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Buchpreisbindung gilt nun auch für E-Books

25. Oktober 2014, 00:04 Uhr
Buchpreisbindung gilt nun auch für E-Books
Auch E-Books sind Kulturgüter. Bild: dpa

Österreichs Nationalrat beschloss eine Novelle, die jetzt schon als Vorbild für europaweite Lösungen gilt.

"Österreich könnte die Lösung zu dem Dilemma gefunden haben", schreibt das deutsche Politikmagazin Cicero. Nun, es ist tatsächlich ein sehr gut zu heißender Entscheid, der Donnerstagabend den Nationalrat mit großer Mehrheit passiert hat: nämlich die Novelle zur Ausweitung der Buchpreisbindung auch auf E-Books und den Online-Handel. Das Gesetz soll mit 1. Dezember in Kraft treten.

Bücher sind Kulturgut

Kulturminister Josef Ostermayer begrüßte die parteiübergreifende Zustimmung zu diesem Gesetz, das bereits jetzt als Vorbild für europaweite Lösungen zum Schutz des Buchmarktes gilt: "Bücher sind zuerst Kulturgüter und erst danach auch Wirtschaftsgüter. Zur Absicherung des Buchmarktes braucht es maximale Vielfalt. Wir wollen Unternehmen gegenhalten, die sich zum Aufbau einer monopolistischen Marktsituation zwischen Autoren, Verlage und Leser stellen." Autor zu sein, dürfe "nicht zum Hobby werden. Es ist in unserem Interesse, dass möglichst viele gute Bücher erscheinen, gelesen werden und alle Beteiligten der sogenannten ,Verwertungskette’, von den Autorinnen und Autoren über die Verlage bis zum Handel, davon leben können."

"E-Books werden nach dem heutigen Tag ausdrücklich in den Anwendungsbereich des Buchpreisbindungsgesetzes aufgenommen. Die Ausnahme des grenzüberschreitenden Handels wird gestrichen. Zur weiteren Unterstützung der Buchproduktion und -distribution wird die Verlagsförderung um 10 Prozent angehoben und die Zahl der Projektstipendien für Literatinnen und Literaten von 40 auf 50 erhöht."

Politik beweist Weitblick

"Mit der Modernisierung der Buchpreisbindung in Form der Ausweitung auf den Online-Handel und auf E-Books beweist die heimische Politik Weitblick", sagt Michael Kernstock, Obmann des Fachverbandes Buch- und Medienwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) über die Novelle. Diese ist auch eine Reaktion darauf, dass der Internet-Riese Amazon vor kurzem verlauten ließ, 630.000 Bände zum elektronischen Verleih anzubieten – um monatlich 9,99 Euro. Was natürlich einem Angriff auf die Buchpreisbindung gleichkommt. Denn unter dem Deckmantel Verleih werden die Bücher verkauft.

Die Buchpreisbindung gibt es in fast einem Dutzend europäischen Ländern, als erstes wurde sie in ihrer jetzigen Form in Frankreich eingeführt, in Österreich wurde das entsprechende Bundesgesetz im Jahr 2000 erlassen. Eingeführt wurde sie, um auch kleinen Verlagen das Überleben und damit eine publizistische Vielfalt zu sichern. Beide Ziele dienen auch der Qualitätssicherung. (sin)

 

Buchpreisbindung

Die Buchpreisbindung ist eine gesetzliche Preisbindung für Bücher und ähnliche Produkte. Sie schreibt den Verlagen (bzw. den Buchimporteuren) vor, für jedes Buch einen unveränderbaren Preis festzusetzen und bekanntzumachen, der dann für alle Letztverkäufer (etwa Buchhandlungen) verbindlich ist – und weder unter- noch überschritten werden darf.
Dieser Eingriff in die freie Marktwirtschaft wird v.a. damit gerechtfertigt, dass dem Buch als Kulturgut eine Sonderstellung zukomme. Deutschland und Österreich haben Buchpreisbindung, in der Schweiz ist der Buchpreis wie in Großbritannien und den USA frei.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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Strawanza (8.312 Kommentare)
am 26.10.2014 14:26

Von deren Flatrate sind die Verlage ernsthaft bedroht.
Die Verlage machen es sich aber zu einfach und sind nicht bereit neue Wege zu suchen, wie zum Beispiel die Musikindustrie seit einiger Zeit.

Mich ärgert der DRM-Schutz bei e-Books gewaltig, da mir das Buch eigentlich nicht gehört, obwohl bezahl und ich es nicht wie bei einem "richtigen" Buch einfach einem Freund weitergeben kann.

Die Kosten für ein e-book halten sich zudem in Grenzen, nicht zu vergleichen mit Papier und Druck.

Ich befürchte, dass sich die Verlage damit ins eigene Knie schießen und nur die Raubkopierer davon profitieren.

Neue Ideen sind gefragt, nicht altertümliche Schutzmechanismen.

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lituk (1.138 Kommentare)
am 25.10.2014 23:15

ekelerregender Lobbyismus pur!!!

Das hätten wir nämlich alle gerne in unseren Branchen der Privatwirtschaft - Kopfschüttel!

Am Schluss jedoch wird sich der Wettbewerb durchsetzen, so wie die Natur letztendlich immer die Oberhand behält, ob der Mensch will oder nicht.

Schließlich wird Piraterie damit erst recht angetrieben - Dummköpfe trafen in diesen Fall Abzocker mit fetter Lobby! Da KANN nur Blödsinn rauskommen zwinkern

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dereisernefelix (578 Kommentare)
am 25.10.2014 08:41

http://thepiratebay.se/search/ebookspender/0/99/0
http://thepiratebay.se/search/update%20epubs%20archiv/0/99/0

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ElimGarak (10.744 Kommentare)
am 25.10.2014 18:23

nicht jeder ist so unehrlich, sich Bücher /filme / Musik auf illegale weise zu besorgen. Ich finde diese Leacher-kultur ziemlich erbärmlich, denn das Credo "ich wills gratis, zahlen sollen die anderen" sollte dem eigenen Verantwortungsbewußtsein widersprechen

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