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Vom ewigen Kreuz mit dem Knie

Von Valerie Hader, 30. November 2016, 00:04 Uhr
Vom ewigen Kreuz mit dem Knie
Ein überdimensionales Kniegelenk gab es bei der Gesundheitstour in Kirchdorf zu sehen. Unten rechts: Experten Simone Danese, Bettina Schagerl-Müllner Bild: Alexander Schwarzl

Die "Problemzone Knie" stand bei der vergangenen OÖN-Gesundheitstour im Mittelpunkt.

Ob Kreuzbandriss, Knochenbruch oder Abnützungserscheinungen bei Knorpel und Meniskus: Viele Menschen haben Schmerzen im Knie. Genau diese "Problemzone" stand deshalb bei der vergangenen Gesundheitstour im Landeskrankenhaus Kirchdorf im Mittelpunkt.

Experten wie Unfallchirurg Simone Danese, selbst begeisterter Wintersportler, Uniqa-Vitalcoach und Landesskilehrerin Bettina Schagerl-Müllner und Physiotherapeutin Kornelia Templ standen den mehr als 120 OÖN-Lesern an diesem Abend Rede und Antwort.

Wie beugt man Verletzungen beim Wintersport am besten vor?

Bettina Schagerl-Müllner: Idealerweise, indem man sechs bis acht Wochen vor dem Skifahren mit dem Training beginnt. Ich empfehle Übungen, die Grundlagenausdauer und Kraft trainieren wie etwa Einbeinkniebeugen oder Ergometertraining auf dem Rad.

Welche Anzeichen gibt es für einen Bänderriss?

Simone Danese: Schmerzen sind oft nicht das Hauptsymptom, denn der Riss an sich tut nicht weh, aber die Schwellung. Patienten haben oft das Gefühl, dass ihr Knie nicht mehr stabil ist. Manche hören auch eine Art Schnalzer.

Was passiert, wenn das Kreuzband gerissen ist, Operation ja oder nein?

Das kann man nicht verallgemeinern. Oft ist da auch der Meniskus in Mitleidenschaft gezogen oder der Knochen gebrochen. Das kann man erst entscheiden, wenn alle Befunde da sind.

Was ist die Aufgabe der Physiotherapie nach einer OP?

Kornelia Templ: Das Wichtigste gleich zu Beginn ist, die Belastung mit dem behandelnden Arzt abzuklären. Und dem Patienten zu zeigen, welche Belastungen in welchem Umfang möglich sind.

Wann kann man nach einer OP wieder anfangen zu trainieren?

Mit Kraftübungen sofort, denn es ist ja sinnvoll, die Muskeln zu stärken. Skifahren geht allerdings erst wieder so nach etwa sieben Monaten, denn das neue Kreuzband muss erst richtig einwachsen, und die volle Stabilität ist erst so ab sechs bis acht Monaten gewährleistet. Laufen kann man schon früher – etwa nach drei Monaten; Radeln am Ergometer geht meist schon recht bald möglich.

Welche Knieprobleme gibt es abseits von Sportverletzungen?

Simone Danese: Am häufigsten ist hier wohl der Meniskusriss. Den kann man sich schon beim ungelenken Aussteigen aus dem Auto zuziehen, das merkt man oft gar nicht gleich. Typisch sind Schmerzen bei Stiegensteigen oder Drehbewegungen. Das Problem dabei: Der Meniskus ist schwach durchblutet und hat deshalb nur sehr geringe Heilungseigenschaften.

Kann ich auch die Bänder trainieren?

Bänder kann man nicht trainieren, aber die umgebende Muskulatur durch Sport kräftigen.

Hilft Hyaluronsäure bei Knorpelabnutzung?

Dabei handelt es sich um eine Knorpelaufbausubstanz, die es als Kapseln zum Einnehmen oder als Spritzen gibt. Meiner Erfahrung nach hilft das vielen. Allerdings muss man klar sagen: Der Knorpel wird nicht erneuert oder repariert, die Behandlung hilft rein gegen die Schmerzen.

Vom ewigen Kreuz mit dem Knie
Ein überdimensionales Kniegelenk gab es bei der Gesundheitstour in Kirchdorf zu sehen. Unten rechts: Experten Simone Danese, Bettina Schagerl-Müllner. (Schwarzl) Bild: Alexander Schwarzl
Vom ewigen Kreuz mit dem Knie
Bild: Alexander Schwarzl

Die Experten Simone Danese, Bettina Schagerl-Müllner.

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