Die 10 hartnäckigsten Mythen rund ums Abnehmen - und warum Diäten dick machen
Crash-Diäten, Abführmittel und Diätpillen helfen langfristig nicht gegen Übergewicht. Im Gegenteil, sie schädigen den Körper sogar.
Sie sollen fit machen, die Haut erstrahlen lassen, das Bindegewebe stärken und den Alterungsprozess bremsen – und das innerhalb von Tagen oder Wochen. Was "Trenddiäten" alles versprechen, klingt oft zu schön, um wahr zu sein. In Wirklichkeit ist nur eine langfristige Ernährungsumstellung sinnvoll, um einen dauerhaften Gewichtsverlust zu erreichen. Mit kurzfristigen, extremen Nahrungsumstellungen hingegen tut sich der Körper schwer.
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So entsteht der Jo-Jo-Effekt
Einseitige Diäten, wie zum Beispiel die Krautsuppen- oder Ananasdiät stören die Organe in ihrer natürlichen Funktion. Vor allem der Stoffwechsel leidet unter Crash-Diäten, denn der ganze Körper schaltet nach kurzer Zeit auf Alarmbereitschaft um. So wenig Energie wie möglich wird dann verbraucht. Sobald der Körper dann aber wieder Energie zur Verfügung gestellt bekommt, die er nicht unmittelbar zur Systemerhaltung benötige, bunkert er diese. Der allgemein bekannte Jo-Jo-Effekt tritt ein. Je öfter Diäten ausprobiert werden, umso weniger wird man abnehmen, denn der Körper wehrt sich dagegen. Die Quintessenz: Diäten machen dick.
10 gängige Abnehm-Mythen
Die Diätologin Sophie Demelmair von der OÖ Gebietskrankenkasse räumt mit den gängigen Mythen zum Thema Abnehmen auf.
1. Kohlenhydrate machen dick:
Kartoffeln, Nudeln und Brot sind in den vergangenen Jahren in Verruf geraten. Zu Unrecht. Kohlenhydrate sind wesentliche Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung. Aber: Kohlenhydrate sind nicht gleich Kohlenhydrate. Weißer Zucker, Weißmehlprodukte und Süßigkeiten sollten nur ganz selten auf dem Speiseplan stehen. Gegen Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Gemüse spricht aber nichts. Sie enthalten Kohlenhydrate, die vom Körper aufgespalten werden, bevor sie langsam ins Blut gelangen. Man fühlt sich daher länger satt. Außerdem liefern sie Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Zucker und Weißmehl haben diesen Mehrwert nicht. Vorsicht bei der Zubereitung: Gedämpfte Kartoffeln sind kalorienarm, Pommes frites sind Kalorienbomben.
2. Schnelles Abnehmen:
Fastenkuren, bei der jegliche (feste) Nahrung stark eingeschränkt wird oder nur sehr einseitig gegessen wird, sind beliebt. Mit dieser Art der Ernährung verliert man zu Beginn zwar Gewicht, jedoch kaum Körperfett, sondern vor allem Wasser und Muskeleiweiß. Sobald man wieder zu seinen alten Gewohnheiten zurückkehrt, macht sich der Jo-Jo-Effekt bemerkbar. Denn auf "Kuren" dieser Art reagiert der Körper, indem er den Kalorienverbrauch nach unten schraubt und zugeführte Nahrung besser ausnützt. Bekommt er wieder mehr Essen angeboten, verwertet er alles doppelt so gut.
3. Gezielt Gewicht verlieren:
Viele wünschen sich, an Bauch, Beinen oder Po gezielt abzunehmen, aber das ist unmöglich.
4. Negative Kalorien:
Manchen Lebensmitteln wird nachgesagt, ihr Kaloriengehalt sei so gering, dass sie durch die Verdauung mehr Energie verbrauchen als sie zuführen. Tatsächlich gibt es einige Lebensmittel, die sehr wenige Kalorien enthalten und sich durch hohe Ballaststoffanteile positiv auf die Verdauung auswirken. Dazu zählen beispielsweise Gurken. Trotzdem ist ihre Energiebilanz nicht negativ.
5. So lange ich mich bewege, kann ich essen, was ich will:
Grundsätzlich ist Bewegung ein Muss, wenn man seinem Körper Gutes tun und Gewicht verlieren will. Aber: Viele überschätzen den Kalorienverbrauch beim Sport.
6. Erfolg zeigt nur die Waage:
Die anfängliche Motivation zum Abnehmen wandelt sich in Frustration, wenn sich der Zeiger auf der Waage nicht in die gewünschte Richtung bewegt. Ein besseres Mittel zur Erfolgskontrolle ist die Messung der Körperzusammensetzung. Damit kann man oft Erfolge (weniger Fett, mehr Muskeln) beobachten, obwohl die Waage das gleiche Gewicht anzeigt. Oder man freut sich, wenn die Hose plötzlich nicht mehr zwickt und das Treppensteigen leichter fällt.
7. Light-Produkte:
Wenn das Wort "Light" auf einem Produkt steht, kann das vieles bedeuten: weniger Salz, weniger Zucker, weniger Fett. So kann auf einem Produkt "0,1 Prozent Fett" stehen, dafür ist aber meist sehr viel Zucker enthalten. Anders ist es beim Wort "kalorienreduziert": In diesem Fall muss das Produkt 30 Prozent weniger Kalorien enthalten als das ursprüngliche.
8. Abführmittel:
Statt sich beim Essen zu zügeln, nehmen manche lieber Abführmittel. Das macht keinen Sinn. Zwar zeigt die Waage weniger Gewicht, nachdem der Darm entleert ist, aber das berührt die Fettpolster nicht. Erstens werden die meisten Nährstoffe im Dünndarm aufgenommen, während Abführmittel im Dickdarm wirken. Zweitens machen Abführmittel den Darm auf Dauer träge und sie schwächen die Darmflora.
9. Abendessen streichen:
Wann gegessen wird, hat einen sehr geringen Einfluss auf das Gewicht. Es geht um das Wieviel. Wenn man dazu neigt, abends zu schlemmen, wird es seine Wirkung zeigen, wenn hier eingespart wird. Wenn allerdings den ganzen Tag mehr gegessen wird, um dem Hunger am Abend entgegenzuwirken, wird sich auf der Waage nichts tun.
10. Fatburner:
Angeblich regen Enzyme wie Bromelin (in der Ananas) oder Papain (in Papayas) die Fettverbrennung an. Diese Enzyme werden aber bereits im Magen aufgespalten und erreichen den Dünndarm nicht mehr in ihrer intakten Form, so dass sie dort wirkungslos sind. Auch scharfe Gewürze können den Stoffwechsel nicht so auf Trab bringen, dass mehr Fett verbrannt wird. Auch "Diätpillen" sind wirkungslos, im schlimmsten Fall sogar gesundheitsschädlich.
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Weißer Zucker: was soll daran schlecht sein. Der besteht aus Glucose und Fructose. Ist Bestandteil in jedem Apfel! So ein Blödsinn.
Es kommt immer auf die Menge an!
Am Bashing gegen den weißen Zucker erkennt man das Unwissen der Möchtegern Erklärer!
Schade
Es ist wohl eher gemeint auf weißen Zucker bewusst zu verzichten. Ich lese hier kein bashing heraus.
Kohlenhydrate sind gut. Zucker ist gut. Zuviel Zucker, vor allem in den Mengen, in denen er in verarbeiteten Lebensmitteln und Süßigkeiten vorkommt, ist nicht gut.
Unnötiger Zucker ist keineswegs gut.
Kein Wunder, dass ihr Gewerkschafter so ausseht wie ihr ausseht. 😂
Bewegung, aufs Bratl größtenteils verzichten. Ausreichend Schlaf, abends keine Schokolade, kein Knabbermüll.
Aber Adipositas ist eine Krankheit und so leicht geht das alles nicht. Das kommt ja nicht von irgendwo her und man ist plötzlich übergewichtig. Jeder sieht das, der Betroffene wird stigmatisiert, "jetzt isst er/sie schon wieder".... dem Raucher sieht man seine Krankheit nicht an (erst dann wenn es zu spät ist) - da stößt sich niemand dran!
Sport,Sport und Fdh.
Dann kannst du Essen was du willst.
in der Aufzählung, was man nicht zu sich nehmen sollte, fehlt das Kapitel Getränke:
Alkohol und Limonaden enthalten so grosse Mengen an Kalorien, dass ein Verzicht darauf alleine schon ausreicht, um die Kilos purzeln zu lassen.
Des Weiteren sollte man nicht auf etwas verzichten - eher sollte man überlegen, was einem wichtiger ist: der Schweinsbraten oder das Bier?
Jedes halbe Jahr die gleiche Leier......
Was wirklich hilft: viel Bewegung und am Abend (ca. nach 18 h) nichts essen! Zwischendurch kann eine Gemüsesäfte-Kur ganz gut gegen Heißhunger-Attacken sein, aber danach muss man konsequent und diszipliniert bleiben!
Den Kalorien ist es wurst, wann sie zugenommen werden...
Aber der Verdauung nicht.
Der Grad der Nahrungsverwertung ist keine Konstante.
ein neuer Artikel aus dem Jahr 2016😁😁😁
um schlank zu bleiben brauchts Disziplin das haben die wenigsten
die Pharmakonzerne machen damit ein Milliarden Geschäft
Du liegst richtig, dass zu gewissen Zeiten, sich die Artikel immer wiederholen! *gg* Das sieht man am besten, wenn man alte Zeitungen aufgehoben hat ... *gg*
Auch Abnehmen und Diäten sind oft ein Geschäftsmodell, bei dem es um viel Geld geht.
Vernunft ist besser und kostensparend:
Bewusst einkaufen, bewusst essen, weniger ist mehr, auch im Alltag soviel wie möglich bewegen. Also wo möglich einkaufen gehen statt fahren, alle möglichen Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad…
Was ich sehr amüsant finde:
Vor 10 Jahren waren Kohlenhydrate (auch Nudeln etc.) bei Ernährungswissenschaftlern hoch im Kurs. Man solle viel Kohlenhydrate zu sich nehmen, aber wenig Fleisch hieß es damals.
Das hat sich inzwischen komplett ins Gegenteil verkehrt: Fleisch hui, Kohlenhydrate pfui.
Da fragt man sich schon, worauf solche Experten ihre Thesen stützen.
Fleisch hui, Kohlenhydrate pfui? Wer sagt das heutzutage? Sogar in dem Artikel oben kommen die KH gut weg.
man sollte weniger und gezielter essen.
dafür nehmen sich die Menschen heutzutage nicht mehr die Zeit, einfach runterschlucken was der Markt an Fertigproducken anbietet macht DICK
Diäten sind kranken Menschen vorbehalten!
...was der Markt an Fertigproducken anbietet macht DICK
Und auch die Konten der Hersteller-Anbieter werden DICK,besonders,wenn die natürlichen Inhaltsstoffe durch billige Zusatzstoffe,Aromen etc. ersetzt werden...
Vollkommen richtig. Auch Zucker und billige Fette werden verwendet, schmeckt gefällig aber sehr ungesund!
dieser mythos gehört auch ins märchenland und stimmt nicht:
"Grundsätzlich ist Bewegung ein Muss...."
bewegung KANN (!) den abnehmprozess beschleunigen, ist aber keineswegs eine grundvoraussetzung für einen gewichtsverlust.
theoretisch kann man auch mit einer SCHOKODIÄT abnehmen:
wer täglich AUSSCHLIESSLICH eine 100 g tafel schokolade isst (ca. 500 kalorien) und sonst nix und auch keinen sport betreibt (außer wasser trinken) wird staunen, wie die kilos purzeln - es geht alleine darum, ein tägliches kalorienDEFIZIT zu erreichen !
natürlich gibts es gesündere lebensmittel als schokolade, aber damit soll nur das grundprinzip des abnehmens (regelmäßiges kaloriendefizit) erklärt werden.
wer am tag 3 kg gesunde bananen isst, und dazu eine halbe stunde läuft, wird auch kein gewicht verlieren.
conclusio: gscheites essen + bewegung sollte zur lebenseinstellung werden --> und keine erzwungene zwischendurchperiode sein...
Es geht nicht per se um einen Gewichtsverlust, sondern um einen möglichst gesunden.
Ansonsten könnte man sich auch eine Hand oder einen Fuß abhacken und damit abnehmen.