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Der Märchenprinz kam und Wels tobte

Von Julia Evers, 17. Juli 2017, 00:04 Uhr
Der Märchenprinz kam und Wels tobte
4600 Menschen waren vor der Hauptbühne zugelassen, insgesamt kamen 15.000 Besucher beim von den OÖN präsentierten zweiten Tag des MusikfestiWels. Bild: Alexander Schwarzl

Mehr als 15.000 Besucher am Samstag machten das erste MusikfestiWels zum vollen Erfolg.

"Ding-dong, ding-dong, wer steht da vor der Tür?" Natürlich, die EAV! Die Band rund um Klaus Eberhartinger und Thomas Spitzer war es, die am Samstagabend tausenden Menschen als Höhepunkt des ersten MusikfestiWels die Texte und Melodien zum Mitsingen und Mittanzen vorgab.

Ob "Copacabana", "Märchenprinz" oder der "Sandlerkönig": "Alle Leute singen bei unseren Konzerten fast alles mit", sagt Klaus Eberhartinger. Der Sänger der Ersten Allgemeinen Verunsicherung weiß nach 40 Jahren als Stimmungsmacher, wie das mit der Bühne und dem Publikum funktioniert. "Offensichtlich ist es so, dass viele mit EAV aufgewachsen sind, die haben die Texte im Kindesalter gehört und erinnern sich daran, und die anderen, die schon älter waren, erinnern sich mit etwas Glück immer noch daran", sagt Eberhartinger und lacht.

Konzertfeeling in die Welser Innenstadt zurückzubringen, das war das Ziel des zweitägigen MusikfestiWels. Funktioniert hat das außergewöhnlich gut. 15.000 Besucher wurden allein am Samstag bei den Bühnen im Arkadenhof, am Minoritenplatz und bei der Hauptbühne am Kaiser-Josef-Platz gezählt.

Dort eröffneten WÖS RAP REC mit selbstgebastelten Mundart-Reimen das Festival. Viele Fans hatte "Hoamspü" in die Innenstadt gelockt. Mit ihren Coverversionen der bekanntesten Austropop-Hits seit den 70er-Jahren machten sie den Menschen schon einmal das Einsingen leicht. Von Klassikern wie "Vü schöner is des G‘fühl" über "I am from Austria" bis zu aktuellen Nummern wie "Eine ins Leben" und "Waunst amoi nu so hamkummst" – die siebenköpfige Kombo weiß, wie sie das Publikum begeistern kann. "Schifoan" als Zugabe bei einem Sommerfestival? Beim Après-Ski hätte es nicht leidenschaftlicher mitgegrölt werden können.

Ein Heimkommen war der Auftritt auch für Hoamspü selbst. Walter Bostelmann, Leadsänger der Truppe: "Wir sind größtenteils aus Wels, hier haben wir angefangen, und hier ist das beste Hoamspü-Publikum. Es ist gigantisch für Wels, so ein Festival zu machen – und die Kulisse, wenn du auf der Bühne stehst, ist ein Traum." Rund 4600 Menschen waren vor der Hauptbühne am Kaiser-Josef-Platz gleichzeitig zugelassen, insgesamt wurden im Laufe des von den OÖN präsentierten Abends rund 10.000 Menschen dort gezählt.

Meister der Massenunterhaltung

Die OÖN-Leser hatten bestimmt, wen sie als Nächstes sehen wollten: "Beda mit Palme". Der Musiker zeichnete sich auf der Bühne als positives Energiebündel und natürlich mit seinem "bioakustischen Dialekt-Folk-Reggae" aus. "Ich hab hier Heimvorteil, ich hab ein Jahr in Wels gewohnt und im Black Horse Inn meinen ersten Gig gespielt", sagte der Windhaager.

Zu den Meistern der Massenunterhaltung krönten sich am Ende auf jeden Fall die Herren der EAV. Ob "Küss die Hand", Kostümwechsel oder synchrones Kopfwackeln: Mit Selbstironie und gereimten Hits, die alle kannten, verzauberten sie nicht nur bei "Märchenprinz" mit Hochstimmung.

Für das MusikfestiWels war das dennoch nur der Anfang. Bürgermeister Andreas Rabl: "Nächstes Jahr wird’s noch größer!"

Die Zukunft eines „bumm-bumm-vollen Festivals“

„Mein Lieblingslied der EAV? Der ,Märchenprinz’ natürlich – wenn ich den Lehner so anschau“, sagt der Chef des Welser Stadtmarketings Peter Jungreithmair mit einem Seitenblick auf Wirtschaftsstadtrat Peter Lehner (VP). Der Marketing-Experte ist am zweiten Tag des MusikfestiWels gut gelaunt: „Pro tausend Besucher muss man mit einem Störenfried rechnen und dann schnell eingreifen können. Aber das Sicherheitskonzept funktioniert, alle Leute sind ganz entspannt, obwohl es bumm-bumm-voll ist“, sagt er.

Wirtschaftsstadtrat Lehner freut sich, dass so viele unterschiedliche Zielgruppen die Stadt beleben. „Und das nicht nur genau dort, wo die Bühnen sind, sondern überall in der ganzen Innenstadt.“

Helmut Platzer, Tourismusobmann und Hotelier, kennt die Erste Allgemeine Verunsicherung schon lange. „Vor 20 Jahren haben sie bei mir im Hotel gewohnt. Sie waren eine ganz liebe Gruppe und haben ins Gästebuch geschrieben ,Spätes Frühstück ehrt den Gastwirt’. Diesen Eintrag habe ich mir aufgehoben“, erzählt Platzer.

Bürgermeister Andreas Rabl (FP) feiert enthusiastisch – in der Menge genauso wie mit „Hoamspü“-Sänger Walter Bostelmann und fraktionsübergreifend mit Politikerkollegen wie Johnny Reindl-Schwaighofer, Silvia Huber, Ralph Schäfer, Margarete Josseck-Herdt und Elke Ruetz. „Es sind viele nach Wels gekommen, die schon lange nicht mehr hier waren“, sagt er und kündigt an: „Im nächsten Jahr machen wir das alles noch größer!“

Christof Schumacher von der Werbeagentur „cplusm“ zeigt sich ob der Massen erstaunt: „Man hätte nicht geglaubt, wie beeindruckend sich das MusikfestiWels beim ersten Mal schon herausstellt.“

Für das kommende Jahr verspricht Lehner eine „noch spannendere und prominentere Programmierung“. Ob der Eintritt frei bleibt, wird noch diskutiert.

 

 

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5  Kommentare
5  Kommentare
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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 18.07.2017 14:08

Der Eberhartinger sieht aus wie eine Mischung aus Keith Richards und Ötzi. Spitzer sieht auch nicht mehr ganz frisch aus.
Die EAV fällt jetzt mehr oder weniger auseinander.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 17.07.2017 12:35

Ist mit "Märchenprinz" BGM Rabl gemeint oder unser Mitposter Gunter Köberl?

Bei diesen wird sicher auch immer getobt!

:-)

Und wenn Frau Ex-Magistratsdirektorin Kamleithner nach vielen Monaten wieder gesund genug zum Arbeiten für die Allgemeinheit sein wird, dann wird die Menge sicher auch vor Freude toben und jubeln...

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tarantella (876 Kommentare)
am 17.07.2017 10:29

so ist das Leben ... EAV bringen ihre Fans zum Toben während ein ehemaliges Bandmitglied, der unvergleichliche Wilfrid, stirbt ...

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oblio (24.742 Kommentare)
am 17.07.2017 08:12

Rabl und die EAV =
Harmonie pur!

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leitnerf. (932 Kommentare)
am 17.07.2017 11:05

Persönliche Empfindlichkeiten haben bei der Arbeit nichts verloren. Es geht hier um die Stadt und darum eine gelungene Veranstaltung über die Bühne zu bringen. Und das ist gelungen.

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