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Brucknerhaus: Mit dem Jazzpiano im freien Gelände

11. Jänner 2017, 00:04 Uhr
Brucknerhaus: Mit dem Jazzpiano im freien Gelände
S. Belmondo (l.) und J. Terrasson Bild: grox

Man könnte darüber streiten, ob sich der Große Saal des Brucknerhauses atmosphärisch zum Jazzclub eigne, oder ob die langjährige Forderung des Bruckneruniprofessors Christoph Cech nach einer solchen Location berechtigt sei. Der Versuch, hochkarätigen Jazz bei Tisch zu präsentieren, wurde vom Publikum goutiert.

Zahlreiche Menschen kamen zur Jazz Piano Night und die Stimmung war prächtig.

Die vielfältigen Möglichkeiten des zeitgenössischen Klavierspiels wurden am Montagabend in drei feinen Konzerten gezeigt. Auf absoluter Augenhöhe musizierte der Franzose Jacky Terrasson mit seinem Landsmann, dem Trompeter Stephane Belmondo. Zwischen schwelgerischer Balladenkunst und robusten Akkorden changierten die beiden. Auf bekanntem Material wird aufgebaut, gekonnte Improvisationen entführen in freieres Gelände, somnambule Trägheit wird durch Attacke konterkariert.

Virtuoser David Helbock

Der Vorarlberger David Helbock verfolgt da ein anderes Konzept. Bei ihm steht die Komposition im Vordergrund. Die Stücke sind gut konstruiert, ergeben Sinn und erzählen von den Mythen der Welt. Das braucht verbale Erläuterung, die Helbock auch immer wieder charmant und sympathisch liefert. Schade, dass Raphael Preuschl, der die Bassukulele bedient, und der glänzende Drummer Reinhold Schmölzer über den Status des Begleiters nicht hinaus kommen. Zu sehr steht die Virtuosität des Pianisten Helbock im Vordergrund.

Zum Abschluss gab es noch das lyrische Duo der Koreanerin Soo Cho mit dem argentinischen Sopransaxophonisten Javier Girotto. Die beiden spielen primär Eigenes, mit viel Gefühl und glaubhaftem Sentiment intoniert. Als Encore gab’s eine innige Version von "My funny Valentine". (haun)

Konzert: "Jazz Piano Night", Brucknerhaus, 9. Jänner

OÖN Bewertung:

 

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