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Ein Universalgenie verstehen lernen

Von Peter Grubmüller, 26. Jänner 2015, 00:04 Uhr
Ein Universalgenie verstehen lernen
Inge Morath fotografierte Alberto Giacometti 1958 in seinem Atelier. Bild: Leopold Museum/Inge Morath

Der OÖN-Kulturbus zu Gast bei Alberto Giacometti im Wiener Museumsquartier.

Die dürren, überproportional langen Figuren Alberto Giacomettis (1901–1966) sind längst als Verkörperung der existenzialistischen Philosophie im globalen Gedächtnis eingesickert. Der Schweizer ist der bekannteste Bildhauer des 20. Jahrhunderts, sein "schreitender Mann" brachte vor fünf Jahren bei einer Auktion in London 74 Millionen Euro ein und wurde damit zur bisher teuersten Skulptur aller Zeiten. Aber wer war dieser immerzu fremde Giacometti, dieser milde Mann, der geradezu brutale Kompromisslosigkeit in seinem Werk veredelte? 50 Leser der OÖNachrichten machten sich mit dem OÖN-Kulturbus am Freitag auf die Reise ins Wiener Museumsquartier, um dem Künstler näherzukommen.

Der Linzer Museumsquartier-Chef Christian Strasser, der Anfang Jänner den Vorsitz im Aufsichtsrat der Burgtheater GmbH abgegeben hatte, empfing "seine Oberösterreicher". Strassers Bilanz im Museumsquartier, das er seit Herbst 2011 leitet: vier Millionen Besucher pro Jahr (Strasser: "Mehr könnten wir kaum bewältigen"), 1,4 Millionen verkaufte Karten ("nur Schönbrunn hat in Österreich mehr Besucher, den Tierpark eingerechnet").

Der Künstler im Kontext

Im Untergeschoß des Leopold Museums eröffnet sich schließlich nicht bloß Giacomettis Kunst, sondern auch seine künstlerisch-philosophischen Verflechtungen, seine Inspirationen, seine kubistischen und surrealen Fingerübungen, die ihn zu seiner unnachahmlichen Formensprache anstifteten. Das Universalgenie erfährt den bemerkenswerten Versuch einer Einordnung, die Schau taugt bestens zur Räuberleiter, sie ist eine Spurensuche, um Giacometti verstehen zu lernen.

Der Ausstellungsauftakt ist gleichsam der künstlerische Höhepunkt des Künstlers: drei hünenhafte Frauenfiguren wie in einer Kathedrale mit warmem Bronzeton an den Wänden präsentiert, den männlichen Schreitern sehr ähnlich. In Raum zwei blättert sich Giacomettis Lebens- und Kunstgeschichte auf: Von seinem Vater Giovanni, der zu den wichtigsten Schweizer Malern des 20. Jahrhunderts zählte, in den Bergen des Kantons Graubünden zur Wiedergabe der sichtbaren Welt trainiert, ging Giacometti bald darin auf, das Unsichtbare emotionaler Wahrnehmungen abzubilden.

Die strenge Haltung der Surrealisten, die das blanke Naturstudium verweigerten, war ihm dann doch zu eng – die Phase, bis es zum Bruch mit der Künstlergruppe kommt, stellt die Schau in den Kontext von Werken Joan Mirós, René Magrittes und auch Max Ernsts. Seine kubistischen Einflüsse begründen Arbeiten von Constantin Brancusi, Juan Gris und Picasso.

Giacometti selbst und seine berühmte Atelier-Baracke in der Rue Hippolyte-Maindron 46 in Paris ist auf zahlreichen Fotografien zu sehen – von Künstlern, die sich wie er nicht mit dem bloß Sichtbaren zufriedengaben: Henri Cartier Bresson, Man Ray oder auch der Österreicherin Inge Morath. Sie vertiefen die Atmosphäre des Scheiterns, die Giacometti zum künstlerischen Fortkommen brauchte und suchte.

Museumsquartier

Die nächste Großausstellung im Wiener Museumsquartier widmet sich ab 12. Februar im Museum Moderner Kunst (mumok) der Pop Art. Auf vier Ebenen werden die bedeutendsten Werke von Duane Hanson, Roy Lichtenstein, Robert Rauschenberg oder Andy Warhol gezeigt (bis 13. September).
Info: www.mumok.at

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