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Der heilige Zorn des Roger Waters

Von Lukas Luger, 03. Juni 2017, 00:04 Uhr
Der heilige Zorn des Roger Waters
Roger Waters ist kein Freund von Donald Trump. Auf "Is This The Life We Really Want?" singt er mit Wut im Bauch gegen den US-Präsidenten an. Bild: Sony

Nach 25 Jahren meldet sich der frühere Pink-Floyd-Chef mit einer Anti-Trump-Platte zurück.

Roger Waters ist ein Freund klarer Worte. "Picture a shithouse with no fucking drains/Picture a leader with no fucking brains" singt der 73-jährige Brite mit zornbebender Stimme im neuen Song "Picture That". Wer der Politiker ist, der Waters zu dem hübschen Klo/Hirn-Gleichnis animierte, ist kein Geheimnis. "Trump ist einfach ein riesiger Idiot", so der frühere Pink-Floyd-Chef in einem "SZ"-Interview. Erzürnt vom Treiben des US-Präsidenten hat Waters ein Dutzend Lieder geschrieben, die ersten neuen Stücke seit "Amused To Death" aus dem Jahr 1992.

Auf dem programmatisch betitelten "Is This The Life We Really Want?" zeichnet Waters ein dystopisches Bild. Korrupte Politiker, eine zerstörte Umwelt, Tod und Verbrechen allenthalben – die Menschheit steckt in einer Sackgasse fest, und es scheint, als wäre es zu spät, noch den Rückwärtsgang einzulegen. Die Anzahl der von Waters verwendeten "Fucks" und "Shits" kann mit jeder Eminem-Platte mithalten. Dieser heilige Zorn hat ihm zu einigen starken Songs verholfen, auch wenn das von Nigel Godrich (Radiohead) produzierte Album nicht über die volle Länge überzeugt. Bei einigen Stücken, etwa "Bird In A Gale", "Broken Bones" oder "Smell The Roses", kann die Qualität des Songwritings nicht ganz mit ihrer hehren Intention mithalten.

Der Roger darf das

Großartig sind hingegen das bereits erwähnte "Picture That", ebenso das zwischen Liebes- und Protestlied changierende "Déjà Vu", der zarten Optimismus versprühende Folk-Doppelpack "Wait For Her" und "Part Of Me Died" sowie der majestätische, bedrohliche Titelsong, der sich mit seiner Paranoia-Agenda auch auf den Floyd-Meisterwerken "Animals" und "The Wall" eingefügt hätte. Ebendiese belehnt Waters auf seiner vierten Solo-Platte mit wilden Sound-Collagen, elektronischen Einsprengseln und verzerrten Parts auch soundtechnisch. Für jüngere Hörer mag dies stellenweise ziemlich retro klingen. Aber hey, Waters hat diesen Sound ja schließlich erfunden. Er darf das.

 

CD-Kritik: Roger Waters, "Is This The Life We Really Want?" (Sony)

OÖN Bewertung:

 

„Pink  Floyd“-Genie

Bis zu seinem von Misstönen überschatteten Ausstieg im Jahr 1985 war der am 6. September 1943 geborene Roger Waters die treibende kreative Kraft von Pink Floyd. Im neuen Jahrtausend stellte der Brite mit Solo-Tourneen, bei denen er „Dark Side of the Moon“ beziehungsweise „The Wall“ in voller Länge spielte, Umsatzrekorde auf

 

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4  Kommentare
4  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 03.06.2017 22:40

Den Postman haben wir damals alle gelesen...

"Waters findet sich, ein Vierteljahrhundert nach seinem visionären Neil-Postman-Medienkritik-Album "Amused To Death", in einer absurd überspitzten Version jener Welt wieder, die er damals angeprangert hat." ...Wir auch...

https://www.youtube.com/watch?v=_XdLNqWYgGI

the last refugee... tearing me apart

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despina15 (10.072 Kommentare)
am 03.06.2017 18:24

wunderbarer musiker!!!!!!!!!!

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( Kommentare)
am 04.06.2017 10:42

Ein kritischer Denker und vor allem ein Musiker,
der kein heimatdodeliges Emogeseufze produziert sondern ernsthafte Auseinandersetzung mit der Schwächen der modernen Gesellschaft in ausdruckstarke musikalische Bilder gießt.

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despina15 (10.072 Kommentare)
am 04.06.2017 10:49

um dass geht es!!!!!!!!!

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