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Frey über Kulturreferent verärgert

Von Karin Schütze, 10. Jänner 2014, 00:04 Uhr
Frey über Kulturreferent verärgert
Brucknerhaus-Leiter Hans-Joachim Frey: "Kein Anlass zur Sorge" Bild: VOLKER WEIHBOLD

Vieles im Leben ist eine Frage der Interpretation. Das zeigt auch die Diskussion zur budgetären Lage im Linzer Brucknerhaus (die OÖNachrichten haben exklusiv über ein Defizit von 594.000 Euro für 2013 berichtet).

Überrascht darüber, beziehungsweise, dass es überhaupt eine Debatte gibt, zeigte sich Brucknerhaus-Leiter Hans-Joachim Frey: "Ich sah keinen Anlass zur Diskussion. Dem Brucknerhaus geht es gut. Es gibt keinen aktuellen Anlass zur Sorge." Es sei "alles im Lot und auch so geplant". Denn: "Dem Brucknerhaus ist seit 2008 langsam und reduktiv auferlegt worden, die Rücklagen aufzubrauchen", drei Millionen Euro bis heute. Auch ein Minus in der Bilanz für 2013 sei vom Aufsichtsrat der LIVA geplant gewesen.

Geplantes Defizit für 2013

"Ein Minus war geplant", bestätigt auch dessen stellvertretender Vorsitzender, Vizebürgermeister und Kulturreferent Bernhard Baier (VP), "aber ein wesentlich Geringeres": Der Wirtschaftsplan der LIVA für 2013 sieht 360.000 Euro (Deckung durch Rücklagen) vor. Aber: In der Hochrechnung aus dem Quartalsbericht von Dezember 2013 waren es plötzlich 725.000 Euro, wovon 594.000 Euro allein auf das Brucknerhaus entfallen.

Eine Zahl, die Frey wiederum so nicht stehen lassen will, denn: "Wir haben noch 700.000 Euro auf dem Sparbuch", sagt der Brucknerhaus-Chef verärgert. Und: "Manche Leute, die in der Öffentlichkeit noch nicht so bekannt sind, probieren jetzt, sich über Kultur zu profilieren. Ich habe den neuen Kulturstadtrat im Vier-Augen-Gespräch gebeten, sich nicht über die Kultur negativ zu profilieren, denn jede Nachricht über Geld, die falsch interpretiert wird, ist eine negative Nachricht über unsere Institution. Genau das ist nun passiert und hat mich massiv geärgert." Freys Rechnung: "Wir werden das Jahr 2013 mit einer Null abschließen und noch ein kleines Reserveplus haben – und das war genauso beschlossen im Aufsichtsrat." Er wolle "keinen Feldzug gegen Herrn Frey führen", sagt Baier, Anlass zur Sorge sieht der Kulturreferent aber sehr wohl: "Die Situation ist, wie sie ist: Die Besucherzahlen sind rückläufig, die Einnahmen sinken. Da kann man nicht sagen, das war unser Plan. Das käme einer Bankrotterklärung gleich."

Der Aufsichtsrat habe zwar die "optimistischen Besucherzahlen" abgesegnet, die Kartenerlöse in der Höhe von 2,3 Millionen Euro für 2013 vorsehen, jedoch mit "kritischen Bemerkungen" und dem Verweis, dass nicht einmal im Kulturhauptstadtjahr Erlöse in dieser Höhe erzielt wurden. "Also kann man nicht so tun, als ob das ausgemacht gewesen wäre", sagt Baier – nämlich ein Minus von 249.000 Euro im Kartenerlös in der aktuellen Hochrechnung.

Er pocht auf eine Neuausrichtung des Brucknerfests: "Nicht mehr Veranstaltungen, aber thematisch breiter gefächert, um auch ein jüngeres Publikum anzusprechen."

Frey: "Jeder Intendant – das ist allgemein üblich – sollte zwei Jahre haben, um sein künstlerisches Profil umzusetzen." Erst 2015 könne also Bilanz gezogen werden. Und: "Ein Brucknerfest muss drei bis vier Jahre im Vorhinein geplant werden."

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6  Kommentare
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( Kommentare)
am 10.01.2014 18:51

In zwei Jahren mache ich Millionen (Defizit). Wer es jetzt noch nicht kapiert hat - diesen Mann hat Linz nicht verdient. Bitte diesen selbstverliebten Möchtegernmanager so schnell wie möglich entsorgen.

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am 10.01.2014 16:45

Der Mann kann nicht mit Geld umgehen. Das hat er in Dresden sowie am Bremer Theater nachdrücklich unter Beweis gestellt. Wäre das Brucknerhaus politisch nicht mehr gewollt, wäre Herr Frey genau der Richtige, den Karren so in den Dreck zu fahren, daß man es dann beruhigt abwickeln kann. Herr Frey ist kein Kulturmanager; er ist ein Kulturvernichter.

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platin (1.739 Kommentare)
am 10.01.2014 15:11

Das Brucknerhaus ist dem PePüMusiktheater sowohl an Akustik als auch an Sitzkomfort überlegen.

Die Besucherstruktur ist ziemlich gleich, also Publikum jenseits von 70+, das keine Auffrischung in den nächsten Jahren erwarten lässt.

Autobusweise werden Schuhplattler-, Goldhaubenweiberlvereine ins Musiktheater gekarrt, sodass jeder Platz mit 130 Euro täglich subventioniert werden muss.

40 Millionen Zuschuss braucht das Musiktheater, um überhaupt aufsperren zu können, da sind einige Hunderttausend für das Brucknerhaus peanuts.

Nur der ÖVPler Baier meint, sich über das Brucknerhaus profilieren zu müssen, dann soll er einmal die 10 Millionen ansprechen, die die STadt Linz für das Musiktheater jährlich zuschiesst !

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am 10.01.2014 14:22

Ist das. Man sollte Reserven nicht aufbrauchen, sondern für schlechte Zeiten und Verbesserungen bzw. Investitionen vermehren. Spare in der zeit, dann hast du in der Not. Hirnloses denken dieses Herrn Frey ärgert mich. Kultur kann sehr wohl Geld bringen mit denen man dann weniger publikumswirksame, aber kulturell ansprechende produktionen finanzieren kann. Ich spare unter der Woche beim haushaltsgeld, dafür kann ich mir am Sonntag auch mal ein etwas teureres kulinarisches essen leisten. Jede ordentliche Hausfrau weiß wie das geht. Und so ein studierter Direktor kann das nicht? Lässt mal eine Franz mit Hausverstand ins brucknerhaus!!

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am 10.01.2014 13:11

Klinkt für mich wie der Anfang von nur noch eine FREY Katastrophe!! Bitte lesen sie:

http://www.operundtanz.de/archiv/2010/01/kupo-bremen.shtml

http://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=4949:veheerende-bilanz-abschlussbereicht-zur-intendanz-von-hans-joachim-frey-in-bremen&catid=126&Itemid=40

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am 10.01.2014 11:44

es war offensichtlich nicht realistisch, ausgerechnet im Jahr der Eröffnung des Musiktheaters eine Ausweitung des Programms zu programmieren. Das Zielpublikum ist mehr oder minder dasselbe, die Konkurrenz durch Wien und Salzburg nicht weit entfernt.

Die Reaktion des Herrn Frey ist ziemlich wehleidig, Probleme hinwegschweigen hat noch nie funktioniert. Er hat in Bremen einen Flopp hingelegt, nach einem Jahr gibt es in Linz schon ähnliche Vorzeichen: zu hohe Ausgaben, unrealistische Publikumsannahmen.
Phantasievoller Realismus ist gefragt, nicht Großmannssucht.

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