Auf Nebenstraßen von Spielfeld bis Kurtpalmistan
Das Linzer Theater Phönix startet mit Camus’ "Die Gerechten" sowie drei Uraufführungen in die kommende Saison.
Uraufführungen, Neufassungen, österreichische Erstaufführungen abseits des Gewohnten – seiner Stärke bleibt das Linzer Theater Phönix auch in der kommenden Saison treu. "Wir sehen uns als Ermöglicher von Kunst und Kultur", sagt der künstlerische Leiter Harald Gebhartl.
Mit Albert Camus’ "Die Gerechten" gibt ein Klassiker, der heute aktueller ist denn je, den Auftakt: Das Stück basiert auf einem Terroranschlag der Sozialrevolutionäre 1905 auf den russischen Großfürsten. Heiligt der Zweck die Mittel? Ab 15. September, Regie: Anke Salzmann.
Bissige Gesellschaftssatire
Harald Gebhartl inszeniert seine Adaption von Brandon Thomas unter dem neuen Titel "Charleys Tante und die Macht des Geldes" – eine heitere wie bissige Gesellschaftssatire, in der "jeder jeden abzockt" (ab 17. 11.). Zu einem weiteren Trip durch das wilde "Kurtpalmistan" lädt "Ein Sommernachtstraum oder Badewannengriffe im Preisvergleich" von Kurt Palm (2. 2. 2017). Für sein Stück "Funnyhills – das Dorf an der Grenze" hat Josef Maria Krasanovsky die Bewohner von Spielfeld zu Wort gebeten – ein Dorf erzählt, ab 2. März 2017 in der Regie von Barbara Falter. Enden wird die Saison mit Ferdinand Bruckners "Krankheit der Jugend" (1926) über die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens (Regie: Christine Eder). Eine Uraufführung beim Jugendtheaterfestival Schäxpir Ende Juni 2017 wird Alexandra Ava Kochs Stück "Titan Heart" über gewaltbereite Jugendliche. Das Schauspielensemble verstärken ab Herbst zwei Damen: Die Niederösterreicherin Anna Maria Eder ist bereits bekannt vom Linzer Theater des Kindes. Marion Reiser aus Bayern war in der TV-Serie "Vier Frauen und ein Todesfall" zu sehen. Rebecca Döltl verlässt das Ensemble.
Neu werden auch das Foyer und der Service: Ab Winter solle der Kartenverkauf online möglich sein, inklusive Linz AG-Freifahrten. Zudem soll es künftig einen zusätzlichen Öffnungstag pro Woche geben.
"Es wird immer schwieriger"
Finanziell sei man bei einem Gesamtbudget von 1,6 Millionen Euro "stabil", doch bei gleichbleibenden Fördermitteln seit 2009 werde es "immer schwieriger", sagt Geschäftsführerin Romana Staufer-Hutter.
Ausgelastet ist das Theater Phönix auch in dieser Saison, mit 187 Vorstellungen und 20.438 Besuchern. Am begehrtesten waren Gebhartls Inszenierung "Er ist wieder da", gefolgt von "Die Lüge" und "Leonce und Lena". (kasch)
Alle Infos, Spielpläne: www.theater-phönix.at