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Ein ungeschönter Blick auf Werthers Anfang vom Ende

06. Oktober 2017, 00:04 Uhr
Ein ungeschönter Blick auf Werthers Anfang vom Ende
Samuel Pock als Werther Bild: (B. Mayer)

Der Briefroman "Die Leiden des jungen Werther" (1774) läuft auf den Suizid seines jungen Protagonisten hinaus. Nicht aber in der Inszenierung der "Tribüne Linz", die Mittwochnacht Premiere feierte.

Die Aufführung (Regie: Cornelia Metschitzer) beginnt damit, dass Lotte, gespielt von Neuzugang Kristin Henkel, und Wilhelm (Alexander Lughofer) an Werthers Grab trauern. Die Frau, in der Werther seine Zukunft sah, aber nicht haben konnte. Und sein Freund, dem er in Briefen seine in den Abgrund kippende Gefühlswelt beschreibt.

Die Hölle in seinem Kopf

Diese rückwärts gerichtete Erzählung, die werktreu mit der dichten Sprache Johann Wolfgang von Goethes umgeht, ist ein mutiger Kniff. Er lohnt sich, weil der den Blick auf die Ereignisse schärft, die Werthers Niedergang auslösen. Darauf, wie seine Gedanken schleichend zur Hölle werden, die ihm den Blick auf die realen, schönen Lebenschancen verstellen. Hauptdarsteller Samuel Pock arbeitet sich an dieser Verwandlung exzellent ab – vom Jüngling, der förmlich leuchtet – vor Liebe für die leider vergebene Lotte, die Natur, die Künste. Aber eingeht, weil er nirgendwo seinen Platz fühlt. Auferstehen lassen ihn Lotte und Wilhelm in Rückblenden, indem sie seine Briefe laut lesen.

Nach der Pause erschaffen die ehrlich gramgebeugte Henkel und Lughofer als guter Zuhörer (stark als Lottes ruhiger Gatte), im Austausch mit Pock einen einnehmenden Fluss an Gefühlen – ein passendes Pendant zum reduzierten Bühnenbild. Anfangs stockte er etwas. Musik überlagerte das Gesprochene, Trauer konnte eher gezeigt, als fühlbar gemacht werden. Doch alles renkte sich ein, um schön auf ein bitteres Ende zuzulaufen. (nb)

Die Leiden des jungen Werther: Tribüne Linz, 4. 10.

OÖN Bewertung:

Termine: 7., 12., 23., 24. 10., tribuene-linz.at, 0699/11 399 844

 

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