Eine Klassefrau am Kaputtgehen
Virginie Efira glänzt im Film "Victoria" als strauchelnde Anwältin.
"Männer und andere Missgeschicke" ist ein unglücklicher Untertitel für "Victoria", den neuen Film mit Virginie Efira. Er klingt nach einem extraleichten Werk, das vom Niveau her etwas über einer TV-Romanze steht.
Doch man sollte sich nicht davon abhalten lassen, in diesen Film zu gehen, der in Wahrheit spannend von einer modernen Frau erzählt. Efira, die durch "Birnenkuchen mit Lavendel" bekannt geworden ist, spielt Victoria Spick. Süchtig nach ihrer Arbeit als Strafverteidigerin, Mutter von zwei Mädchen, geschieden von einem Mann, der ihr Leben in einem Blog ausbreitet, und gute Freundin von Vincent, der sie quasi nötigt, ihn in einer Anklage des versuchten Mordes zu vertreten. Ein Strudel aus Problemen, der Victoria in den Abgrund zieht. Je tiefer sie sinkt, umso surrealer wird es. Das ist komisch, hypnotisch, tief berührend. Denn Efira macht Victoria zu einer Klassefrau. Nicht, weil sie alles schupft, sondern weil sie strauchelt und immer wieder aufsteht. (nb)
Victoria: F 2016, 97 Min., Regie: J. Triet
OÖN Bewertung:
Solche Dinge.passieren auch im realen
Leben.
Immer wieder.aufstehen - das ist.der Schluessel.