Brucknerhaus: Starsolisten und zehn Festivals
LINZ. Der künstlerische Leiter Hans-Joachim Frey hat am Donnerstag das Programm für die Saison 2015/2016 im Linzer Brucknerhaus präsentiert.
"Kultur auf höchstem Niveau mit einem Programm für alle Publikumsschichten" - Das ist das erklärte Ziel des Linzer Brucknerhauses für seine Saison 2015/2016. Der künstlerische Leiter des Brucknerhauses Hans-Joachim Frey und mehrere Spartenleiter präsentierten Höhepunkte der Konzertsaison in Österreichs größtem Konzerthaus außerhalb Wiens in einer Pressekonferenz am Donnerstag in Linz.
Insgesamt umfasst die Saison 2015/2016 rund 120 hauseigene und ca. 110 Gastveranstaltungen im Brucknerhaus. Neben international gastierenden Orchestern wie den Wiener Philharmonikern (unter Gustav Dudamel) und den Wiener Symphonikern (unter Vasily Petrenko), der Dresdner Staatskapelle (Dirigent und Solist Rudolf Buchbinder) oder dem Mariinsky Orchestra St. Petersburg (unter Valery Gergiev), werden auch zahlreiche Star-Solisten angekündigt: Elina Garanca, Angelika Kirschschlager, Edita Gruberova, Dimitri Hvorostovsky, Midori, Julian Rachlin, Dennis Matsuev oder Thomas Hampson. Fest verankert wie in jeder Saison ist wieder das Bruckner Orchester Linz.
Zehn Festivals für jedermann
Strukturiert wird die nächste Saison im Linzer Brucknerhaus durch monatliche Schwerpunkte in Form von zehn Festivals. Sie beginnen im heurigen Herbst mit dem Festival Vokale, dann folgen Advent-Weihnacht, Klavier, Barock- und Passionsmusik, Weltmusik, Gitarre, Brass, ein Frühlingsfestival, eines für Neue Musik und zu Saisonende ein Festival für Kinder. "Mit einer Vielfalt für junge Menschen soll das Brucknerhaus verstärkt auch ein Haus der Kinder werden", so Frey.
Mit Offenheit für die Musik anderer Kulturen verfolgt das Brucknerhaus auch einen gesellschaftspolitischen Anspruch. Einer der Höhepunkte in dieser Sparte wird der Auftritt des senegalesischen Superstars Youssou N'Dour sein - ein absoluter Weltstar und angekündigt als "erfolgreichster Künstler Afrikas", der nach vielen Jahren erstmals wieder nach Österreich kommt. Eine ausgiebige Jazz-Schiene zieht sich durch die gesamte Saison. Kooperationen des Hauses wird es wieder mit der Linzer Anton Bruckner Privatuniversität und mit den Europäischen Wochen Passau geben.
Am Pfingstsonntag gastierte das Bruckner-Orchester im Musikverein zu Wien, Grosser Saal unter Dennis Russell Davies.
Anton Dvoraks Fünf Bagatellen, op. 47 wurden fulminant zelebriert, das anschliessende Konzert für Horn und Orchester wirkte fremdartig bzw. sehr gewöhnungsbedürftig. Allerdings beruhigte die Prager Symphonie, D-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart die Gemüter, sodass der Abend ein Erlebnis wurde.
Hatten die OÖN keinen Kritiker frei oder war der Weg nach Wien zu beschwerlich ?