"Bildbaumeister" in neuem Linzer Kunstraum
Linz ist um einen Kunstraum reicher. In der Anzengruberstraße wird ein leerstehender Raum in einem Wohnhauskomplex als "Temporäre Halle für Kunst" bespielt.
Organisator ist der Künstler Lorenz Estermann, die Ausstellung kuratiert hat Angela Stief, die bis vor kurzem an der Kunsthalle Wien tätig war. In der Schau mit dem Titel "Bildbaumeister" wird konkrete und abstrakte Kunst gezeigt, Werke von ganz jungen Künstlerinnen sind ebenso darunter wie von etablierten wie Helga Philipp oder Gerwald Rockenschaub. "Bildbaumeister sind Vermesser vorgestellter, realer und konkreter Welten" heißt es im Begleittext zur Ausstellung.
Die gezeigten Werke bewegen sich zwischen Architektur, Objektkunst und Malerei. Wobei in den Gemälden wenig Farbe zu sehen ist, denn die Bilder bestehen meist aus reduzierten, geometrischen Flächen, meist in Weiß- und Grautönen. Karton, Sperrholz und Lack sind sehr präsent, auch Folien oder Baumaterialien kommen vor. Das Objekt von Luisa Kasalicky besteht aus am Boden aneinandergereihten, angeknacksten Fliesen, vom Oberösterreicher Andreas Reiter Raabe sind Skulpturen aus lackierten Transportröhren zu sehen, und von Estermann ein Hochhaus-Modell. Faszinierend sind die Zeichnungen des autodidaktischen bildenden Künstlers Hilmar Gamper, der detailgetreue Pläne von Fantasiestädten zu Papier gebracht hat.
Mindestens eine weitere Ausstellung ist geplant: Wieder in Zusammenarbeit mit Kuratorin Stief soll ab Anfang März Abstraktes von Künstlern, die "weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt sind", gezeigt werden, kündigt Estermann im Gespräch mit den OÖNachrichten an.
Ausstellung: "Bildbaumeister", bis 31.1., Fr und Sa 14-18 Uhr, Anzengruberstraße 6-8, 4020 Linz