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Die lebenslange Katastrophe einer Hochzeitsnacht

22. Juni 2018, 00:04 Uhr
Die lebenslange Katastrophe einer Hochzeitsnacht
Billy Howle, Saoirse Ronan Bild: Fox

Ab heute in den Kinos: Verfilmung von Ian McEwans "Am Strand".

Die Hochzeitsnacht von Florence und Edward zieht sich. Und das ist gut so, zumindest für die Kinozuschauer. Es ist 1962, das Paar hat sich am Chesil Beach für die Flitterwochen eingemietet. Bei Strandspaziergang und Dinner fiebert Edward dem ersten Sex entgegen, während Florence den Vollzug hinauszögert. Immer wieder lenkt sie ab, in Rückblicken lässt das Paar seine Romanze Revue passieren. Trotz des Dramas der Hochzeitsnacht, die in einem verheerenden Eklat endet, zieht die Liebesgeschichte "Am Strand" mit dem emotionalen Hin und Her völlig in den Bann. Zu verdanken ist das auch den Hauptdarstellern.

Die in New York geborene Irin Saoirse Ronan (24), die als rebellische Studentin in "Lady Bird" in diesem Jahr zum dritten Mal für einen Oscar nominiert war, verwandelt sich hier in eine selbstbewusste, leidenschaftliche Geigenspielerin, die nur in Sachen Sex völlig verkrampft ist. Ein möglicher Grund dafür, abgesehen von der prüden englischen Bürgerlichkeit der frühen 1960er-Jahre, wird als dunkles Familiengeheimnis nur angedeutet.

Es ist Liebe auf den ersten Blick für die Musikstudentin aus gutem Hause und den Geschichtsstudenten, der auf Chuck Berry und Rock ‘n’ Roll steht. Edward wird von der britischen Neuentdeckung Billy Howle (28, "Dunkirk") mit faszinierender Bandbreite dargestellt. Mal kümmert er sich rührend um seine nach einem Unfall hirngeschädigte Mutter, dann himmelt er seine Braut an. Zugleich begeht er in der Hochzeitsnacht mit unerbittlicher Sturheit einen fatalen Fehler, der ihn sein Leben lang verfolgen wird.

Vorlage ist der gleichnamige Roman aus dem Jahr 2007 des britischen Autors Ian McEwan, der auch das Skript zum Film lieferte. Mit seinem scharfem Blick schaut er in das verworrene, verklemmte Innenleben seiner Protagonisten, in dem Liebe und Scham aufeinanderprallen. Sex ist ein Tabuthema vor der Hochzeit, danach entlädt sich der Druck der Erwartungen in einem alles zerstörenden Streit.

"Am Strand" ist ein intensiv erzählter Film, der die Stimmung der 60er-Jahre in aller Dichte einfängt. Der erfahrene britische Theater-Regisseur Dominic Cooke liefert ein beachtliches Spielfilmdebüt.

Für eine kurze Szene am Ende hat Cooke seine Darsteller drastisch altern lassen. Ein grauer, faltiger Edward wird erneut mit den Folgen der verpatzten Hochzeitsnacht konfrontiert. Das sentimentale Ende mag etwas dick aufgetragen sein. Doch in Erinnerung bleibt die Magie am Strand, wenn sich das Schicksal des jungen Paares entscheidet. (bm)

Kino: "Am Strand", Regie: Dominic Cooke, USA, 110 Minuten.

OÖN Bewertung:

Trailer:

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1  Kommentar
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Gugelbua (31.756 Kommentare)
am 22.06.2018 11:06

Sommerloch ?

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