, dass weiße Künstler immer wieder Frauen finden, die ihnen alles abnehmen, während unsereins alles selber erledigen muss. Dazu kommt, dass sich Frauen, solange sie jung und fesch sind, zutrauen, dass sie damit eine Stufe überspringen können: sei es in der Karriere, sei es in ihrer Präsentation oder dass sie es leichter haben. Das darf man natürlich alles nicht aussprechen.

Sie sollen dürfen.

Dann gibt es subkutan halt immer noch diese gefährliche Sehnsucht nach dem starken Kerl, der alles kann. Der wurde nachgegeben, als die Frauen herausgefunden haben, wie mühsam Freiheit ist und wie schwierig es ist, emanzipiert zu leben. Ich war selbst alleinerziehende Mutter, ich bin heute noch stolz darauf, dass ich das hinbekommen habe, noch dazu als Freischaffende. Aber es ist schwer. Wenn dieser Trump mit seinem Clan etwas signalisiert hat, wenn auch nur als billige Illusion, dann das: Familie und Schutz.

Dass es sich um mehrfach zusammengeklebte Familiensplitter handelt und in der Mitte ein Patriarch steht, der alle bürgerlichen Sitten verletzt: Das haben seine Wählerinnen hingenommen?

Das hat wieder mit der aus dem Ruder gelaufenen Political Correctness zu tun. Ich merke das auch hier auf dem Land, wenn man mit Einheimischen in Gesellschaft ist, wie tief diese Lust am verbalen Übertreten von Sperrlinien sitzt. Auch in der Kunst wurde das Ordinäre und skandalhaft Obszöne geradezu beschworen. Je ordinärer und brutaler und schamfreier, desto mehr Aufmerksamkeit. Es musste immer diesen Kick haben.

Kann man die menschenverachtende Provokation des Demagogen Trump mit der Provokation moderner Kunst gleichsetzen?

Ich spreche nicht von der aufklärerischen, ernsthaften Provokation, die wirklich viel bewirkt hat. Die ist wichtig und muss auch verteidigt werden.

Als das Video mit Trumps sexistischen Entgleisungen auftauchte, war hierzulande für alle klar: Jetzt ist er erledigt. Das Gegenteil war der Fall. 52 Prozent der weißen Frauen wählten ihn dennoch.

Das Vulgäre wurde gleichsam als Stärke umgedeutet: Der sagt‘s allen! In Wahrheit versuche ich mich jetzt in Erklärungen von Dingen, die nicht erklärbar sind. Ich kann mir schon vorstellen, dass bei Menschen, die von früh bis spät als Sklaven ihrer Apparate eingespannt sind, wo man öffentlich immer zu funktionieren und sich unentwegt zusammenreißen muss und dennoch hinter seinen Möglichkeiten bleibt, das Bedürfnis entsteht, die sogenannte Sau rauszulassen und Schranken zu durchbrechen. Bei uns haben wir den Fasching und den Kirtag, wo man sich sanktionsfrei betrinken darf. Auch die katholische Kirche hat im Mittelalter solche Rituale gehabt.

Fasching und Aschermittwoch: Sünde und Buße.

Ja, der Mensch ist ambivalent. Je mehr er sich moralisch aufschwingt, desto gefährdeter ist er. Ich glaube, dass Menschen nicht nur dem entsprechen können, was von ihnen erwartet wird. Und da gibt es eben unendlich viele Möglichkeiten, sich Luft zu machen. Trump war so ein Ventil und Vehikel.

War dieses Aufbäumen nicht auch eine Auflehnung gegen die Komplexität der Wirklichkeit? War Trump mit seinen kurzen, schlichten Sätzen und seiner derben Vereinfachung deshalb so erfolgreich?

Ganz bestimmt. Es fällt auch mir, wo ich nichts anderes tue als Lesen, Schreiben, Mir-Gedanken-Machen, schwer, die Gegenwart in ihrer Unübersichtlichkeit zu begreifen. Es ist eine Überforderung, gegen die diese Verführer die Kraft des klaren Wortes setzen. Das ist das Spiel der starken Männer, die den Leuten mit ihren kraftstrotzenden Gebärden suggerieren, dass sie einem alle komplexen Entscheidungen abnehmen und aus dem Weg räumen.

Werden die Demokratien den Vormarsch der autoritären Demagogen aushalten?

Es wird zu einem Umbruch kommen, der schmerzhaft werden wird. Vor allem dann, wenn die Europäische Union nicht zu einer erstrebenswerten Vision zurückfindet, für die die Menschen bereit sind, etwas in Kauf zu nehmen. Solange das nicht passiert, sind wir hoffnungslos in einem dieser fünf Strudel gefangen, die es in den Weltmeeren gibt, wo jede Strömung hinkommt, verstopft mit Plastik. Mit dem Nationalstolz des 19. Jahrhunderts wird es daraus keine Befreiung geben.  

Die Leute spüren, dass der Wohlstand brüchig wird. Der Wunsch von Generationen, dass es die Kinder einmal besser haben sollten, findet keine Erfüllung mehr. Das ängstigt und macht empfänglich für aggressive Propheten des Wandels, der natürlich ausbleibt.

Die Empfänglichkeit hat auch mit der Allgegenwart der Medien und der Werbung zu tun. Sie führt den Menschen Tag für Tag vor Augen, was sie haben sollten. Am meisten bekümmern mich die Jungen und ihre Zukunftsängste. Als ich 1959 maturierte, war das Bewusstsein der ganzen Klasse, dass draußen auf uns die ganze Welt wartet, dass sie uns offen steht und dass alles nur noch besser werden kann. Diese Zukunftsbegeisterung ist vielen jungen Menschen heute fremd. Wenn es uns nicht gelingt, sie in der Wirtschaft und in der Gesellschaft stärker einzubinden, ihnen neue Angebote zu machen, sich zu engagieren, dann wird alles verloren sein.

Ähnlich wie in Amerika hat sich auch hierzulande ein tiefer Graben zwischen städtischem und ländlichem Bewusstsein aufgetan. Woher kommt dieses Ausmaß an Verbitterung auf dem Land, dieses Gären unter der idyllischen Oberfläche?

Idylle ist immer ein Trugschluss. Die Leute in den ländlichen Lebensräumen sind über die Medien ständig mit dem konfrontiert, was draußen in der Welt möglich ist, passiert und sich erfüllt, und hier passiert von allem zu wenig: zu wenig Jobs, zu wenig Jugend, zu wenig Zukunft. Das ruft Verbitterung hervor. Der Drogenkonsum und die Suizidrate sind mittlerweile auf dem Land höher als in der Stadt. Dort, wo Berge sind, ist es besser. Da hält sich das Lebendige durch Skisport und Tourismus. Besonders schlimm ist es in den flachen Gegenden, wo es auch keinen Austausch gibt. Das ist wie in den Weiten von Amerikas Mittlerem Westen. Die bleiben ein Leben lang auf ihrer Farm. Und dann wissen die Leute am Land natürlich vom Einkommensgefälle im Vergleich zu den urbanen Zentren. Ich höre immer davon, wie schlimm es nachts in Graz sei und wo man überall nicht mehr auf die Straße könne.

Ein Zerrbild?

Wissen Sie, wovor ich mich fürchte? Wenn ich an einem Freitagnachmittag von Wien zurückkomme und mit dem Zug ins Salzkammergut fahre. Da begegne ich einer Menge junger Leute, die schon mit den Bierkisten einsteigen und sich volllaufen lassen. Da ist kein Schaffner mehr zu sehen. Der hat keinen Schutz, der geht da nicht mehr durch. Das sind keine Zugezogenen, da ist weit und breit kein Migrationshintergrund. Diese seelisch Unbehausten, das sind unsere Jungen. 

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39  Kommentare
39  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
jago (57.723 Kommentare)
am 19.11.2016 18:40

Die Elitären haben mit diesem Thema ein elementares Problem! Denn es geht ganz allgemein ums Bewundern und ums Anhimmeln, also um die Obern und die Untern, um die Mündigkeit und die Unmündigkeit.

Aber wer sind sie denn schon, wenn sie, die Elitären, nicht angehimmelt werden vom Pöbel. Sie strampeln nämlich nur herum, dass der Pöbel die RICHTIGEN anhimmeln soll, nämlich sie, die Elite.

Das wird also nie was mit diesen Vorbildern grinsen

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wopra (736 Kommentare)
am 20.11.2016 13:53

Schon das US- Abstimmungsergebnis angeschaut ?
Clinton : 1.265. 379 mehr als der T. !!
Da "ist etwas faul im Staate....." Amerika ?
....auch der selbsternannte "Pöbel" sollte zumindest auf VS- Niveau rechnen können.

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tofu (6.973 Kommentare)
am 20.11.2016 15:36

Ui nix wahlmännersystem verstehen, nix wissen wg Historie dazu und solche Sprüche klopfen.

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Renina (486 Kommentare)
am 19.11.2016 18:33

Vielleicht hat sie leicht reden,
wenn die Alimente ihres Ex-Mannes,
einem Zahnarzt,
höher sind als ihre Honorare...

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Plasch (493 Kommentare)
am 19.11.2016 15:31

Reportage QUER

Erdogans langer Arm
Deutsch-Türken droht Spaltung
17.11.2016, 22:35 Uhr, BR Fernsehen
5 Min.

Da tun sich Abgründe auf!

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oblio (24.740 Kommentare)
am 19.11.2016 18:15

Pass auf, dass`d net in so an "Abgrund" platschst!
Deine Platscher san olle Bauchfleck!

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Naivling (88 Kommentare)
am 19.11.2016 12:28

Ein kluges Interview mit einer herzerfrischend sympathischen und klugen Frau, die alle untergriffige Fragen erstaunlich offen pariert, wenngleich dabei die Logik da und dort etwas zu kurz kommt. So erhebt sich die Frage, warum in Österreich nicht billig sein soll, was an der Al-Azhar-Universität in Kairo Recht ist (>Burkaverbot)?
Ihre Aussagen zu Erdogan fußen vermutlich auf ihrer Zuneigung zur Türkei, wahrer werden sie deshalb nicht.
Übrigens hab bis heute kein Video mit sexistischen Entgleisungen von Trump gesehen. Seine völlig aus dem Zusammenhang gerissene Aussage war lediglich, dass viele Damen bei Helden und Milliardären ihre Herzen und auch anderes viel leichter öffnen. Hier versucht Frischmuth elegant die Kurve zu kratzen und entsprechend auszuweichen, statt sich der mit der an sich hetzenden Frage auseinander zu setzen.
Trotzdem kommt sie sympathisch herüber. Das Interview ist eine Wohltat im Blätterwald.

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reibungslos (14.393 Kommentare)
am 19.11.2016 12:40

Ich war schön öfters beruflich in der Türkei. Dort lernt man schnell, dass diese Land und seine Menschen doch etwas differenzierter zu betrachten sind, als es bei uns dargestellt wird. So wie viele Trump-Wähler Trump nicht mögen, ihn aber für die bessere Alternative gehalten haben, halten auch viele Türken in Anbetracht der nicht erbaulichen Zustände Erdogan für das geringere Übel. Endlich einer, der durchgreift und es den Gaunern und arroganten Ausländern zeigt. Viele Türken betrachten jetzt aber mit kritischer Zurückhaltung, was Erdogan tatsächlich macht. Die Stimmung kann unter diesen Umständen schnell kippen, wie auch Frau Frischmuth sinngemäß meint.

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jago (57.723 Kommentare)
am 19.11.2016 18:47

Kippen? Das ist schon zu spät in der Türkei. Die ist schon gekippt.

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mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 19.11.2016 11:15

Dieses Interview entspricht ENDLICH wieder einmal dem Niveau einer Qualitätszeitung.
Kein Wunder, eine gescheite Frau mit Bildung, die wirklich was zu sagen hat und nicht nur eindimensional zum Beispiel nur Jus studiert hat und die Realität eben selber kennt.

Sehr interessant, sehr lehrreich und anregend wie man das auch auf die Unbehausten in so mancher Gemeindeführung ummünzen könnte, auch gerade in finanziell erfolgreichen Gemeinden, die Geld genug haben mit Grausamkeit formalistische Gesetze und die weißen Flecken demokratischer Kontrolle anzuwenden.
Wie primitiv da formaljurisitsche Prinzipien manchmal ausgelebt werden können, auch von Frauen als Amtseleiterinnen...

Darüber könnte man bei seltsamen GEmeinden echte Romane schreiben, deren Handlung zwei Jahrzehnte lang mit zwei Bürgermeistern seltsame Blüten treiben, die aber beim zweiten Bürgermeister 2016 noch genmanipulierter und kranker aussehen.

Kein Wunder das auch Ordentliche und Fleißige vor Behörden Angstträume haben.

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Teiga_Wutz (322 Kommentare)
am 19.11.2016 11:48

Die Fragen waren klischeehaft und dumm - die Antworten jedoch erfrischend geistreich.

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ichauchnoch (9.778 Kommentare)
am 19.11.2016 11:11

Nicht alles erledigt sich durch Zeitablauf von selbst. Erdogan sicher nicht - den gewähren lassen und weiterverhandeln, ich weiss nicht, in welcher Welt Frau Frischmuth lebt. Eine EU mit so eniem Erdogan, eine schreckliche Vorstellung.

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 19.11.2016 10:52

verwunderlich?
das politische Handeln fördert ja geradezu diesen Wunsch ! traurig

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observer (22.145 Kommentare)
am 19.11.2016 10:49

Gibt es jetzt in Österreich ein allgemeines Vermummungsverbot im öffentlichen Raum oder nicht ? Oder wird nur weggeschaut, weil es so einfacher ist ? Ich möchte, dass so ein Verbot - wenn es nicht besteht - endlich erlassen wird und auch durchgesetzt wird - aus Sicherhetisgründen. Das hat nichts mit Burka oder nicht Burka zu tun sondern generell - Ausnahme maximal Bruachtumsveranstaltungen und im Strassenverkehr für Vollvisierhelme - aber sonst nicht. Zur Klarstellung könnte man ja diverse Sachen wie Burka etc. anführen, aber dazu schreiben, dass dies nur beispielshaft und nicht taxativ ist.

Ich habe nichts gegen diese Frau, aber ihre Ansichten sind für mich nicht entscheidend. Und sie hat auch nichts zu bestimmen.
Oder glaubt man, dass ´jemand aufgrund von so einem Interview seine Ansichten ändert ? Warum eigentlich dieses Interview ?

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 19.11.2016 19:31

Solche Interviews wünschen sich intelligente Menschen, die den eigenen Horizont erweitern wollen.
Die, die bloß nach einem Anführer Ausschau halten, irritiert es.

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 19.11.2016 19:39

Zum Artikel wollten sie keinen Kommentar abgeben?

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observer (22.145 Kommentare)
am 19.11.2016 20:23

Selbstdenkende Menschen brauchen keine Meinungen von einer relativ unbedeutenden Literatin. Ich hoffe, dass sie vom Verkauf ihrer Produkte leben kann oder zumindest ein ordentliches Zubrot erwirtschaftet. Meines Wissens hat sie ja gerade wieder ein Buch herausgebracht, was vielleicht auch ein Grund für dieses Interview war. Politisch erweitern kann sie meinen Horizont nicht, da müssen andere und kompetentere Personen her. Aber vielleicht ist es ja anderen dienlich, speziell, wenn sie ein Echo ihrer eigenen Meinung als Bestätigung hören.

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NedDeppat (14.143 Kommentare)
am 19.11.2016 09:52

"Diese seelischen Unbehausten, das sind unsere Jungen".

???

*kopfschüttel*

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am 19.11.2016 10:26

Wahrheit tut oft weh.

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am 19.11.2016 10:27

PS: wobei ich nicht alle in ein einen Topf werfe.

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tofu (6.973 Kommentare)
am 19.11.2016 11:21

Und wie stark schmerzt es so?

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( Kommentare)
am 19.11.2016 11:24

Deppat,
über die Jungen Kopfschüttel?
Kopfschüttle lieber über so manch Alten, der glaubt ewig zu leben und möchte jetzt das verändern, was er sein Lebtag nicht geschafft hat. Nämlich sich selber ändern - das kann der nicht. Jetzt versucht er die bestehende Gesellschaft (Establishment) zu ändern und das wird in ein Chaos münden.
Der Jugend gehört die Zukunft!

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reibungslos (14.393 Kommentare)
am 19.11.2016 12:48

Es gibt aber doch einen zunehmende Zahl von Jugendlichen, die mangels lebenswerter Perspektiven in Passivität und Aggression gegen sich selbst verfallen. Die Alten wären eigentlich dazu berufen, Kraft ihrer Lebenserfahrung den Jungen Perspektiven zu zeigen. Aber stattdessen werden die Jungen von den Alten vor nicht zukunftsfähige vollendete Tatschen gestellt.

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Naivling (88 Kommentare)
am 19.11.2016 12:30

Sie haben offenbar die Aussage nicht verstanden

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tofu (6.973 Kommentare)
am 19.11.2016 09:14

Interessante Zugverbindung muss das sein. Meine Beobachtungen in Zügen und Bahnhöfen sind gänzlich andere.

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weinberg93 (16.311 Kommentare)
am 19.11.2016 09:32

Ich glaube auch, das mit den Bierkisten kommt nur in Ausnahmefällen vor. Frau Frischmuth ist wahrscheinlich einer Horde von Rapid-Fans auf der Rückreise begegnet.

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Naivling (88 Kommentare)
am 19.11.2016 12:33

Die Bundesliga wird samstags und sonntags gespielt, nicht am Freitag

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( Kommentare)
am 19.11.2016 12:16

Schon selber mehrfach von Do-So an Abenden beobachtet.
Ein heißer Tipp sind auch die N1-Bims in Linz.
Da packen zB. Reife-geprüfte nach der Maturafeier ihre Pimmel aus, rauchen und saufen, grölen...

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Plasch (493 Kommentare)
am 19.11.2016 08:38

Sunniten,Wahabiten etc. sind die Mehrzahl der weltweiten Moslems und diese sind auch die
radikalsten und wollen die Weltherrschaft
Schiiten,Aleviten sind die Moderaten

Frage warum dürfen Türken/Deutschtürken mit sunnitischem Hintergrund nicht mehr nach China einreisen? Terrorgefahr!

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oblio (24.740 Kommentare)
am 19.11.2016 18:21

Weil sie die eigenen islamischen Gruppen
schon unmenschlich unterdrücken und genau
deswegen Angst haben!
Noch funktioniert die Diktatur!
Aber wie lange noch?

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( Kommentare)
am 19.11.2016 08:32

Wie Recht Frau Frischmuth doch hat. Schriftsteller haben eben einen anderen Weitblick und nicht den unterschiedlich eingeschränkten Tunnelblick von uns Normalbürger. Das eröffnet ihre Fähigkeiten, Dinge aus verschiedenen Seiten zu betrachten und dadurch ein offeneres Urteil/Meinung abzugeben.

Dies hier ist ein vom Redakteur interessant gestaltetes Gespräch mit einer intelligenten Frau.

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Karlchristian (4.584 Kommentare)
am 19.11.2016 08:16

Darf man wirklich alles ansprechen, Herr Mandlbauer?

Die türkischen Moslems sind genauso liebenswürdige oder schlechte Leute wie die Österreicher.
Das Problem ist, dass viele den Koran, ihr heiliges Buch mit den gewalttätigen, mörderischen, rassistischen und frauenfeindlichen Aussagen ernst nehmen und ihren Propheten Mohammed mit den Massenmorden, der Räuberei, der Polygamie mit Vorliebe für ein kleines Mädchen und der Sexsklavin so verklärt sehen

Solange die toleranten Moslems diese Tatsache nur beschönigen und verklären, sind auch sie eine potentielle Gefahr, denn immer wieder gibt es plötzliche Radikalisierungen, wenn sie den Koran in einer ihnen verständlichen Sprache lesen.

Genauso gefährlich sind bei uns die linksGrünen Träumer, die Moslems in ihrer Religion bestärken.

Daher wird in Österreich Hofer gewählt werden, trotz des verzweifelten Versuchs des Establishments, das zu verhindern.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 19.11.2016 19:24

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( Kommentare)
am 19.11.2016 00:39

Ganz zerknirscht geb ich zu, dass sie vollkommen recht hat. Mit den Frauen die den Künstlern alles abnehmen, und sonst auch.

Sie könnt ja dem Kurzen seine Texte schreiben, oder dem Sobotka seine, das würd für mich eine Erleichterung sein.

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jago (57.723 Kommentare)
am 19.11.2016 13:39

Sobald ich wo was vor mir sehe, das mich auch nur ein kleinwenig zum Hinaufschauen anregt, suche ich wie von der Tarantel gestochen ganz schnell nach den Stelzen oder nach dem Sockel grinsen

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( Kommentare)
am 19.11.2016 23:42

Ah ja, das versteh ich, mach es aber nicht, weil mich Große und Kleine interessieren.
Sie hat eins von meinen liebsten Büchern verfasst, die Schrift des Freundes, dafür darf sie meinetwegen fast alles sein.

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jago (57.723 Kommentare)
am 19.11.2016 00:25

Alles recht und alles schön grinsen grinsen

Die Leute, die andächtig auf so gebildete Literatinnen hören, die brauchen dieses Brausebad eh nicht.

Und die andern hören nicht auf sie.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 19.11.2016 07:59

Das Salzkammergut schränkt die Sichtweise ein, das ist merkbar. Die Geschichte mit den Bierkisten könnte auch Herr Hofer von sich gegeben haben, Evidenz und das was ist sind nun einmal unterschiedlich ein Narrativ was sie von sich gibt.
Da die Klassiker der deutschen Sprache auch bei uns kaum mehr gelehrt werden bedarf es einer einfachen klaren und direkten Sprache oder eben neurolinguistischer Floskeln. Das hat sie ja indirekt gut angesprochen, war es auch verständlich?
Heute reichen "140 Characters" damit besteht eben nicht die Möglichkeit sich gut und gewählt auszudrücken.
Wir werden damit leben müssen sich darüber zu alterieren bringt nur das in den Vodergrund worüber man sich aufregt. Es gibt dafür genug Beispiele in der Geschichte, die Politik mit den Medien setzt dieses Faktum bewusst ein.
Politik ist mehr als Parteien, Politik ist Leben und immer sind alle betroffen auch jene die glauben sich zu absentieren.

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jago (57.723 Kommentare)
am 19.11.2016 13:29

Selbst auf die Gefahr hin, als Staatsfeind beschimpft zu werden grinsen (die Schimpfe ertrage ich gern) sehe ich die Literatur ähnlich wie die Medien als getrichterte Wörterdiktatur, unidirektional, zensiert.

Den Staat, die Politik dagegen als plumpe Gewaltinstitution, die sich nicht zähmen lassen will von demokratischen Nebensächlichkeiten.

Die Justiz hält sich für das Produkt von beiden, Wörterkram und Gewalt.

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