Feines Heimspiel des Brucknerhaus Ensembles in Linz
Bruckners Streichquintett verlangt großes technisches Können und tiefgreifende Gestaltungskraft.
Dem wurde das "Brucknerhaus Ensemble" – Heinz Haunold und Svetlana Teplova (Violine), Laura Jungwirth und Thomas Koslowsky (Viola), Stefan Tittgen (Cello) und Ildiko Deak (Flöte) – in einer exemplarischen Wiedergabe beim Brucknerfest gerecht. Die passende Ergänzung des Programms gelang mit Raritäten: Friedrich Kuhlau (1786–1832), als dänischer Hofkapellmeister hochgeehrt, ist bestenfalls mit seinen Klavierstücken bekannt. Sein A-Dur-Quintett für Flöte und Streicher folgt dem Schema seiner Zeit, ist aber mit viel Interessantem, Wirkungsvollem ausgefüllt. Das Wort hat die Flöte, herrlich und klangvoll vermittelt.
Mit dem Spiel der Streicher – heiter, melodienselig, stimmungsvoll und keinesfalls billig – ergeben die vier Sätze geistreiche Unterhaltung. Eine Stufe höher steht Beethovens Serenade op.25 für Flöte, Violine und Viola. Hier offenbaren sich schon die Klauen des großen Meisters: Die Musiker ließen keinen Wunsch offen. Bruckners Streichquintett verbindet symphonische Entwicklungen mit den Möglichkeiten der Kammermusik: Das Ensemble hat eine beeindruckende, konzentrierte und immer spannende Interpretation geliefert.
Subtil und ausschwingend, mit auch im dichten symphonischen Stimmengeflecht durchhörbaren Linien. Nicht zu unterschätzen: die feinen Differenzierungen von Lautstärke und Tempo. Verinnerlicht wie dem Leben zugewandt – ein Labsal für Ohren und Seele. Jubelnder Beifall. (fz)
Brucknerfest: Brucknerhaus Ensemble, Brucknerhaus, 20.9.
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