Die Tribüne Linz ist auf Erfolgskurs
Das Theater am Südbahnhofmarkt ist nicht nur bei Schulklassen begehrt.
"Wir sind Besessene", sagt Cornelia Metschitzer, Regisseurin und mit Schauspieler Rudi Müllehner Leiterin der Tribüne Linz. Vor fünf Jahren gegründet, hat sich das freie Theater am Südbahnhofmarkt längst Rang und Namen erspielt. Das Konzept – Klassiker der Weltliteratur in minimalistischen Inszenierungen – ist vor allem, aber nicht nur bei Schulklassen begehrt, mehr denn je. "Die Schulschiene floriert, Klassen kommen mittlerweile auch aus St. Pölten und Salzburg", sagt Müllehner.
Mit einem großteils jungen Schauspiel-Ensemble – Kristin Henkel, Paula Kühn, Alexander Lughofer, Samuel Pock, Rudi Müllehner und dem ehemaligen Landestheater-Mimen Eugen Victor als treuem Gast – stehen in der kommenden Saison fünf Premieren in der Regie von Cornelia Metschitzer, zwei Wiederaufnahmen und einige Gastspiele auf dem Spielplan. Shakespeares "Romeo und Julia" eröffnet am 19. September den Reigen, gefolgt von Kleists "Der zerbrochene Krug" (3. 10.), Horváths "Geschichten aus dem Wienerwald" (17. 10.), John Steinbecks Schauspielnovelle "Von Mäusen und Menschen" (16. 1.), einem Stück von Paula Kühn über Alma Mahler-Werfel (6.3.) und den beiden Wiederaufnahmen "Out! – Gefangen im Netz" (24.9.), einem Jugendstück über Cybermobbing, und "Anne" (22.10.) nach dem Tagebuch der Anne Frank.
Rekord mit 20.000 Gästen
In der laufenden Spielzeit besuchten insgesamt 20.000 Gäste, davon 10.000 Schüler, eine der 220 Vorstellungen. "Wir haben den Output einer Mittelbühne und die Mittel der freien Szene", sagt Metschitzer. Mit einem Budget von derzeit insgesamt 137.000 Euro bei einer Eigendeckung von rund 55 Prozent sei "eine finanzielle Neubewertung notwendiger denn je". (kasch)
Tribüne Linz, Eisenhandstraße 43, Karten: 0699 11 399 844, www.tribuene-linz.at