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Die harte Arbeit hinter der lustigen Witwe beim Lehár-Festival

Von Julia Evers, 06. Juli 2017, 00:04 Uhr
Die harte Arbeit hinter der lustigen Witwe beim Lehár-Festival in Bad Ischl
Verena Barth-Jurca als Valencienne und Regina Riel als Witwe. Bild: www.fotohofer.at

Als "Sehnsuchtsort für die Menschen" soll Franz Lehárs berühmteste Operette berühren.

"Ich glaube, jetzt haben alle im Zuschauerraum kurz geweint. Du singst das so schön, so intim." Regisseur Leonard Prinsloo ist gerührt und begeistert. Gerade probt er im Kurhaus mit dem Ensemble "Die lustige Witwe", die beim Lehár-Festival in Bad Ischl am 15. Juli Premiere feiern wird.

Regina Riel, die schon seit fünf Jahren Operettenfreunde in Bad Ischl begeistert, gibt die Witwe und hat sich bei der Probe des "Vilja-Liedes", das sie zum Beginn des 2. Aktes zum Besten geben wird, so verausgabt, dass ihr selbst die Tränen übers Gesicht rinnen. "Du singst das so schön, so fucking schön", sagt Prinsloo zu ihr und nimmt sie in den Arm. Der Südafrikaner vermischt in seinen Anweisungen Deutsch und Englisch und versprüht in der Probe so viel Energie, dass sich die Sänger und Tänzer schwertun, mit ihm gleichzuziehen.

"Zutiefst menschlich"

"Bam, scham, bob!" Prinsloo tanzt vor, geht vor und gibt dem Ensemble energisch den Takt vor. "Die lustige Witwe wird sehr elegant", verrät Intendant Thomas Enzinger. Dass Operette und Unterhaltungstheater einen ganz wichtigen Beitrag zur Kultur liefern, ist für den gebürtigen Wiener selbstverständlich: "Dass die Operette belächelt wird – darüber lächle ich nur." Es seien "zutiefst menschliche Geschichten, die das Publikum anrühren. Das Zwischenmenschliche ist zeitlos."

Die harte Arbeit hinter der lustigen Witwe beim Lehár-Festival in Bad Ischl
Regisseur Leonard Prinsloo

Regisseur Leonard Prinsloo

Die Operette sei für Menschen ein Sehnsuchtsort: "Wir leben in bewegten, unruhigen Zeiten. Gerade in solchen Zeiten haben wir Sehnsucht nach Geschichten, an die man sich halten kann."

Diese eine Geschichte, die Franz Lehárs erfolgreichste und bekannteste Operette überhaupt ist, wird schon seit Mitte Juni geprobt. Nach den Konzeptionsgesprächen, bei denen die grundsätzliche Vorstellung zwischen Regisseur, Kostümbildnern und Ensemble abgeklärt wurde, geht es jetzt schon um konkrete Schritte der Tänzer und Töne der Sänger.

"Nach Bad Ischl kommen Liebhaber der Operette", sagt Riel. Abgesehen vom Applaus, der "wirklich der Lohn der Schauspieler ist", wie die 35-Jährige sagt, geht es ihr vor allem um den Energieaustausch mit dem Publikum: "Wenn der gelingt, ist das ein unglaublich erhebendes Gefühl", sagt sie.

Unter dem Probenraum dominiert ebenfalls Energie. "Ich bin so im Stress", sagt Magdalena Wiesauer. Die 31-Jährige ist bereits in der 12. Saison die Assistentin der Kostümbildnerin. Bei der "lustigen Witwe", die eine Wiederaufnahme einer Produktion aus Magdeburg ist, geht es für sie vor allem ums Anpassen der Kostüme und um die Schuhe. "Gerade bei den Tänzern sind Schuhe ein Sicherheitsfaktor, da müssen wir wirklich aufpassen", sagt Wiesauer. Sind Schuhexemplare technisch noch vertretbar, werden sie einfach für jede Produktion umgefärbt.

Die harte Arbeit hinter der lustigen Witwe beim Lehár-Festival in Bad Ischl
Kostüm-Assistentin Magdalena Wiesauer

Kostüm-Assistentin Magdalena Wiesauer

Auch in der Schneiderei steht die Nähmaschine nicht still. Sieglinde Deutsch, 77, sitzt davor und kürzt gerade ein Kleid. "Ich komme vom Theater nicht los", sagt sie und lacht: "Ich mag das, weil jeder Tag anders ist und es zwar stressig, aber auch oft lustig ist."

Sie näht, bessert aus, flickt, hilft während der Vorstellungen beim Umziehen, wäscht und bügelt die Kostüme. Trotz eines Lebens für das Theater: "Die Proben sehe ich oft – die Vorstellungen habe ich noch nie gesehen."

Die harte Arbeit hinter der lustigen Witwe beim Lehár-Festival in Bad Ischl
Schneiderin Sieglinde Deutsch

 Schneiderin Sieglinde Deutsch

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1  Kommentar
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Gugelbua (31.890 Kommentare)
am 06.07.2017 10:29

daß man immer und immer wieder die alten Kamellen sieht auch mal auf modern getrimmt, zeigt nur wie fantasielos unsere Zeit geworden ist zwinkern

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