Elegante Pracht der neuen Spinnerei
Das Trauner Veranstaltungs- und Kulturzentrum wurde mit einer Riesenparty eröffnet.
"Die Linzer werden sich anhalten müssen", sagte Klaus Eberhartinger, "weil die 30 Trauner, die zu Veranstaltungen nach Linz fahren, werden hier nicht abgehen, aber die 30.000 Linzer, die in die Spinnerei kommen, werden a Weda måchn." Der EAV-Sänger und "Dancing Stars"-Moderator war der gewohnt herzlich-goscherte Plauderer der Spinnerei-Eröffnungsparty am Samstagabend. Er wusste, wie die Euphorie über den Kultur-Neubau in Traun unter den rund 1500 Eröffnungsbesuchern anzuheizen war. Die meisten davon tanzten zu Funk und Soul des "Hot Pants Road Clubs", ehe kurz vor Mitternacht ein riesiges Feuerwerk über der neuen Spinnerei blitzte.
Schon am Freitag hatte Manuela Reichert, Chefin des Veranstaltungsservice Traun (Vest), von Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer und Landeshauptmann Thomas Stelzer den symbolischen Schlüssel für das 5,3-Millionen-Euro-Kultur- und Veranstaltungszentrum auf dem Areal des Trauner Schlosses überreicht bekommen, das jetzt zu Recht "Kultur-Park.Traun" heißt. "Dieses Haus ist ein eindrucksvolles Signal, dass sich Traun als Kulturstadt positionieren will", sagte Reichert.
Im neuen, riesigen Saal werden bei Stehkonzerten 1000 Menschen Platz haben, für 600 Besucher ist die Bestuhlung angelegt. Im angeschlossenen Café gibt’s eine kleinere Bühne für 150 Gäste. Überall glänzt der letzte Schrei der Veranstaltungstechnik. Nichts erinnert mehr an den Patina-Charme der einst namensstiftenden Spinnerei in der wenige hundert Meter entfernten Industriebrache auf dem Graumann-Areal, die 1994 von Kulturschaffenden besetzt wurde und wo sich ab 1997 eine bemerkenswerte Musik- und Kleinkunstszene etablierte.
"Der Charme wirkte vielleicht fürs Publikum, zum Arbeiten war es dort technisch und feuerpolizeilich höchst kompliziert", sagt Spinnerei-Musikchef Andreas Nutz. Und weiter: "Jeder wird erleben, dass der Spinnerei-Geist mit uns hierher gezogen ist, aber jetzt unter professionellsten Bedingungen wirken kann." Eberharters Magenstamperl für die Linzer Veranstaltungskonkurrenz sei laut Nutz grundlos: "Wir leben mit dem Linzer Posthof in friedlicher Koexistenz, außerdem werden unsere künstlerischen Angebote andere sein." So ist am Mittwoch Lukas Resetarits mit seinem Kabarettprogramm "70er: Leben lassen" zu Gast, tags darauf Konstantin Wecker und am Samstag Wolfgang Ambros mit Hits und Hadern.
Karten/Infos: www.kulturpark.at, Tel.: 07229 / 62 032