Kindern auf die Füße helfen
Zwei Wochen pro Jahr - meist zwischen Weihnachten und den Heiligen Drei Königen - verbringt der Welser Fußchirurg Ernst Orthner in Indien. Nicht etwa, um Urlaub zu machen. Er behandelt Kinder mit Fußproblemen.
Zwei Wochen pro Jahr - meist zwischen Weihnachten und den Heiligen Drei Königen - verbringt der Welser Fußchirurg Ernst Orthner in Indien. Nicht etwa, um Urlaub zu machen. Er behandelt Kinder mit Fußproblemen. „Kinderlähmung, aber auch Klumpfüße sind sehr häufig in diesen entlegenen Gebieten Indiens, in die wir kommen“, sagt der Mediziner. Er schaue die Kinder an, operiere sie und mache auch die Nachbehandlung. Die Organisation „Hilfe für Kinderfüße“ hat ein indischer Industrieller, der selbst behindert ist, ins Leben gerufen.
Ein Drittel wird operiert
Jedes Jahr, wenn der Welser Doktor kommt, wird vorher ein Aufruf gemacht. Hunderte Kinder kommen, weil sie Hilfe brauchen. „Die indischen Orthopädietechniker schauen, wer was benötigt, und versorgen die Kinder mit Heilbehelfen“, sagt Orthner. Ein Drittel der kleinen Patienten müsse operiert werden. In den vergangenen zehn Jahren habe man mehr als 1000 Kindern mit Fußproblemen helfen können.
„Mit ganz einfachen Dingen kann man den Kindern helfen, dass sie ein selbstständiges Leben führen können“, sagt der Fußspezialist. „Wenn sie etwa nach einer Kinderlähmung die Beine nicht belasten können, machen wir eine Fixation der Beine. Weil die Sehnen zu kurz sind, brauchen die Kinder eine einfache Operation. Damit kann man erreichen, dass die Beine wieder belastbar sind.“
Gearbeitet werde unter schrecklichen Bedingungen, „nach so einer Reise sieht man deshalb vieles wieder in einem ganz anderen Licht“, sagt der Welser Arzt. „Und weil wir hier wie die Maden im Speck leben, und es uns viel zu gut geht, sehe ich mich verpflichtet, zu helfen.“ Sein Ziel: „Ich versuche, möglichst vielen Kindern zu einem lebenswerten Leben zu verhelfen. Das gibt auch mir viel.“