Die preisgekrönte Jugend begeisterte
Die Preisträger beim Landeswettbewerb prima la musica spielten im Linzer Brucknerhaus.
Am Freitag wurden die jungen Musikerinnen und Musiker mit ihren wohlverdienten Preisen beim Landeswettbewerb prima la musica ausgezeichnet. 552 Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellten sich von 10. bis 19. März den Fachjurys, mehr als die Hälfte ging mit einem ersten Preis nach Hause. Das eigentliche Ziel ist es, das Bundesland beim Bundeswettbewerb von 23. Mai bis 1. Juni in St. Pölten zu vertreten und damit zur Elite von ganz Österreich zu zählen. Oberösterreich schnitt dabei in den vergangenen Jahren überzeugend ab.
Dahinter steht nicht nur das intensive Üben und Proben, sondern die oft nicht leichte Logistik für den elterlichen Fuhrpark, die hochmotivierten Lehrer und ein Netzwerk an Musikschulen. Das Landesmusikschulwerk Oberösterreich ist nicht umsonst internationales Vorbild für die Ausbildung in Sachen Musik, wobei es dabei auch um die Liebe zur Musik und die Freude am Musizieren geht. Insofern ist es wichtig, dass die Preise von höchster Stelle überreicht werden – heuer vom designierten Landeshauptmann Thomas Stelzer. Dieser Nachmittag dient nicht nur der Entgegennahme der Urkunden und der von verschiedensten Institutionen gestifteten Sonderpreise – so darf z.B. das Cape musicam Quartett mit der Streichervereinigung nach Malta fliegen –, sondern auch der Präsentation der besten und kreativsten Leistungen. Den Konzertreigen eröffnete Daniel Riener, der die heuer erstmals zugelassene Diatonische Harmonika mit Bravour und großer Leidenschaft spielte.
Im Hause Doss scheint es nicht immer ganz friedlich zuzugehen, wie das witzige Stück "Disput" von Thomas für seine beiden Töchter Sarah und Teresa beweisen mag. Tabea Spießberger ließ die Kantilenen der Aria aus Fitzgeralds English Suite wunderbar auf der Trompete fließen, und Darwin Hess und Flora Zoe Wolfsegger gaben auf ihren Gitarren Lionel Richies "Hello" den richtigen Sound. Das ist wirklich schon viel an Können, was Tobias Achleitner in Lew Pollacks "That’s a plenty" auf der Posaune in der Altersgruppe 1 (10-11 Jahre) zeigte. Julia Schneckenleitner spielte da in Gruppe 3 schon in einer ganz anderen Welt und begeisterte mit Philippe Geiss’ Stück "Xiwind" für Saxophon. Zu den ganz kleinen Künstlerinnen zählte Eleonor Sophie Plöchl (Gruppe A), die Markus Lindners "Toy Story 4you" mit viel Witz und beachtlichem Können interpretierte. Ernster und musikalisch sehr differenziert gestaltet ging es bei Ruth Tauber zu, die in der Spezialgruppe IVPlus auf der Blockflöte in St. Pölten dabei sein wird. Clara Sophie Hinterholzer trumpfte mit Werner Pirchners "Mit Fagottes Hilfe" auf und ließ das Rohr so richtig heiß laufen. Ungemein elegant und mit tief empfundenen Emotionen setzte das Ensemble Akkordello – Ariane Buck (Akkordeon), Judith Fröschl (Cello) und Sebastian Buck (E-Bass) Astor Piazzollas "Oblivion" um.
Musikalische Beiträge, die begeisterten und zeigten, wie wichtig musikalische Bildung ist und wie sie das ganze Leben verändern kann – das gehört bedingungslos gefördert. Da das die öffentliche Hand nicht mehr alleine schafft oder schaffen will, gibt es seit heuer einen Förderverein, der sich über jede Mitgliedschaft freuen wird (www.musikderjugend.at/foerderverein).
Ich dachte der designierte Landeshauptmann heißt Thomas Stelzer. Da haben die OÖN wieder mal die Lektoren eingespart...