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Das Publikum vermisst seinen Liebling

Von Peter Grubmüller, 14. März 2017, 00:04 Uhr
Das Publikum vermisst seinen Liebling
Daniela Dett ist noch am 1. und 5. April in "In 80 Tagen um die Welt" zu sehen. Bild: Barbara Pálffy

Der Linzer Musical-Star Daniela Dett verabschiedet sich für ein Jahr aus dem Musiktheater.

Hunderte stehen auf den Wartelisten der Theaterensembles, und noch mehr hätten gerne mit Daniela Dett getauscht. Die 39-Jährige ist seit Dezember 2012 herausragender Bestandteil der Musical-Abteilung im Linzer Landestheater, kaum eine Produktion kam in den letzten Jahren über die Rampe, in der sie nicht stimm- wie trittsicher in einer Hauptrolle begeisterte. Und dennoch nimmt sie sich vorübergehend aus dem kräfteraubenden Getriebe. Zumindest für ein Jahr muss das Publikum ohne seinen Liebling auskommen. Am 1. und 5. April wird Dett in den letzten beiden Vorstellungen von "In 80 Tagen um die Welt" noch zu erleben sein, obendrein am 2. April beim Musiktheater-Brunch mit vier Musikern im Gefolge als "Quin Dett". Dann ist Pause.

Studium beenden

Daniela Dett – schon ihr Name klingt nach künstlerischem Pseudonym, aber an ihr ist alles echt. Und weil sie das bleiben will – echt und bei sich nämlich –, stöbert sie auf, womit das Leben noch aufwarten könnte. Vor 15 Jahren hatte Dett am damaligen Bruckner-Konservatorium ein Studium für Instrumental- und Gesangspädagogik begonnen, das will sie an der Bruckner-Uni nun fortsetzen. Nicht weil ein Bachelor das Leben erst komplettiert, "sondern weil ich gerne breit aufgestellt bin. Deshalb haben Menschen auch Probleme damit, mich einzuordnen." Vielleicht liege es auch am Alter, sagt die Frau mit dem hinreißend jugendlichen Lachen, die im September 40 wird: "Man zieht Zwischenbilanz. Man schaut, was noch kommen mag, nicht in zwei oder drei, sondern in fünf oder zehn Jahren – und ich weiß nicht, ob ich dann noch auf der Bühne stehen möchte." Theater und Studium parallel zu bewältigen, wäre haarsträubend aufreibend geworden, und "halbe Sachen mag ich nicht".

Das Publikum vermisst seinen Liebling
Dett 2014 als Julie in der Erfolgsproduktion "Showboat".

Dett 2014 als Julie in der Erfolgsproduktion "Showboat".

Matthias Davids, der Chef des furiosen Linzer Musical-Ensembles, räumte zusammen mit Landestheater-Intendant Hermann Schneider alle Hindernisse beiseite, um Dett diesen Schritt zu ermöglichen. Natürlich verknoteten die beiden ihr Entgegenkommen mit der Einladung, unbedingt zurückzukehren.

Getanzt und gesungen habe Dett schon immer. Auch damals in der Stube ihrer Großeltern, wo sie zusammen mit ihrem Opa für die sich vor Lachen zerkugelnde Oma ausgedachte Dialoge improvisierte. Nach der Kindheit in Bad Aussee wuchs sie in Bruckmühl am Hausruck auf. In der Hauptschule von Vöcklabruck ereignete sich später eines jener Erweckungserlebnisse, die in Künstler-Biografien selten fehlen, aber in Detts Fall herrlich ungekünstelt klingen: "Ich war das Marsmännchen in einem futuristischen Stück, dessen Name ich nicht mehr weiß. Meine Mutter, die mir jetzt nicht böse sein soll, hat das Kostüm genäht – und es war zum Schämen peinlich". Aber Dett erfuhr als Außerirdische: Die Bühne, das ist es!

Bewerbung aus Jux

Parallel zum Gymnasium in Ried im Innkreis, hatte sie bei Ruzena Svoboda Gesangsunterricht. "Danach hab’ ich einiges probiert – Bank, Reisebüro, Französisch- und Geschichte-Studium in Salzburg, nichts davon länger als eineinhalb Jahre." Die Musical-Ausbildung an der Wiener Uni für Musik und Darstellende Kunst zog sie durch – "von da an entwickelte sich alles wie im Bilderbuch. Ich musste nie aktiv sein, um an Jobs zu kommen, mir ist immer alles zugeflogen." Genauso wie das Musical-Engagement am Landestheater, nachdem sie bereits vier Jahre lang im Linzer u\\hof: (heute: "Junges Theater") als Schauspielerin gearbeitet hatte. Ihre Bewerbung war eher Jux als zwingende Notwendigkeit. Publikumsliebling kann man also auch aus Spaß werden.

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Daniela Dett Bild: VOLKER WEIHBOLD
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1  Kommentar
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xolarantum (2.762 Kommentare)
am 14.03.2017 09:11

hallo dani, schön von dir zu lesen ! einige jahre ham wir beruflich zusammen verbracht,
ob kellertheater oder brettgeflüster, oft hat der absender dieser zeilen, noch an diese zeit gedacht.

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