687 Tage ohne Hubert von Goisern sind genug!
Am Montagabend beendete der 61-Jährige seine Bühnenabstinenz mit einem Auftritt im Lehár Theater in Bad Ischl
687 Tage! So lange dauerte die selbstgewählte Bühnenabstinenz von Hubert von Goisern. Eine kleine Ewigkeit, keine Frage. Exakt an jenem Ort, an dem er sich am 2. Dezember 2012 mit dem letzten Konzert der erfolgreichen "Brenna tuat’s"-Tournee verabschiedete, beendete der Liedermacher am Montagabend seine konzerttechnische Enthaltsamkeit.
Gemeinsam mit seiner vierköpfigen Begleitband – Alexander Pohn (Schlagzeug), Helmut Schartlmüller (Bass), Severin Trogbacher (Gitarre) und US-Neuzugang Steve Fishell (Pedal Steel) – feierte der 61-Jährige im restlos ausverkauften und temperaturmäßig vage an ein türkisches Dampfbad erinnernden Bad Ischler Léhar Theater einen fulminanten Tourauftakt.
"Zum Speibm" sei so ein Auftaktkonzert wegen all der damit einhergehenden Nervosität, verriet von Goisern im Anschluss an die Auftaktnummer "Nur alle 100 Jahre". Ohne Publikum wäre so ein Auftritt bedeutend einfacher. Verwirrte Gesichter im Saal. Grinsender Nachsatz: "Oba a nua zehn Prozent so lässig!"
Gelassen und hochkonzentriert
Lässig war’s in der Tat. Mit geradezu zen-buddhistischer Gelassenheit, und dabei doch stets hochkonzentriert, spielte sich Hubert von Goisern knapp zweieinhalb Stunden durch ein geschickt austariertes Set, das Vergessengeglaubtes, Allgemeinbekanntes und Neuartiges miteinander verwob.
Herausragend dabei die Stücke des kürzlich auf Frühjahr 2015 verschobenen neuen Studioalbums, die sich stark von Goiserns Abstechern in die US-Südstaaten beeinflusst zeigten. Insbesondere das die Gemeinsamkeiten zwischen der aus der Gegend um New Orleans stammenden Cajun-Musik und heimischer Volksmusik erforschende "Jambalaya", die launige Branntweiner-Hymne "Schnaps" und die bitterböse Gesellschaftsabrechnung "Die Wahrheit kriegt kein Asyl" beeindruckten nachhaltig. Dazu gab’s eine herrlich archaische Blues-Nummer, die, obwohl wie direkt von der Mississippi-Mündung importiert klang, sich perfekt in den breiten musikalischen Horizont des Abends einfügte. Denn Volksmusik ist eben Volksmusik – egal, ob ursprünglich aus dem hinteren Salzkammergut oder den Sümpfen Louisianas stammend. Gut, dass er wieder da ist, der Hubert. Er hat gefehlt.
Tourauftakt: Hubert von Goisern & Band, Lehár Theater, Bad Ischl, 20. Oktober
OÖN Bewertung: 5 von 6 Sternen
Das Konzert von Hubert von Goisern am 16. November im Posthof Linz ist ausverkauft. Restkarten sind ab 14. November erhältlich.
687 Tage ohne Gesang von Herrn Achleitner "ausgehalten"....
die lieder vom goiserer als von HERRN wurst.
der goiserr ist wenigstens noch bodenständig.