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Bloeb: "Kein Stück, sondern eher eine Revue der Sprache"

Von Ludwig Heinrich, 29. Juli 2014, 00:04 Uhr
"Kein Stück, sondern eher eine Revue der Sprache"
Bloéb: »Wenn das Burgtheater ruft, folgt man!« Bild: Weihbold

Ein starker Sommer für den Tiroler Gregor Bloéb (46). In Georg Schmiedleitners Inszenierung der "Letzten Tage der Menschheit" feiert er sein Debüt bei den Salzburger Festspielen.

OÖNachrichten: Ihr erster Eindruck von der Arbeit bei den Festspielen?

Gregor Bloéb: Ich kann nur sagen, dass ich mich wahnsinnig wohl fühle. Das ist ein unheimlich schönes Stadtl, auch wenn es sich manchmal nach "Chinatown" anfühlt.

In den "Letzten Tagen der Menschheit" spielen Sie eine der drei großen, durchgehenden Rollen, den Optimisten. Entspricht das auch Ihrem persönlichen Naturell?

Zumindest versuch’ ich, erst einmal das Schöne zu sehen, und kann in jedem Scheitern auch etwas Positives finden. Insofern, ja – zumindest, was mein Leben betrifft. Optimismus/Nörgeln ist ja "nur" eine Lebenseinstellung. Absurderweise macht es keinen Unterschied, ob während des Ersten Weltkrieges, wo zwei Drittel der Bevölkerung an Hunger gelitten haben, oder in unseren reichen und fetten Jahren. Nörgler und Optimisten halten fest an der 80:20-Quote.

Wie sind die Proben gelaufen?

"Die letzten Tage der Menschheit" ist ja kein Stück im herkömmlichen Sinn, sondern eher eine "Revue der Sprache". Es gibt keine wirkliche Dramaturgie. Also gilt es, Dinge auszuprobieren. Dietmar König, der den Nörgler verkörpert, und ich – wir pfeifen uns um nichts und probieren einfach, was geht. Dabei merken wir natürlich auch, wie schwer es ist, diesen Text ins Hirn zu bekommen, da es keinen Faden gibt, an den man sich halten kann. Den Text muss man wie eine mathematische Formel auswendig lernen, das Verständnis kommt dann oft erst während der Proben. Ein ziemlich schräger Zugang – doch sehr interessant.

Kannten Sie Regisseur Georg Schmiedleitner schon vorher?

Nicht persönlich, aber ich hab’ einiges von ihm gesehen. Ich fühle mich bei ihm sehr geborgen, und auf das Resultat bin ich schon so gespannt wie ein Kleinkind. Jene im Publikum, die Karl Kraus lieben, werden sich – denke ich – zurücklehnen und das Ganze wie eine "Hörcassette mit Bildern" genießen.

Sicher könnte die Burg auch dauerhaft einen Schauspieler wie Sie brauchen, einen, den man bestens in Nestroy-Stücken einsetzen könnte?

Um Nestroy zu spielen, muss man nicht unbedingt an die Burg gehen, zumal ich gar kein Nestroy-Fan bin (lacht). Daran erkenne ich immer, dass ich ein "Westler" bin. Dieser Humor kommt mir vor wie aufgesetzte Kasperl-Witze. Aber: Wenn das Burgtheater ruft, folgt man!

Sie waren zu Hause am Brenner vier Brüder, zwei davon – Tobias Moretti und Sie – haben große Schauspielerkarrieren gemacht. Gab es zu Hause dafür irgendwelche Inspirationen?

Unser Vater war ein großer Clown. Vor einem Monat, er ist 83 geworden, ist er gestorben. Wir alle, die ganze Familie, haben ihn am Sterbebett begleitet. So wurde diese Schrecklichkeit, das Sterben und der Tod, absurderweise ein schönes Erlebnis.

„Die Letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus

Als „Tragödie in 5 Akten mit Vorspiel und Epilog“ entstand das Werk über die Absurdität des Krieges zwischen 1915 und 1922. Seine mehr als 200 lose zusammenhängenden Szenen beruhen auf wahren Quellen. Von Kraus einem „Marstheater“ zugedacht, wurde das Stück noch nie komplett aufgeführt. Premiere bei den Salzburger Festspielen ist heute, 18 Uhr, am Salzburger Landestheater. Termine, Infos: www.salzburgerfestspiele.at

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 29.07.2014 21:47

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