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"Ausgezeichneter Literaturjahrgang"

Von Peter Grubmüller, 24. August 2016, 00:04 Uhr
"Ausgezeichneter Literaturjahrgang"
Die Romane von Weidenholzer und Kaiser-Mühlecker zählen zu den 20 besten des Jahres. Bild: Weihbold

Anna Weidenholzer und Reinhard Kaiser-Mühlecker auf der deutschen Buchpreis-Longlist.

In ihrem neuen Roman "Weshalb die Herren Seesterne tragen" schickt die Linzer Schriftstellerin Anna Weidenholzer einen Glücksforscher in einen schneelosen Skiort, um die Bevölkerung nach deren Lebenszufriedenheit zu befragen. Eine verkleinerte Form davon, momentanes Glück nämlich, erlebt Weidenholzer aktuell selbst. Ihr Buch wurde gestern von der Jury des Deutschen Buchpreises unter die besten 20 Romane des Jahres gereiht. Genauso wie der Band "Fremde Seele, dunkler Wald" des Eberstalzellers Reinhard Kaiser-Mühlecker, der die Geschichte der Brüder Alexander und Jakob in ihrer oberösterreichischen Heimat erzählt. Beide versuchen, ihrer durch Verwandtschaft, Gerede, Mord und religiöse Sehnsüchte verseuchten Umgebung zu entkommen.

Insgesamt haben es vier österreichische Autoren auf die Longlist geschafft: Neben Weidenholzer und Kaiser-Mühlecker sind dies die Vorarlberger Hans Platzgumer ("Am Rand") und Eva Schmidt ("Ein langes Jahr").

178 Neuerscheinungen

Die siebenköpfige Jury unter dem Vorsitz des Literaturkritikers Christoph Schröder ("Süddeutsche Zeitung", "Die Zeit") hat 178 Neuerscheinungen gelesen und in die Auswahl der besten 20 etliche bekannte Namen gehievt: Ernst-Wilhelm Händler, Bodo Kirchhoff, Michael Kumpfmüller, Katja Lange-Müller, Thomas Melle, Arnold Stadler, Peter Stamm und Sibylle Lewitscharoff. Die Büchner-Preisträgerin von 2013 wird wie Kaiser-Mühlecker bei dem von morgen bis Sonntag stattfindenden Literaturfestival "4553" in Schlierbach teilnehmen.

"2016 ist ein ganz ausgezeichneter Literaturjahrgang", sagt Schröder, "vor der klassischen Erzählung herrscht hier ebenso wenig Scheu wie vor der überbordenden, von Humor befeuerten experimentellen Sprachlust. In ihrer jeweiligen Darstellungsform reflektieren und verarbeiten die nominierten Romane immer auch gesellschaftliche Zustände."

Ebenfalls starken Österreich-Bezug hat Burg-Schauspieler Joachim Meyerhoff, der den Jury-Mitgliedern mit "Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke", dem dritten Teil seiner autobiografisch geprägten Romanreihe, aufgefallen ist.

"Ich will das gar nicht überbewerten, aber ich ich kann auch nicht leugnen, dass ich mich total gefreut habe – es ist ein ausgezeichneter Start für mein Buch, das erst am 29. August erscheinen wird", sagt Weidenholzer. Die Linzer Präsentation des Romans findet am 20. September im Stifterhaus statt. Reinhard Kaiser-Mühlecker liest ebendort bereits am 15. September aus "Fremde Seele, dunkler Wald".

Im Wettbewerb um den besten Roman wird die Liste am 20. September auf sechs Titel – Shortlist – verkürzt. Der Sieger wird am 17. Oktober zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse verkündet.

 

Der deutsche Buchpreis – die Longlist

Der Deutsche Buchpreis wird seit 2005 vergeben. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zeichnet damit die besten Romane des Jahres aus, Förderer ist die „Deutsche Bank Stiftung“. Der Preis ist insgesamt mit 37.500 Euro dotiert. Der Autor des Siegertitels erhält 25.000 Euro, die fünf anderen Finalisten bekommen jeweils 2500 Euro.

Die 20 Nominierten:
Akos Doma: Der Weg der Wünsche
Gerhard Falkner: Apollokalypse
Ernst-Wilhelm Händler: München
Reinhard Kaiser-Mühlecker: Fremde Seele, dunkler Wald,
Bodo Kirchhoff: Widerfahrnis
André Kubiczek: Skizze eines Sommers
Michael Kumpfmüller: Die Erziehung des Mannes
Katja Lange-Müller: Drehtür
Dagmar Leupold: Die Witwen
Sibylle Lewitscharoff:Das Pfingstwunder
Thomas Melle: Die Welt im Rücken
Joachim Meyerhoff: Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke
Hans Platzgumer: Am Rand
Eva Schmidt: Ein langes Jahr
Arnold Stadler: Rauschzeit
Peter Stamm: Weit über das Land
Michelle Steinbeck: Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch
Thomas von Steinaecker: Die Verteidigung des Paradieses
Anna Weidenholzer: Weshalb die Herren Seesterne tragen
Philipp Winkler: Hool

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2  Kommentare
2  Kommentare
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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 20.08.2019 23:13

Komisch die Diskrepanz der Listen von OÖN und SN:
Ein guter Jahrgang für die heimische Literatur: Sechs der 20 für den Deutschen Buchpreis 2019 nominierten Titel kommen aus Österreich.
Auf die Longlist haben es Raphaela Edelbauer ("Das flüssige Land"), Andrea Grill ("Cherubino"), Angela Lehner ("Vater unser"), Eva Schmidt ("Die untalentierte Lügnerin"), Marlene Streeruwitz ("Flammenwand.") sowie Tonio Schachinger ("Nicht wie ihr") geschafft.
www.sn.at/kultur/literatur/deutscher-buchpreis-sechs-von-20-nominierten-aus-oesterreich-75064594

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kontrolle (2.691 Kommentare)
am 24.08.2016 10:42

Ja, Danke, da gibt es scheinbar auch Nachwuchs.

Reflexion des gesellschaftlichen Lebens und die Enge der Verwandtschaft, der Vorbehalte (Unbildung) der Ortschaft uswusf klingt interessant. Ja und wieder ein Vorarlberger/in dabei. Wo Tauben sind, fliegen Tauben hin - diesmal im positiven Sinn. Ich denke da an Köhlmeier und Gla...ic oder so.

zu: Die Linzer Präsentation des Romans findet am 20. September im Stifterhaus statt. Reinhard Kaiser-Mühlecker liest ebendort bereits am 15. September aus "Fremde Seele, dunkler Wald": steht vermutlich auf der Homepage genau, oder?

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