EU-Parlamentarier von Zuckerberg enttäuscht
Befragung: Das Format des Treffens mit dem Facebook-Gründer sei eine "Farce" gewesen
Eine Stunde lang stellten sämtliche Fraktionsvorsitzenden des Europaparlaments Mark Zuckerberg ihre Fragen. Manche nutzten auch die im Internet übertragene Sitzung, um sich blumiger als dem Anlass entsprechend in Szene zu setzen. Während der ursprünglich anberaumten 70 Minuten, die auf eineinhalb Stunden ausgedehnt wurden, blieb dem Facebook-Gründer dementsprechend wenig Zeit, um auf die Fragen zu antworten (die OÖN berichteten). Die Vertreter quer durch alle Fraktionen kritisierten, dass Zuckerberg viele Punkte offengelassen habe, obwohl dieser am Ende versprach, sämtliche Fragen schriftlich zu beantworten.
"Diese Anhörung hat unsere Erwartungen enttäuscht", erklärten die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Philippe Lamberts und Ska Keller. Die Grünen kritisierten auch Parlamentspräsident Antonio Tajani, der festgelegt habe, dass Zuckerberg nicht auf jede Frage der Fraktionsvertreter antworten konnte, sondern eine nach der anderen vorgesetzt bekam. "Das Format des Treffens war eine Farce, da kein echter Austausch zwischen Zuckerberg und den Parlamentariern möglich war", erklärte auch der Chef der europäischen Sozialdemokraten im Parlament, Udo Bullmann.
Mehr Aufschluss über die Tragweite des Datenskandals um Cambridge Analytica habe die Anhörung jedenfalls nicht gebracht.