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Das StifterHaus übernimmt den Nachlass von Franz-Xaver Hofer

23. Mai 2018, 00:04 Uhr
Das StifterHaus übernimmt den Nachlass von Franz-Xaver Hofer
Erich Hackl Bild: Weihbold

Literatur-Kulturpreisträger Erich Hackl präsentiert den Gedichtband des Autors "Ich bin ein Schlenderer im Regen".

Morgen, Donnerstag, ab 19.30 Uhr gibt es im Linzer StifterHaus einen Abend im thematischen Doppelpack: Literatur-Kulturpreisträger Erich Hackl stellt einen Nachlass-Gedichtband des Innviertlers Franz-Xaver Hofer (1942–2012) vor. Aus diesem Anlass übergibt Helga, die Witwe Hofers, das Archiv der Innviertler Zeitschrift "Landstrich" dem Haus. Die beiden Angelegenheiten hängen zusammen, und es wird an etwas Besonderes in der Literaturlandschaft Oberösterreichs erinnert: Der "Landstrich" war ein 1979 von Alois Riedl (bildende Kunst), Gerwald Sonnberger (später Museumsdirektor in Passau) und Hofer begründeter Kulturverein, der seit 1980 eine Kulturzeitschrift gleichen Namens herausgibt, die Hofer bis 2012, seinem Todesjahr, betreute. Sie entwickelte sich schnell mit ausgeprägtem Profil außerhalb gängiger Klischees. Mehr als zwei Dutzend Hefte mit dem Grundanliegen der Herausarbeitung regionaler Besonderheiten und sozialen Engagements mit künstlerischen Mitteln in vielfacher Technik und der Belletristik auch über die Landesgrenzen hinaus sind bisher erschienen.

Die Dokumentation der Entwicklung, der Kontakte, die Sammlung von Arbeiten, die Korrespondenz eines solchen Produkts ist ein wertvolles kulturgeschichtliches Kompendium mit regionalem Kern. Hofers Witwe hat den Nachlass und auch das Eigenwerk ihres Gatten betreut und übergibt ihn nun dem StifterHaus.

Das gemahnt an die Aufgaben des Hauses, das nicht nur Stifter, sondern oberösterreichische Literatur generell dokumentieren will. Das lenkt den Blick auf die Frage der Bewältigung und Behandlung von Vor- und Nachlässen, die in großer Menge in das Haus geliefert werden, entsprechend der Philosophie, damit "beizutragen zum kulturellen Gedächtnis des Landes" (StifterHaus-Leiterin Petra-Maria Dallinger) mit der Erforschung der Literatur speziell vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

An der Grenze des Möglichen

Diese Materialflut steigt und steigt. Bisher sind 70 Nachlässe deponiert, die der wissenschaftlichen Bearbeitung harren, die Namensliste ist ein "Who is who" der oberösterreichischen Literaturlandschaft, beginnend (natürlich) mit Stifter und Franz Stelzhamer, die chronologisch Jüngsten sind Käthe Recheis (1928–2015) und Walter Wippersberg (1945–2016). Aktuelle "Vorlasser" sind Harald Kislinger, Walter Kohl, Fritz Lichtenauer und Reinhold Aumaier. Das beinhaltet gelegentlich auch deren private Bibliotheken. Wie kontrolliert man die Flut? Zur Raumfrage: "Wir kommen an die Grenze des Möglichen", seufzt Dallinger, "wir suchen nach weiteren Möglichkeiten."

Zur Auswahl: Schenkung oder Ankaufsangebot. Eingeholt wird ein externes Schätzgutachten, mit dem die Wertigkeit des Materials beurteilt wird. Von den Bibliotheken wird behalten, was als Ergänzung dient, auch wertvolle Doubletten. Der Rest wird anderen Institutionen der Landes-Kulturdirektion angeboten, und in der jährlichen "Langen Nacht der Museen" kann in einem Flohmarkt der Besucher für sich ein Gustostückerl entdecken.

Reinhold Aumaier, der Multi-Aktionist auf den Gebieten Musik, bildende Kunst, Literatur mit Wohnsitz im Mühlviertler Lembach, schickte vor wenigen Wochen sein Archiv ins StifterHaus. Fast gleichzeitig erschien auf dem Markt sein neues Buch "Warum – Eine Fragen-Tirade": 171 Seiten Fragen vom Sinn des Zahnwehs bis zum Sinn des Lebens, ein absatzloser Textblock, der keine Zeit zum Atemholen lässt, ein Tag für Tag gesammelter Notizen-Zettelkasten (erschienen bei Klever-Literatur). (rt)

Hofers Vermächtnis

 

Die Romane und Erzählungen Franz-Xaver Hofers (1942–2012) ab den 80er-Jahren zählen zum soliden Bestand der Regionalliteratur: Alltag, Konflikte im Zusammenleben, Probleme der Arbeitswelt, Soziales, Problemwelt ländlicher Raum. Neben Prosa schrieb er seit der Jugendzeit Lyrik, frühestens greifbar seit 1959. Eine Auswahl aus dem Lyrik-Vermächtnis stellte seine Witwe Helga zusammen, sie erschien als „Landstrich extra“. Das letzte, den Leser berührende Gedicht der Sammlung entstand am 16. Juni 2012 aus dem Krankenzimmer: Letzte Zeilen: „Ich freue mich sehr auf dich, auf euch. / Kommt ihr zusammen in meines …“ Am 9. Juli ist er verstorben.

 

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