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Der Mann, der die Atome tanzen lässt

Von Lukas Luger, 07. September 2016, 00:04 Uhr
Der Mann, der die Atome tanzen lässt
Hiroshi Ishii arbeitet am „Massachusetts Institute of Technology“. Bild: ARS

Auf der Vision von Hiroshi Ishii fußt das morgen startende "Ars Electronica Festival".

Es gibt unzählige innovative Forscher in der Welt der Wissenschaft, brillante Köpfe mit ebensolchen Ideen. Und dann gibt es Menschen wie Hiroshi Ishii. Denker, die mit unorthodoxen Zugängen den intellektuellen Boden für Entwicklungen bereiten, die selbst kühnen Science-Fiction-Autoren viel zu weit hergeholt scheinen. Mit seiner Vision der "radikalen Atome" hat der Professor des "Massachusetts Institute of Technology" (MIT) eine neue Stufe der Verschmelzung von digitaler und körperlicher Welt betreten.

Die Prototypen aus dem Labor des 60-jährigen Japaners sind Meilensteine dieser neuen Entwicklung – und titelspendend für das diesjährige "Ars Electronica Festival" in Linz. Die Ergebnisse der von Hiroshi Ishii und seinem Team erdachten "digitalen Kernschmelze" sind ab morgen in der großen Ausstellung "Radical Atoms" im Ars Electronica Center zu sehen.

Zukunft ist plötzlich ganz nah

"Wir wollen Materialien erschaffen, die genauso formbar und wandelbar sind wie Pixel in der digitalen Welt. Wir bringen die starren Atome zum Tanzen", sagt der in Tokio geborene Computerspezialist im OÖN-Gespräch. Tausende Kilometer entfernte Objekte, die mittels einer Wischbewegung vor einem Screen gesteuert werden ("inForm"), Mikrobakterien, die zu einer Art zweiten Haut und intelligenten Kleidung verarbeitet werden, deren Poren sich bei Schweiß und Körperwärme öffnen ("bioLogic"), oder ein 3-D-Baukasten- system namens "Topobo", aus dem sich nach Belieben Figuren bauen lassen, die sich nach ihrer Vollendung selbstständig bewegen – die Zukunft ist plötzlich ganz nah beim Blick in Ishiis Kreativlabor.

Nicht finanzieller Profit oder der Wunsch, die nächste große Erfindung hervorzubringen, seien sein primärer Antrieb, so der seit 1995 in Boston Lehrende. Ziel sei vielmehr, neue Pfade des Denkens zu erschließen, die Leute zum Staunen zu bringen und dadurch Innovationen in vielen Bereichen anzustoßen. Hiroshi Ishii: "Unsere Konzepte sind radikal, sie werden die Wahrnehmung der Welt verändern. Nicht heute. Nicht morgen. Nicht einmal in einem Jahrzehnt. Aber diese Veränderung wird definitiv kommen!"

Ob er sich als einer jener "Alchemisten unserer Zeit" sieht, die der Untertitel des diesjährigen Ars Electronica Festivals anspricht? "Alchemist – ein toller Titel! Ach, ich wünschte, mir wäre das eingefallen", sagt der 60-Jährige lachend. Er sei ein Suchender, wenn auch nicht nach Gold, sondern nach neuen Perspektiven. Denn: "Die Welt braucht verrückte Leute wie mich. Leute, die über die Zukunft nachdenken und andere damit inspirieren." Nachsatz: "Ich will nicht in einer Zukunft leben, die Apple, Microsoft oder Google für uns entscheiden."

Linz habe er nach etlichen Besuchen, erstmals 1997 anlässlich des Ars-Festivals "Fleshfactor", wirklich ins Herz geschlossen, so Ishii, der grinsend versichert, bereits die zentralen österreichischen Begriffe zu kennen. Nämlich "Bier", "Wurst" und "Sauerkraut". Die Zukunft kann also kommen!

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1  Kommentar
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( Kommentare)
am 07.09.2016 14:15

Bier, Wurst, Sauerkraut. Einer fehlt: Parkplatz.

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