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Die ORF-Zukunft hat viele Namen

Von Christoph Kotanko, 22. Oktober 2013, 00:04 Uhr
Die ORF-Zukunft hat viele Namen
ORF-Spitzenleute Wrabetz, Zechner, Grasl: Koalitionsverhandler erwägen Änderung der Führungsstruktur. Bild: ORF

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht vor einer Reform, die den radikalen Durchgriff der Politik ermöglichen soll.

Weil der Haupttrakt des ORF-Zentrums am Wiener Küniglberg baufällig ist, müssen hunderte Mitarbeiter vorübergehend in mausgrauen Containern und angemieteten Büros in der Umgebung arbeiten. Das ist der Preis für das jahrelange Ignorieren der Probleme durch die Verantwortlichen.

Gröbere Umbauten stehen auch auf Managementebene bevor. Geändert wird jedenfalls der Stiftungsrat, dessen Funktionsperiode im März nächsten Jahres ausläuft. Dieses Aufsichtsgremium entscheidet über Budgets, Personalfragen, Großinvestitionen und Programmvorhaben.

Der Stiftungsrat soll laut Regierungsplänen von derzeit 35 Mitgliedern auf 15 schrumpfen, davon ein Drittel Belegschaftsvertreter. Neben diesem „Verwaltungsrat“ gäbe es eine „Publikumskonferenz“, die den – bedeutungslosen – Publikumsrat ersetzt.

Bei den Koalitionsgesprächen geht es jedoch weniger um die Gremien, deren Mitglieder ohnehin fast alle auf Parteilinie sind. Es geht vorrangig um den größtmöglichen Einfluss auf die Berichterstattung des elektronischen Leitmediums der Republik.

Die Opposition gemästet

Mit dem aktuellen Zustand sind Spitzenleute von SPÖ und ÖVP höchst unzufrieden. Dem ORF wird vorgeworfen, er habe durch die vielen Auftrittsmöglichkeiten vor der Nationalratswahl die Opposition gemästet. Die massive ORF-Präsenz habe die Privatsender förmlich gezwungen, auch in der Wahlarena aufzumarschieren.

Dass die Zuseher das breite Angebot goutierten, spielt in den Zukunftsszenarien keine Rolle. Es geht um Machtfragen. „Ich glaube, dass unter dem Deckmantel der Reform grausliche Dinge geplant sind“, knurrt ein ORF-Insider.

Dass die ÖVP statt „Alleingeschäftsführer“ Alexander Wrabetz einen Zweiervorstand will, ist seit längerem klar. Die Änderung wird als „Vieraugenprinzip“ beworben. Diese Zukunft hat viele Namen: Neben Wrabetz, dessen Sessel in den letzten Jahren wiederholt wackelte, werden Richard Grasl (Finanzdirektor), Stefan Ströbitzer (Programmdenker), Helmut Brandstätter (Ex-ORF-Mann, nun Kurier) und Karl-Heinz Papst (Landesdirektor Burgenland) genannt. Papst-Nachfolger könnte Walter Schneeberger werden, Chefredakteur im Landesstudio und Vertrauter von Medien-Staatssekretär Josef Ostermayer.

Nicht zuletzt wegen der Frauenquote wird auch nach einer passenden Managerin gesucht. Sie könnte aus einem Landesstudio kommen. Die jetzige Programmchefin Kathrin Zechner hat sich viele Feinde gemacht.

Personalpaket nach Proporz

Wenn es zum Personalpaket kommt, wird es nach Proporz geschnürt. In der Information soll das „System Mück“ wiederkehren.

Von 2002 bis 2006 war der gebürtige Salzburger Werner Mück für den gesamten Informationsbereich verantwortlich. Sein Führungsstil stieß bei SPÖ und Grünen sowie hausintern auf heftige Kritik. „Es gibt sicher kein Zurück zu einem allmächtigen zentralen Chefredakteur“, hat sich Wrabetz schon vor zwei Jahren festgelegt.

Die Frage ist, ob der heutige Generaldirektor morgen noch darüber zu entscheiden hätte?

Die nächste Regierung sollte auch beim Geld eine Lösung finden – durch die Umwandlung der Rundfunkgebühr in eine Medienabgabe. Sie ist von der tatsächlichen Konsumation einer Leistung unabhängig. Deutschland hat die Medienabgabe seit Beginn 2013 als Pauschale pro Wohnung.

Die Regierung hätte ein starkes Reformargument: Die Haushaltsabgabe wäre nicht an den ORF gebunden, auch Privatsender könnten davon profitieren. Das würde deren Widerstand minimieren.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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natura (23 Kommentare)
am 25.10.2013 16:39

Diesen überheblichen und Geisteskranken orf der gehört sofort geschlossen und nach längerer Zwangspause ohne Politik mit kompetenten Personen neu anzugefangen. Wenn man das derzeitige Programm nur teilweise anschaut, das ist keinen Cent wert. Zum verarschen braucht man keinen teuren orf.

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etrachsee (582 Kommentare)
am 22.10.2013 15:42

http://debatte.orf.at/ ist von diesem Thema (noch) nichts zu sehen, wenn`s um Interna geht, dann gibt er sich zugeknöpft, dieser feige Boulevardschmierer!

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am 22.10.2013 13:36

Na, da verdienen sich wieder ein paar eine goldene Nase...

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am 22.10.2013 12:10

Zusperren und neu beginnen.
Privilegienpensionen stoppen.
Ohne Parteiwappla.

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am 22.10.2013 11:59

zb. Propaganda-Anstalt; Geschlossene Partei-Gesellschaft; Dummdreister Volxverblödungs-Sender; Bedürftige Versorgungs-Anstalt ...

verkauft´s diese drecksbude ohne jeden bürgerwert ...
damit endlich etwas frische luft in´s land kann ...

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am 22.10.2013 11:32

wird heißen: ÖVP-SPÖ, SPÖ-ÖVP, ÖVP-SPÖ ..... und: Zwangsgebühren für Ami-Mist!

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BernhardinGmunden (376 Kommentare)
am 22.10.2013 09:51

Zu lange war und ist er noch immer - ein Spielball der Politik.

In den Nachrichten hat die SPÖ ihre Leute eingenistet, die sich mit wohlwollender Berichterstattung für die völlig überbezahlten Jobs bedanken.

Ein Graus für eine Demokratie. Wo der größte Sender keine roten Skandale aufdeckt, sondern sie versucht unter der Decke zu halten.

Linz
Salzburg

Kamen immer nur am Rand vor. Thurnherr am Sonntag Abend sendete lieber Diskussionen über einen 5 Jahre toten Landeshauptmann anstatt über die hunderten Millionen zu diskutieren, die Linz und Salzburg den Steuerzahler kosten werden. Das ist Fernsehen, um der Bevölkerung SAND IN DIE AUGEN ZU STREUEN.

Im ORF ist inzwischen so viel politisch verfilzt, dass nur mehr eine Radikalkur helfen kann:

Den Sender in der jetzigen Form auflösen und schließen. Das geht einfach. In dem man die GIS GEBÜHR AUF DIE HÄLFTE REDUZIERT.

Dann ist der ORF schnell pleite und alle Angestellten ihren Job los.

Nur so ist ein Neustart möglich.

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BernhardinGmunden (376 Kommentare)
am 22.10.2013 09:54

den Namen „ORF1“ kaufen. Und wird sich nur die Besten der Redakteure in ihr Team holen.

Ab jetzt können alle - bis auf die unnötigen Bonzen im ehemaligen Staats-ORF, die keiner mehr will - Österreicher jubeln.

DENN Ab DANN BLEIBT DIE GIS GEBÜHR BEI NUR DER HÄLFTE. Jeder GIS Haushalt hat ab dann rund 150 Euro mehr im Jahr als bisher!

Mit dieser halbierten Gebühr wird der Name ORF 2 aus der Konkursmasse gekauft und ein schlanker Staatsfunk aus der Taufe gehoben. Der, weil weniger Geld zur Verfügung steht, viel weniger politischem Einfluss ausgesetzt ist. Viel weniger Platz - weil das Geld dafür nicht vorhanden ist - für politische Versorgungsposten hat

DAS WÄRE DRINGEND NÖTIG FÜR UNSERE DEMOKRATIE.

Denn eine wehrhafte Demokratie braucht unabhängige Medien. Was unsere im Augenblick NICHT sind.

Und wenn jetzt jemand sagt: ein schöner Traum, aber doch bei uns nicht durchführbar. Dem sage ich:

Wenn mit Gorbatschov ein einziger Mann das monströse Ungeheuer Kommunismus abschaffen konnte

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BernhardinGmunden (376 Kommentare)
am 22.10.2013 09:55

so muss es doch bei uns möglich sein, endlich etwas epochales anzugehen:

Nämlich den verfilzten, überkommenen, ineffizienten, politisch gefangenen und viel zu teuren ORF abzuschaffen.

Und so uns Bürgern die Freiheit von den eben aufgezählten Missständen zu bringen.

Wie die Kommunistischen Besetzer einen Gorbatschov brauchten, brauchen wir einen mutigen Mann, der diese politische Vertuschungsmaschinerie einreißt.

FÜR UNSERE DEMOKRATIE.

Und nebenbei, für unsere Geldbörsen.

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am 22.10.2013 11:49

würde ich mir sogar überlegen, wieder GIS Gebühren zu bezahlen.
grinsen

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 22.10.2013 09:46

Nun schlechter kann es immer noch werden und teurer wird es auf jeden Fall.
"Haushaltsabgabe, für einen nicht unabhängigen ORF" traurig
gleicht ja einer Zwangseintreibung wie im Mittelalter

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