Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Die Klangwolke bringt Bäume zum Tanzen

Von Peter Grubmüller, 27. August 2015, 00:04 Uhr

500 Blasmusiker vertonen am 5. September (19.30 Uhr) im Linzer Donaupark Stifters Erzählung "Hochwald"

Hubert Lepka ist routiniert darin, riesige Räume künstlerisch zu inszenieren. 2005 realisierte er die "Teilung am Fluss" und 2010 "Baby Jet" als visualisierte Linzer Klangwolken, am 5. September übersetzt er nun Adalbert Stifters Erzählung "Hochwald" in das gigantische Areal: 50 in den Wäldern zwischen Ottensheim und Linz geschlagene Bäume lässt der Innviertler tanzen und mehr als 500 Blasmusiker aus Linz und Umgebung mit dem Hessenmarsch flussauf- und -abwärts daherkommen, um einen Sog zwischen Poesie und krachender Militärintervention zu entfachen. Romantisch und gleichzeitig katastrophal wie Stifters bildgewaltiger Text. Zum Inhalt:

Johanna und Clarissa werden von ihrem Vater im Dreißigjährigen Krieg aus der von Schweden belagerten böhmischen Burg bei einem Zaubersee im Wald in Sicherheit gebracht. Ein Fremder streift herum, es ist Ronald, ein Schwede, dem der Vater den Kontakt zur geliebten Clarissa untersagt hat. Ronald bietet an, die Schweden zu besänftigen, um die Einwilligung des Schwiegervaters zu erreichen. Als er seinen Vermittlungserfolg in der Burg melden will, wird er getötet. Zur Vergeltung brennen die zornigen Schweden die Festung nieder.

Joey Wimplinger hat eine Textfassung gestaltet, die mit einer harmlosen Fernsehsendung über den Wald beginnt und märchenhaft in Stifters Welt abtaucht. Quasi im Vorbeischwimmen umarmt Lepka auch das Thema des Ars Electronica Festivals ("Post City", 3.-7. September), bei dem über das Wesen künftiger Städte nachgedacht wird. "Es gibt ja auch kein Konzept dafür, wie der Zufluchtsort Wald oder Naturlandschaften entwickelt werden sollen", sagt Lepka im OÖN-Gespräch. Und weiter: "Die Zuschauer werden von den Eindrücken berührt sein – es gibt ja keinen Vater, keine Mutter, die nicht ihre Kinder schützen wollen und vielleicht genau das Gegenteil erreichen. Wir wissen, dass die Liebe in der Geschichte scheitert, aber bei uns kommt wenigstens die Feuerwehr und löscht das Feuer."

Folkshilfe-Konzert ab 21 Uhr

Lepka habe sein Konzept so gestaltet, dass vom Lentos bis zum Arcotel bestens alles gut mitzuerleben sein wird. "Ich bitte nur alle, schon um 19 Uhr da zu sein, weil der mystisch aufgeladene Flugzeugeinsatz pünktlich beginnen muss und ich dieses Dämmerlicht nützen will, wenn sich der Tag zur Nacht verabschiedet."

Und weil es Brucknerhaus-Chef Hans-Joachim Frey immer gestört hat, dass die Menschen nach 70 Minuten einfach wieder verschwinden mussten, "ist das heuer erstmals anders", sagt Frey. Ab 21 Uhr wird die Linzer Band "Folkshilfe" dem Publikum einheizen. Das neue Album "mit F" der hinreißend unverkrampften Dialektmusiker erscheint am Freitag. Nur als Hinweis, wer fürs Mitsingen üben will.

www.klangwolke.at, einen Film über die "Hochwald"-Inszenierung sehen Sie auf nachrichten.at

mehr aus Kultur

Terence Hill ist 85: Ein Leben zwischen Bombenangriffen, Verlusten und Bud Spencer

Neues Werk von Banksy mit Plastikschutz und Absperrung versehen

Robert Schindel: "Ich bin nur durch ein Wunder auf der Welt"

Bürgermeister gestattet Aufsichtsräten Einsichtnahme in Kerschbaums Dienstvertrag

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen