Das Gedächtnis der Dinge
Stadtmuseum Leonding: Kunst und Alltagsdinge im "Archiv der Erinnerungen"
Im Stadtmuseum Leonding werden unter dem Titel "Nachbarschaften. Das Archiv der Erinnerungen" neben der Dauerausstellung auch Objekte aus dem Depot der heimatkundlichen Sammlung und zeitgenössische Kunst gezeigt.
So auch Werke des Wieners Stefan Oláh, der Museumsarchive fotografiert hat: Tierpräparate, mit Stoff verhängte Statuen und Rüstungen sind ebenso zu sehen wie Bananenschachteln oder Radioapparate aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Vor den Fotografien stehen zwei mit Netzen verhängte Schaukelpferde aus der Sammlung des Stadtmuseums – eine Parallele zu den verhängten Statuen in den Bildern. Kurator Alexander Jöchl stellt einen Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart her, Gegenstände und Kunstwerke korrespondieren miteinander.
Im Obergeschoß ist ein Video des US-amerikanischen Künstlers Jonathan Schipper zu sehen, davor liegen diverse Alltagsgegenstände in Glasvitrinen. An die Wand daneben sind Begriffe wie "Abnutzungsspuren", "Einzigartig" und "Wertvoll" geschrieben. Ein Anstoß, über Vergangenes und dessen Wert nachzudenken. Im nächsten Raum baumeln Töpfe, Kuchenformen und Bettpfannen in Netzen wie "eingefangen" und aus der Erinnerung "gefischt" von der Decke.
Das "Archiv der Erinnerung" bringt Dinge aus dem Depot an die Oberfläche. Die Objekte haben eine Vergangenheit. Was erzählen sie uns heute vom Leben der Menschen, die sie einst verwendet haben? Sichtbar sind nur die Spuren der Zeit. Die neue Zusammenstellung und die Kombination mit Kunst regen zu Assoziationen und eigenen Erinnerungen an.
Ausstellung: "Nachbarschaften. Das Archiv der Erinnerungen", Stadtmuseum Leonding im Turm 9, bis 6. 6.