Crossing Europe: Facetten eines reichen Filmfests

Von Nora Bruckmüller   21.April 2017

1 Ins Licht rückt das Festival die Regisseurin Yesim Ustaoglu, die u. a. mit Clair obscure, einem Werk über Frauenleben, (bild)schönes wie authentisches Kino über die Türkei bietet. 25./27. April, je 20.15 Uhr

2 Normen: Ärzte, Lehrer, Kollegen drängen sie – bewusst oder unwissend – in ihre Normalität, jene der Hörenden. Im Film "Seeing Voices" skizziert Regisseur Dariusz Kowalski, wie Gehörlosen mit Skepsis begegnet wird, wenn sie in Gebärdensprache kommunizieren. Einer anerkannten, emanzipierenden Sprache, die anscheinend noch immer Unbehagen erzeugt. Behutsam wie stark. 29. April, 13 Uhr, Ursulinensaal

3 Musikvideos: Er und seine Regiekollegin Elizaveta Porodina ließen Maurice Ernst von Bilderbuch im Video zu Bungalow auf eine Poledance-Stange los: Antonin B. Pevny realisierte für die Band auch deren Film zu "Karibische Träume" und arbeitete für Mavi Phoenix. Die Werke sind Teil einer reichen Musikvideo-Schau. 27. April, 23 Uhr, Ursulinensaal

4 Fassade: 42 Stunden lang, verteilt auf sechs Abende, ohne dass ein Bild zwei Mal vorkommt. Das sind die beeindruckenden Eckpunkte der Projektion auf die Fassade des Kulturquartiers während des Filmfests. Geschaffen haben sie die Linzer Christoph Frey und Denise Mair, das Thema: "Nähe*Distanz".

5 Erlebnis: Das Ars Electronica Center ist wieder Spielstätte des Filmfests. Im Deep Space 8K werden experimentelle Arbeiten hochauflösend zu Erlebnissen in 3D (29. April, 14 Uhr, AEC). Auch vereinen sich dort Tanz und Musik bei Las Dos Caras (27. 4., 18 Uhr).

6 Geschlechter: Wie wir Räume einnehmen, vermittelt die Schiene "Architektur und Gesellschaft". Katrina Neiburga setzt in "Garagen" dem Männerhimmel in einer Garagensiedlung in Riga ein Denkmal, Audrius Stonys der seit 30 Jahren forschenden Glaziologin Ausra Revutaite. Beide Filme: 26. u. 29. April, je 16 Uhr, City Kino 2

Alle Infos: www.crossingEurope.at,
Karten-Tel.: 0680 506 1 506