Familie und Politik sind gegen eine große Liebe
Kino: "A United Kingdom" in der Kurz-Kritik
Der zukünftige König des britischen Protektorats Betschuanaland in Afrika, Seretse Khama, studiert in London Rechtswissenschaften. 1947 lernt der schwarze junge Mann dort die Sekretärin Ruth Williams kennen und lieben. Die beiden heiraten. Ein Schwarzer und eine Weiße: ein Skandal! Stoff für eine Hollywood-Kino-Romanze. Ja – aber tatsächlich so geschehen.
Regisseurin Amma Asante zeichnet ein behutsames Porträt dieser beiden, deren Verbindung sowohl von den jeweiligen Familien als auch von den Regierungen ihrer Heimatländer nicht anerkannt wird. Doch der Liebe wegen trotzen die beiden allen Schwierigkeiten und politischen Einmischungen, allen Anfeindungen und Problemen. Immer wieder werden politische Ereignisse erzählt – es ist die Zeit der beginnenden Apartheid in Südafrika –, und natürlich geht es auch sehr emotional zu, wenn die beiden getrennt werden, weil Seretse ins Exil verbannt wird.
Präsident von Botswana
David Oyelowo als Seretse und Rosamund Pike als seine Frau Ruth sind sehr überzeugend in ihrer Darstellung. "Kein Mensch ist frei, wenn er nicht Herr seiner selbst ist", sagt Seretse in den flammenden Reden an sein Volk. 1966 wurde Betschuanaland unter dem Namen Botswana unabhängig und Seretse der erste Präsident dieses Landes. Seretse (1921–1980) und Ruth (1923–2002) hatten eine Tochter und drei Söhne, der älteste trat 2008 das Präsidentenamt an.
Ein Film mit interessantem historischen Hintergrund.
Kino: "A United Kingdom", USA/GB/CZ 2016; 115 Min.
OÖN Bewertung: