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Eine Zeitreise zur Freundschaft

Von Michael Wruss, 03. Mai 2013, 00:04 Uhr
Eine Zeitreise zur Freundschaft
Martin Achrainer als finsterer Herzog Tassilo Bild: Reinhard Winkler

Uraufführung: Die Kinderoper „Lynx, der Luchs“ im Linzer Musiktheater.

Lasst uns lieber Freunde statt Feinde sein – das ist die Quintessenz der Kinderoper „Lynx, der Luchs“ von Vera Rathenböck und Helmut Schmidinger, die am Mittwoch im Foyer des Musiktheaters am Volksgarten uraufgeführt wurde.

Vera Rathenböck hat eine Abenteuergeschichte geschrieben, in der zwei Kinder mit Hilfe eines Zauberpfeils in die Vergangenheit katapultiert werden und plötzlich Herzog Tassilo, Brigid, der Jägerin, und dem Bürgermeister jener Stadt gegenüberstehen, die der Herzog belagert. Alle hungern, und Brigid ist mutig genug, wildern zu gehen, auch, um ihren tierischen Freund Lynx, den Luchs, zu treffen. In höchster Not verspricht der Bürgermeister, dem Despoten genau jenen Luchs als Beute zu verschaffen, wenn er die Stadt freigibt. Gemeinsam mit den Kindern auf und vor der Bühne misslingt das Vorhaben, und Lynx überwältigt den Herzog, der reumütig kapituliert und die Freundschaft preist. Mit demselben Pfeil schießen sich die Kinder ins Jetzt zurück.

Kindgerechte, große Oper

Für die ganz Kleinen ist der tiefere Sinn noch nicht fassbar, auch die Größeren brauchen zumindest einen kleinen Denkanstoß. Dafür ist die Musik von Helmut Schmidinger umso genialer. Die Vorgabe des Theaters war, nicht mehr als drei Musiker zu brauchen. Was Schmidinger aus Klarinette, Cello und Schlagwerk an klanglicher Opulenz zaubert, ist überwältigend. Die Musik ist kindgerecht, spricht aber eine heutige Sprache, packt rhythmisch und ist eingängig. Den Sängern sind die Partien auf den Leib geschneidert. Das ist ganz großes Musiktheater – nicht bloß für die Kleinen.

Regisseurin Tanja Weidner hat dafür ein einfach gestricktes Konzept entwickelt, das in der spärlichen Ausstattung von Stefan Bleidorn mit wenigen Versatzstücken auskommt, die Charaktere in den Mittelpunkt rückt und die Fantasie der Kinder enorm ankurbelt. Die Kinder sitzen nicht nur rund um die kleine Spielfläche, sondern befinden sich mitten im Geschehen, das rund um sie stattfindet und ihnen keine Sekunde Zeit lässt, sich vom Stück abzuwenden.

Begeisternde Sänger

Marc Reibel saß hinter dem Publikum und dirigierte die drei ebenfalls im Raum verteilten Musiker – Lisa Kürner (Cello), Werner Mayrhuber (Klarinetten), Kai Strobel (Schlagwerk) – und die sechs Sänger mit Elan aus der Distanz.

Elisabeth Breuer und Sven Hjörleifsson begeisterten als quicklebendiges Geschwisterpaar Marie und Florian und waren so etwas wie die Identifikationspunkte für die Kinder. Pedro Velázquez Díaz mimte den freundlichen Luchs und zeigte sich locker und beinahe komödiantisch, was der Stimme sehr gut tat. Mari Moriya war die mutige Jägerin, die sängerische und körperliche Kondition bewies. Ganz und gar Herzog Tassilo war Martin Achrainer, der in seiner finsteren Strenge die Rolle köstlich und gekonnt zur Karikatur werden ließ. Der Bürgemeister ist eine Paraderolle für Hans-Günther Müller, die seine Stärken bestens in den Vordergrund rückt.

Diese vergnügliche und hochwertige Premiere war ein absoluter Volltreffer.

„Lynx, der Luchs“: Kinderoper von Vera Rathenböck und Helmut Schmidinger, Musiktheater am Volksgarten (Uraufführung, 1. 5.)

OÖN Bewertung:

 

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