"Friends on Tour": Zu viele Freunde, zu wenig Willi Resetarits
Im ausverkauften Musiktheater überzeugte der 66-Jährige mit H.C-Artmann-Vertonungen – aber leider nur vier Nummern lang.
Diejenigen, die sich ein "normales" Willi-Resetarits-Konzert erwartet hatten, wurden am Samstag im ausverkauften Linzer Musiktheater enttäuscht. Gemäß dem Motto des Abends – "Friends on Tour" – ordnete sich der 66-Jährige gleichberechtigt in das bunt zusammengewürfelte Ensemble ein. Gerade einmal vier Nummern steuerte Resetarits folgerichtig in eineinhalb Stunden bei, allesamt dafür wunderbar seelenvolle Vertonungen von H.C.- Artmann-Gedichten (Höhepunkt: "Alanech fia dii"). Den Großteil des Auftritts verbrachte er sich Notizen machend und mitwippend auf einem Stuhl hinter dem Klavier.
Der Rest der Darbietungen konnte nur bedingt mithalten. Kontrabassist Georg Breinschmid punktete – ebenso wie Matthias Schorn an der Klarinette – mit technischer Virtuosität, mimte aber zu gewollt offensiv den Kasperl. Stimmungsvoll die Beiträge des finnischen Pianisten Jarkko Riihimäki, die allerdings ebenso wie die langen Jazz-Ausflüge Breinschmids deplatziert wirkten. Fein dafür die herrlich grantelnden "Die Strottern", die dem Wienerlied mit Verve huldigten. Nächstes Mal bitte einen ganzen "Resetarits singt Artmann"-Abend!
Liederabend: "Friends on Tour", 24. 1., Musiktheater Linz
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