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Benjamin Brittens Oper als packender Psychothriller

Von Michael Wruss, 22. September 2014, 00:04 Uhr
Benjamin Brittens Oper als packender Psychothriller
Tappen im Dunkeln der Seele (v. l.): Martha Matscheko, Gotho Griesmeier, Tabea Mitterbauer Bild: Reinhard Winkler

"The Turn of The Screw" begeistert am Linzer Musiktheater.

Fast auf den Tag genau 60 Jahre nach der Uraufführung hatte am Freitag Benjamin Brittens Horror-Kammeroper "The Turn oft he Screw" in der Black Box im Musiktheater Premiere.

Noch bevor Alfred Hitchcock mit "Psycho" Aufsehen erregte, gelang es Benjamin Britten und Manfanwy Piper einen auf der 1898 erschienenen Novelle von Henry James basierenden Psychothriller auf die Bühne zu bringen. Ein Stoff, der noch heute heftig diskutiert wird, da nicht klar hervorgeht, was in der Gouvernante, die die beiden elternlosen Kinder Flora und Miles betreuen soll, vorgeht.

Vieldeutige Geister-Fantasien

Sind die Geister ihrer Vorgängerin und des dämonischen Peter Quint bloß Fantasien einer psychisch Kranken, oder treiben die Kinder ein böses Spiel, oder sind ihre Wahnvorstellungen, die schließlich beiden Kindern das Leben kosten, tatsächlich spukhafte Erscheinungen. Diese enorme Bandbreite an Interpretationsmöglichkeiten nimmt Regisseurin Marianna Andreev auf und lässt das Spiel in der sparsamen, aber trefflichen Ausstattung von Christian Schmidleithner als packenden Thriller mit offenem Ausgang ablaufen.

Dabei stürzt sie sich ganz auf die Personenregie und legt mit ganz gezielten Gesten die Psychogramme der realen und fiktiven Figuren perfekt offen. Musikalisch stand der Abend unter der Leitung von Ingo Ingensand, der mit 13 Musikern des Bruckner Orchesters Brittens ebenso rätselhafte Musik, die auf einer ausgeklügelt entworfenen und in jeder Szene neu variierten Zwölftonreihe basiert, optimal musiziert. Gotho Griesmeier mimte stimmlich und schauspielerisch exzellent die zielsicher in den Wahnsinn getriebene und sich durch ihren Ehrgeiz immer mehr von den Kindern entfernende Gouvernante.

Junge Darsteller begeisterten

Diese wurden höchst überzeugend von Tabea Mitterbauer (Miles) und Martha Matscheko (Flora) dargestellt. Beide sind in ihren Rollen unglaublich aufgegangen und konnten die Gradwanderung zwischen teuflischer Besessenheit und kindlicher Unschuld bestens über die Rampe bringen.

Jacques le Roux hat das ideale Timbre für den Peter Quint und wurde wie die beeindruckende Martha Hirschmann ideal in Szene gesetzt. Ein schauspielerisches Gustostückerl bot wieder einmal Karen Robertson als Mrs. Grose.

Musiktheater: Restlos überzeugende und viel bejubelte Premiere von Benjamin Brittens Horror-Kammeroper "The Turn oft he Screw", 19.9.

OÖN Bewertung:

 

Zum Inhalt

Eine junge Gouvernante übernimmt die Betreuung der Waisenkinder Miles und Florá, mit denen sie sich rasch anfreundet. Bald hegt sie jedoch den Verdacht, die Kinder würden von den auf mysteriöse Weise verstorbenen Hausangestellten besucht. Sie beschließt, die Kinder zu beschützen und gegen das Böse zu kämpfen.
Benjamin Brittens Oper beruht auf der Erzählung von Henry James und wurde 1954 in Venedig uraufgeführt.

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1  Kommentar
1  Kommentar
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( Kommentare)
am 22.09.2014 13:53

Von Anfang bis ende spannend. Hochkarätig besetzt - Jacques le Roux ist der Wahnsinn als Peter Quint. Der Spielzeit fängt wirklich bombastisch an!

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