Feuriges wie mystisches Flamenco-Erlebnis
Patricia Guerrero begeisterte im Linzer Posthof.
Weihrauch liegt über dem Saal, den Lichtprojektionen in einen mystischen Kirchenraum verwandeln. Mit ihrem Stück "Catedral" über die Rolle der Frau in der katholischen Kirche begeisterte Flamenco-Star Patricia Guerrero mit ihrer Companie bei den Tanztagen. Strengen Schrittes durchschreiten drei Tänzerinnen (Maise Márquez, Ana Agraz, Laura Santamaría) in schwerer, kuttenähnlicher Robe die Bühne, eingehüllt vom sakralen Gesang zweier (Counter-)Tenöre (Diego und Daniel Pérez). Die Atmosphäre ist schwülstig und erdrückend. Wie ein zunächst zaghafter Protest erscheinen die ersten stampfenden Schritte Patricia Guerreros, die bald im Höllentempo auf die Zuseher herniederprasseln. Kleiderhüllen fallen Schicht für Schicht, bis zur befreiten Sinnlichkeit. Mit offenem Haar wirbelt Guerrero um ihre eigene Achse. Die einstige Ballerina vereint Körperbeherrschung mit sinnlicher Eleganz, angefeuert von passionierten Musikern (José Angel Carmonia, Juan Requena, Agustín Diassera, David Chupete). Eine packende Symbiose aus Flamenco und modernem Ausdruckstanz. Standing Ovations. (kasch)
Tanztage: Compañía Patricia Guerrero, Posthof Linz, 17.3.
OÖN Bewertung: