Bob Dylan durch rot-weiß-rote Brillen
Seit einem halben Jahrhundert ist Bob Dylan eine der einflussreichsten Künstlerpersönlichkeiten der populären Musik. Auch in Österreichs Kreativlandschaft hat "Sir Bob" tiefe Spuren hinterlassen.
Wie kam es dazu, dass Wolfgang Ambros 1978 Dylan auf seiner Platte "Wie im Schlaf" ins Wienerische transferierte? Warum ist die Hauptfigur in Doris Knechts Roman "Gruber geht" Dylan-Bewunderer? Was ist es, das selbst junge österreichische Musikschaffende wie Nino aus Wien oder Ja, Panik an dem Liedermacher fasziniert? Diesen und anderen Fragen geht das von Eugen Banauch, Alexandra Ganser und FM4-Urgestein Martin Blumenau zusammengestellte Buch "AustroBob – Österreichische Aneignungen von Bob Dylans Poesie und Musik" nach.
Das Wortspiel im Titel bleibt das einzig Fragwürdige an dem 216-Seiten-Werk. Kulturhistorische, informative Abrisse des Verhältnisses zwischen Dylan und der Alpenrepublik finden Platz, genauso Literarisches von Michael Köhlmeier oder persönliche Dylan-Erinnerungen von Hans Krankl und Reinhold Bilgeri. Ein Buch, detailliert genug für Hardcore-Fans, gleichzeitig kurzweilig, sodass auch Menschen, die nur "Blowin’ In The Wind" kennen, ihren Spaß haben. (ll)
Banauch, Hanser, Blumenau: "AustroBob", Falter Verlag, 216 Seiten, 29,90 Euro.
OÖN Bewertung: