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Warum Armut Auswirkungen auf das Gehirn hat

04. April 2015, 00:04 Uhr

Das ökonomische Umfeld hat größeren Einfluss auf die Frühentwicklung des Denkapparates als gedacht.

Kinder reicher Eltern haben ein größeres Gehirn als Gleichaltrige aus weniger begüterten Familien. So oder ähnlich lautete eine Schlagzeile diese Woche. Warum dies so ist, wurde wenig hinterfragt.

Für die bisher umfangreichste Studie dieser Art haben die Forscher von der "University of Southern California" die geistige Entwicklung von 1099 Mädchen und Buben zwischen drei und 20 Jahren analysiert, die aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kommen. Die Wissenschafter verglichen das Einkommen und die Ausbildung der Eltern und maßen mit Scannern die Hirnoberfläche der untersuchten Kinder und Jugendlichen. Sie verglichen zudem deren Ergebnisse bei kognitiven Tests. Dabei berücksichtigten sie auch andere Faktoren, die eine Auswirkung auf das Wachstum des Hirns haben können, etwa das Erbmaterial.

Die Studie zeigt, dass das soziale Umfeld einen großen Einfluss auf die Frühentwicklung des Gehirns hat. Besonders große Unterschiede wurden in jenen Zonen des Gehirns festgestellt, die für das Sprechen und Lesen, das Gedächtnis, die Entschlussfähigkeit und das räumliche Vorstellungsvermögen ausschlaggebend sind. Der sozio-ökonomische Einfluss sei "bedeutsam für die Art und Weise, wie das Gehirn der Kinder arbeitet", sagte die Mitautorin der Studie, Elizabeth Sowell. Besonders deutlich seien die Unterschiede im unteren Bereich der Skala – also bei Jahreseinkommen zwischen umgerechnet 28.000 und knapp 46.000 Euro.

Die Entwicklung könne korrigiert werden, heißt es in der Studie. Bereits kleine Verbesserungen, wie regelmäßiges Schulessen, könnten einen Unterschied ausmachen. "Veränderungen der Umwelt – etwa beim Einkommen der Familien oder Unterstützung bei der Ernährung oder Ausbildung – können die Entwicklung des Gehirns beeinflussen", sagte Sowell. Dies gelte für Kinder und Jugendliche, aber auch für junge Erwachsene.

 

Intelligenztests allein sagen zu wenig aus

Der strapazierte Begriff der Intelligenz oder des Intelligenzquotienten in Zusammenhang mit Menschengruppen oder Kulturen steht zunehmend in der Kritik. Traditionelle Intelligenztests, die eine Reihe kognitiver Fähigkeiten messen, würden Kinder aus niederen sozialen Schichten und Minderheiten wie Afroamerikaner benachteiligen, heißt es.
Viele Dinge würden in IQ-Tests nicht gemessen, lautet die Kritik, etwa die musikalische, körperlich-kinästhetische, inter- und intrapersonale sowie ökologische oder spirituell-existenzielle Intelligenz.
In westlichen Gesellschaften würden vor allem die logisch-mathematische und die linguistische Intelligenz geschätzt und getestet. Der Philosoph und Soziologe Theodor W. Adorno sagte: „Intelligenz ist eine moralische Kategorie.“

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