Admiral, Nikolaus und Heiratskandidat
Peter Simonischek liest in Gmunden und Traun und ist Redner beim Marketingforum Linz. Die OÖN haben den 71-Jährigen zum Interview getroffen.
Die Bühnenheimat hat ihn wieder: Am Burgtheater hat Peter Simonischek am 21. Oktober in "Schlechte Partie" Premiere. Außerdem hat er einen großen internationalen Film abgedreht, die U-Boot-Tragödie "Kursk" unter der Regie von Thomas Vinterberg. Am 29. November kommt er, begleitet von "Ramsch & Rosen", mit einem "Abend im Advent" nach Gmunden, am 16. Dezember in den Kurpark Traun. Bereits am 10. November ist der 71-Jährige als Vortragender beim Marketingforum im Linzer Design Center mit dabei.
OÖN: Es war ein gutes Jahr für Sie. Wie viele Trophäen haben Sie mittlerweile für Ihre Leistung in "Toni Erdmann" bekommen?
Peter Simonischek: Also, hier im Zimmer stehen, Moment, eins, zwei, drei, vier. Draußen sind auch noch welche. Ungefähr zehn werden es sein. Und am 25. November kommt noch eine, beim irischen Festival "Subtitle" hole ich mir den so genannten Angela Award ab.
Unter Thomas Vinterberg haben Sie das U-Boot-Drama "Kursk" abgedreht. Mit dabei sind auch Oscar-Preisträger Colin Firth, Léa Seydoux, der mittlerweile verstorbene Mikael Nyqvist und Max von Sydow. Wie kamen Sie zu dieser Aufgabe?
Vinterberg hat ja bekanntlich am Burgtheater sein Stück "Die Kommune" inszeniert. Ich habe nicht mitgewirkt, aber wir kamen einmal ins Plaudern. Offensichtlich hat er sich noch an mich erinnert. "Kursk" ist ein gewaltiger Stoff, und es ist gut vorstellbar, dass der Film die nächste Berlinale eröffnen könnte. Erzählt wird die wahre Geschichte des russischen Atom-U-Boots K-141 Kursk, einer "tauchenden Festung", die die US-Kriegsschiffe das Fürchten lehren sollte. Im August 2000 sank das Boot mit einer 118 Mann starken Besatzung funktionsunfähig auf den Grund der Berentssee. Eine internationale Rettungsaktion wurde von den Russen verhindert. Es gab keine Überlebenden.
Ihre Rolle im Film?
Ich bin Gruzinsky, Admiral der russischen Nordseeflotte, der zur Rettungsaktion bereit ist. Nachdem unglaubliche Bürokratiehindernisse aufgebaut waren, entschloss er sich in letzter Minute, die Engländer um Hilfe zu bitten. Das einzige rettungsfähige Schiff der Russen war nämlich mit Touristenausflügen zur "Titanic" beschäftigt. Leider war für die "Kursk"-Besatzung alles zu spät.
Wie gestaltete sich die Arbeit mit Vinterberg?
Für mich gehört er zu den besten Regisseuren. Konzentriert, professionell und doch locker. Cool, obwohl es manchmal richtig eng war. In solchen Situationen habe ich auch schon panische Regisseure erlebt. Es war auch sehr viel Geld im Spiel, wir drehten unter anderem auf französischen Kriegsschiffen in Toulon und Brest. Da musste man mit höchster Vorsicht ans Werk gehen, sonst hätten sie uns am Ende rausgeschmissen. Vinterberg arbeitete mit allen Schauspielern intensiv, war bei jeder Szene mit höchster Konzentration am Werk.
Hatten Sie Zeit für einen Plausch mit Colin Firth?
Laut Drehbuch telefonieren wir nur miteinander und haben lediglich eine kurze Begegnung. Doch nach den Drehs gab es, beim Abendessen, sehr nette Gespräche. Er hatte Glück, weil der Charakter, den er spielt, der damalige Befehlshaber der britischen Rettungskräfte, David Russell, noch lebt. Der besuchte die Dreharbeiten und gab ihm nicht nur wertvolle Tipps, sondern schenkte ihm auch seine Rangabzeichen. Sehr berührend war die Zusammenarbeit mit Mikael Nyqvist.
Inwiefern?
Er war schon schwer krebskrank. Ich erlebte mit ihm in Toulon faktisch den letzten Drehtag seines Lebens. Kurze Zeit später kam die traurige Nachricht, dass er nicht mehr weiterdrehen konnte. Es ging ihm schon zu schlecht. Um die verbleibenden Szenen logisch zu füllen, musste der Drehbuchautor eine neue Figur erfinden.
Ein paar Worte zu Ihrer Premiere mit "Schlechte Partie"...
Es ist die Geschichte der Verheiratung einer sehr hübschen jungen Frau, die leider keine Mitgift hat. Wie immer bei Ostrowskij geht es um Liebe, Geld und Macht. Hauptsächlich um Geld. Ich bin von all den Typen rund um die Dame der Reichste, doch ob seines Alters nicht die Nummer eins. Also begebe ich mich in Abwarteposition.
Zu Ihren Adventlesungen in Gmunden und Traun?
Ich hab’ was übrig für diese Jahreszeit, war schon im Internat, weil ich der Größte war, immer der heilige Nikolaus, und auch bei diversen Einladungen für 30 bis 40 Leute mit ihren Kindern wartete ich mit Nikolaus-Geschichten auf. Das ist einfach ein Weiterführen einer Tradition, die mit meiner Kindheit zu tun hat.
Drei Termine in Oberösterreich
Am 10. November findet das diesjährige Marketingforum statt. Der Marketing Club Linz lädt unter dem Titel "Marken, Märkte, Moneten" ins Linzer Design Center. Einer der Referenten: Peter Simonischek. Information und Anmeldung: www.mfl2017.at
Mit seinem Weihnachtsprogramm "Ein Abend im Advent" kommt der Burgschauspieler zweimal nach Oberösterreich: am 29. November gastiert Simonischek im Stadttheater Gmunden (Beginn: 19 Uhr), am 16. Dezember beehrt er den Kulturpark Traun (Beginn: 20 Uhr).
Karten gibt es bei der OÖN Tickethotline 0732/7805-805
Dieses Interview ist maximal bescheiden! Leider gibt es einen Herrn Dr. Polz nicht mehr als Chefredakteur!!! Keine Ahnung, wie Cuturis mit den vorherigen Eigentümern verwandt sind. ABER die QUALITÄT der OÖN ist bescheiden geworden! Egal, welcher Cuturi-Sohn jetzt das Zepter in der Hand hält!!! Vielleicht könnte man dem "PAPA" endlich auch einmal DEUTSCH beibringen!