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Drei Stunden, bis jeder halbwegs weiß, wo er hingehört

Von Michael Wruss, 18. September 2017, 00:04 Uhr
Drei Stunden, bis jeder halbwegs weiß, wo er hingehört
Pawel Zoladek, Fenja Lukas Bild: Pelekanos

Premiere im Musiktheater: La Rosinda, in Zusammenarbeit mit der Bruckner-Uni, ergab kein einheitliches Klangbild.

Am Samstag hatte Francesco Cavallis 1651 uraufgeführtes Dramma per musica "La Rosinda" in der BlackBox des Musiktheaters Premiere. Ein feines Unterfangen, sich der Frühzeit der Oper zu widmen und dabei in Kooperation mit dem Institut für Alte Musik der Anton Bruckner Privatuniversität auch professionelle Hilfe aus der Ecke der Alte-Musik-Spezialisten zu holen. Dennoch hat man vielleicht zu wenig darauf geachtet, ob die oft eigenwillig tiefen Stimmlagen zu den trotz allem hervorragend agierenden Sängerinnen und Sänger des Opernstudios passen. Denn manche kamen dabei ordentlich ins Trudeln, was durchaus vermeidbar gewesen wäre.

Genauso der Umstand, dass sich offensichtlich jeder der jungen Sänger die Partien sehr individuell erarbeitet hat, dass aber das Ergebnis kein stilistisch einheitliches Klangbild ergab. Vielleicht hätte man Spezialisten für die Einstudierung der Gesangspartien heranziehen sollen. Gregor Horres hat die Liebeswirren der Zauberin Nerea und der Kriegerin Rosinda in einer sehr gelungenen Ausstattung von Jan Bammes zumindest halbwegs zu entwirren verstanden – ein komplettes Durchdringen der Liebesnöte ist ohnehin kaum möglich.

So spielt "La Rosinda" auf einer kleinen Insel, die von einer magischen Quelle umgeben ist. Alle stampfen waschelnass durch die Fluten oder genießen badend die bukolische Idylle. Auf jeden Fall dauert es fast drei Stunden, bis jeder halbwegs weiß, wo er hingehört. Dabei ist es gelungen, den roten Faden am Laufen zu halten und die durch den Stil der Musik drohende Länge zu vermeiden. Stilistisch und gestalterisch am intensivsten zeigte sich Fenja Lukas, die als Nerea alle Register der affektbetonten Musiksprache zog und rundum begeisterte. Auch Julia Grüter wusste als Rosinda zu überzeugen und lebte ihre liebesgenötete Hin-und-her-Gerissenheit mehr als nur aus. Besonders intensiv und schon aufgrund der Stimmlage stilistisch punktgenau der Sopranist Onur Abaci als Vafrillo. Nikolai Galkin polterte nur wenig auf barocke Konventionen Rücksicht nehmend eher unpassend und nicht sehr sicher durch die Bühnenlandschaft. Fazit: Nicht restlos überzeugend, aber viel Applaus.

Oper: Premiere von Francesco Cavallis "La Rosinda", 16. 9., Linzer Musiktheater

OÖN Bewertung:

 

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