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Wenn Tierliebe krankhaft wird

Von Ulrike Griessl, 27. September 2017, 00:04 Uhr
Wenn Tierliebe krankhaft wird
Nicht jeder, der mehrere Tiere hält, ist ein "Animal Hoarder". Steigt die Zahl der Tiere jedoch stetig an, obwohl diese nicht adäquat gehalten werden können, steckt meist eine psychische Erkrankung dahinter. Bild: Kzenon

Warum manche Menschen immer mehr Tiere aufnehmen, obwohl sie sich nicht ordentlich um sie kümmern können, erklärt die Linzer Psychotherapeutin Ulrike Jachs.

Im Juli dieses Jahres ging ein extremer Fall von "Animal Hoarding" (Horten von Tieren) in Ebendorf (NÖ) durch die Medien und erschütterte Tierfreunde: Eine Frau war angezeigt worden, weil sie 120 Pferde hortete und unkontrolliert vermehren ließ. Außerdem hielt sie Schweine, Hunde und Katzen, die unter erbärmlichen Bedingungen dahinvegetieren mussten. Die Behörden vermuteten als Hintergrund "ein falsch verstandenes Helfersyndrom verbunden mit einem Messietum". Offensichtlich war die Frau, trotz ihrer vermeintlichen Tierliebe, völlig überfordert.

Verwahrloste, kranke Tiere

"Fälle wie diesen gibt es leider immer wieder", sagt Ulrike Jachs, Psychotherapeutin im Neuromed Campus Linz. Animal Hoarder, wie die Betroffenen im Fachjargon heißen, würden mit ihren verwahrlosten, kranken und teilweise sogar toten Tieren auf engstem Raum leben, ohne zu erkennen, wie schlimm die Situation ist. "So wie ihre Tiere, verwahrlosen die Menschen, die an diesem Syndrom leiden, oft selbst, meist leben sie zurückgezogen", so Jachs.

Wenn Tierliebe krankhaft wird
Bild: APA/WIENER TIERSCHUTZVEREIN

Zwei Drittel der Betroffenen sind laut der Expertin Frauen um die 50, die sich für Tierschützer und Tierexperten halten.

Der Hintergrund für das krankhafte Verhalten kann unterschiedlich sein. Meist haben Animal Hoarder keine Einsicht dafür, dass ihre gesammelten Tiere unter ihrer Haltung massiv leiden. "Sie erkennen oft gar nicht, was los ist, bagatellisieren die Situation und glauben, alles im Griff zu haben", beschreibt Jachs.

Den Betroffenen zu helfen, sei schwierig, aber nicht unmöglich: "Da Animal Hoarder oft isoliert leben, sich schämen und Angst vor Ablehnung haben, ist es wichtig, dass man vorsichtig mit diesen Menschen Kontakt aufnimmt", rät die Psychoptherapeutin. Erst wenn man das Gefühl habe, einen vertrauensvollen Zugang zu der betroffenen Person zu haben, könne man versuchen, das heikle Thema anzusprechen.

Nur so bestehe eine Chance, dass "Tier-Messies" bereit seien, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. "Natürlich ist das wünschenswert, denn in der Therapie kann die Einsicht in das krankhafte Verhalten aktiv gefördert und wieder ein gesunder Umgang mit Tieren ermöglicht werden", so Jachs.

Gefahr Vorverurteilung

Doch nicht jeder Tierfreund, der mehrere Haustiere hält, ist gleich ein Animal Hoarder. "Der wesentliche Unterschied ist, dass sich krankhafte Tiersammler nicht adäquat um diese kümmern können, weil sie damit völlig überfordert sind", erklärt Jachs.

Vier Typen von "Tier-Messis"

Der Pflegertyp hat eine enge Beziehung zu seinen Tieren. Er sucht diese nicht aktiv, kann aber schlecht Nein sagen, wenn ihm ein Tier angeboten wird. Er hat zum Teil Einsicht für sein Problem, kann aber nichts dagegen unternehmen.

Der Rettertyp sammelt seine Tiere fast missionarisch, um sie vor Leid (Tötung, Kastration ...) zu bewahren. Er sieht es als seine Aufgabe an, die Tiere aufzunehmen, kümmert sich dann aber nicht um sie.

Der Züchtertyp kann den Nachwuchs seiner Haustiere nicht wie erhofft verkaufen. Daher hat er mit der Zeit immer mehr Tiere, die sich dann unkontrolliert vermehren, sodass er den Überblick verliert.

Der Ausbeutertyp hält seine Tiere zur eigenen Aufwertung und Bedürfnisbefriedigung. Er empfindet keine Empathie, fühlt sich als Experte und hat einen starken Kontrollzwang. Er hat keine Einsicht, dass seine Tiere leiden.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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despina15 (10.072 Kommentare)
am 27.09.2017 07:37

die andere seite,
jene die mit ihren tieren züchten,sie
nicht richtig versorgen,krank verkaufen,
der käufer kauft,weil billig,
falls die tierarztkosten dazukommen
werden sieausgestzt.....

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jamei (25.498 Kommentare)
am 27.09.2017 09:54

Ihr Post hat aber mit dem Artikel NIX zu tun, denn Tierarztkosten oder billiger kaufen hat mit dem Artikel der da lautet:

"Wenn Tierliebe krankhaft wird" NIX zu tun.

Ich denke da eher an die Frau die da ein "Tierheim für Hunde machen wollte aber dann viele Hunde elendiglich zu Grunde gegangen sind oder Leute die 20-30 Katzen in einer Mietwohnung halten usw. usf.

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despina15 (10.072 Kommentare)
am 27.09.2017 10:16

jamei,
es werden aber solche tiere genau
bei solchen tiermessis abgegeben !!!!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 27.09.2017 15:19

Richtig !

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