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Coldplay feiern das Leben, nur die guten Songs fehlen

Von Lukas Luger, 01. Dezember 2015, 11:14 Uhr
Die einflusssreichsten Promis
Die britische Band um Frontmann Chris Martin füllt nach wie vor die Stadien. Bild: EPA

LINZ. Neues Album: Chris Martin und seine Band bieten auf „A Head Full Of Dreams“ furchtbar beliebige Allerwelts-Popnummern.

18 Monate liegen zwischen dem von Liebeskummer und Wehleidigkeit zerfressenen, dabei weitgehend melodiefreien „Ghost Stories“ und Coldplays neuem Album „A Head Full Of Dreams“ (ab Freitag im Handel erhältlich). Eineinhalb Jahre, in denen allerhand passiert ist: Sänger Chris Martin bekam von Ehefrau Gwyneth Paltrow den Weisel und tröstete sich mit reichlich Hochprozentigem sowie Kino-Prinzessin Jennifer Lawrence, die Band ließ die obligatorische Welttournee nach einer CD-Veröffentlichung ausfallen und ging stattdessen direkt wieder ins Studio, um neue Lieder einzuspielen.

Das jetzt erscheinende Resultat „A Head Full Of Dreams“ verhält sich zu „Ghost Stories“ wie Tag zur Nacht, wie ein französisches Melodram zu einem Hollywood-Blockbuster. Statt introspektiver Suderei und spartanischer Instrumentierung zelebriert das Quartett auf dem in Malibu und London aufgenommenen Werk die Lebenslust. Das Motto lautet: „Es lebe der Pop!“ Nachsatz: „… und zwar leider in seiner massenkompatibelsten Ausprägung.“ Alles auf „A Head Full Of Dreams“ zielt auf den kleinsten gemeinsamen Chartsmusik-Nenner: die simplen Refrains, die Disco-Beats, die House/Techno-Referenzen, die Gaststars à la Beyoncé Knowles. Alles ist hübsch, bunt, überkandidelt – und furchtbar beliebig.

Auf Hochglanz polierte Stücke

Hört man gnadenlos auf Hochglanz polierte neue Stücke wie „Bird“, „Hymn For The Weekend“, „Adventure Of A Lifetime“ oder „Up &Up“, erscheint es geradezu unwirklich, dass die Londoner zu Beginn ihrer Karriere mit ihren verhuschten Folk-Rock-Balladen und den Gehörgänge schmeichelnden, hymnischen U2-Melodien einmal von Connaisseuren als Schatz gehütet wurden.

Heute ist die charmante Zurückhaltung von einst, diese Zärtlichkeit und Grandezza, die Coldplay-Klassiker wie „Yellow“ oder „The Scientist“ auszeichnete, kaum noch vorhanden. Aus Kopfhörermusik ist Fußballstadionbeschallung geworden. Lediglich in den schönen Balladen „Everglow“ und „Amazing Day“ finden sich Spurenelemente früherer Glanztaten.

„Ich bin in einer Phase, in der ich sehr viel Spaß habe und mich meines Lebens erfreue“, sagte Coldplay-Frontmann Chris Martin vor wenigen Tagen in einem Interview. Das ist sehr schön für ihn. Und vielleicht schreibt Herr Martin ja auch eines Tages wieder ein paar ordentliche Songs, die zur Abwechslung nicht wie austauschbare Hitparadenkost klingen. Das wäre sogar noch eine Spur schöner.

 

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