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"Bewirb dich und schau, ob du dort überhaupt ernst genommen wirst"

Von Helmut Atteneder, 20. Oktober 2016, 00:04 Uhr
"Bewirb dich und schau, ob du dort überhaupt ernst genommen wirst"
Gerald Pichowetz "Fünfer" im Kaisermühlen Blues. Bild: MR-Film

Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor Gerald Pichowetz wird Intendant in Mörbisch.

Der Wiener Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor (Gloria Theater in Wien) Gerald Pichowetz wird ab 2018 Intendant der Seefestspiele Mörbisch. Der 52-Jährige, der mit der Rolle des Franzi im Kaisermühlen-Blues einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde, folgt auf Dagmar Schellenberger, die seit 2013 Intendantin der weltweit größten Operetten-Festspiele war. Ihre letzte Produktion wird im kommenden Jahr "Der Vogelhändler" von Carl Zeller sein.

OÖNachrichten: Gratuliere, Herr Pichowetz – aber was haben Sie mit Operette zu tun?

Danke – einer meiner Vorgänger hätte jetzt wohl "wunderbaaar" gesagt. Ich habe schon viele Operetten inszeniert, in der Volksoper, in Graz und Kufstein. Als ich gehört habe, dass die Funktion vakant ist, habe ich mir gesagt: Bewirb dich und schau, ob du dort überhaupt ernst genommen wirst. Beim Hearing haben die mir ordentlich auf den Zahn gefühlt, und jetzt habe ich mich mit großem Abstand gegen viele Bewerber durchgesetzt. Ich bin mit der Entscheidung wirklich überrumpelt worden, aber mit Freude!

Mörbisch ist so etwas wie das Mekka der Operette. Das ist eine große Nummer.

Ich weiß. In Mörbisch ist das Publikum der größte Star, dementsprechend groß und opulent sind die Inszenierungen, und die Bühne ist ja auch nicht gerade bescheiden und intim. Es gilt die Leute zu halten und wieder zu bringen. Ich habe schon Ideen für meine erste Produktion. Sagen kann ich dazu noch nichts, aber es wird etwas mit österreichischem Charme sein. Ich kann meinen Beruf und bin mit großer Demut bei dieser Sache dabei. Das Ziel ist, von A wie Applaus bis Z wie Zugabe alles richtig zu machen. Ich muss mir ein Bild machen, und dazu gehören auch Gespräche mit meiner Vorgängerin, Dagmar Schellenberger, die ich sehr schätze.

In Österreich wurden Sie mit Ihrer Rolle als "Fünfer" (Straßenbahnlinie 5, Anm.), als geistig beeinträchtigter Franzi Mayerhofer, bekannt. Fluch oder Segen?

Ich werde natürlich immer noch oft darauf angesprochen. Aber das kann nicht lästig sein. Ich fühle mich nicht reduziert auf diese Rolle. Sie gehört neben vielen anderen Tätigkeiten zu meiner Vita, und ich bin stolz darauf. Sie hat mir auch viele Türen geöffnet, das ist so.

Haben eigentlich viele Menschen geglaubt, Sie wären tatsächlich geistig beeinträchtigt?

Natürlich. Wenn so etwas kommt, dann ist es ja die höchste Form der schauspielerischen Anerkennung. Dann habe ich meinen Beruf mehr als erfüllt.

Sie lachen gerne und versprühen Optimismus. Was macht Sie so fröhlich?

Ich bin der kleine, runde, lustige Dicke und fühle mich wohl dabei, lustigen und nicht zynischen Humor auszustrahlen. Nennen Sie es Frohnatur. Das trägt man einfach in sich – oder man hat es nicht. Wenn einer das Mieselsüchtige und Grantige pflegt, wird er halt immer grantiger werden. Das liegt mir nicht.

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1  Kommentar
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alpe (3.482 Kommentare)
am 20.10.2016 12:17

Sinkendes Niveau wird die Besucherzahlen wieder steigen lassen.
Das kann gut sein.
In Österreich ist das inzwischen Tatsache.

Künstlerisch gesehen kann man über diese Bestellung nur den Kopf schütteln.

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