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Volkskrankheit Eisenmangel

11. März 2015, 00:04 Uhr
Volkskrankheit Eisenmangel
Permanente Müdigkeit zählt zu den häufigsten Symptomen. Bild: OON

Müdigkeit, Konzentrationsmangel und Schlafstörungen: In Österreich leidet jede fünfte Frau an Eisenmangel. Die Symptome ähneln jenen einer Depression.

"Eisen ist lebenswichtig“, sagt Bernhard Angermayr, Facharzt für Innere Medizin in St. Pölten. Die Hauptaufgabe des Spurenelements besteht in der Bindung von Sauerstoff in den roten Blutkörperchen. Passiert das nicht, fehlt den Zellen Energie, die Betroffenen fühlen sich angeschlagen und schleppen sich durchs Leben.
„In manchen Fällen geht der Eisenmangel in eine Blutarmut über“, führte Sabine Lahnsteiner, Allgemeinmedizinerin aus Amstetten, weiter aus. „Dann kann es zu Herzrasen, Atemnot, Schwindel und schließlich dem Kollaps kommen.“
Männer sind von Eisenmangel kaum betroffen, bei Frauen tritt die Mangelerscheinung wegen der Monatsblutung besonders häufig auf.

„Leben auf Sparflamme“

Viele Frauen führen deswegen ein „Leben auf Sparflamme“, so die Grazer Ärztin Yvonne Rottensteiner, die sich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Auch in der Schwangerschaft haben Frauen einen erhöhten Eisenbedarf – der Körper muss 30 Prozent mehr Blut bilden, um das Kind zu versorgen.
Ebenfalls häufig tritt Eisenmangel bei Sportlern auf. Der Sportmediziner Helmut Ocenasek aus Linz sieht bei seinen Klienten einen zehn- bis 20-fach erhöhten Bedarf im Vergleich zu Nicht-Sportlern. Ergebnisse einer neuen Studie von ihm würden belegen: „Eisen hilft genau dort, wo wir es brauchen, nämlich beim Sauerstofftransport.“ Für ein ansprechendes Leistungsniveau ist ein gefüllter Eisenspeicher also unabdingbar.
Da Eisen nicht vom Körper produziert wird, sondern über die Nahrung aufgenommen werden muss, sind auch Vegetarier und Veganer häufig von Mangelerscheinungen betroffen. Laut Rottensteiner gibt es zwei Formen der Eisenaufnahme: einerseits über pflanzliche Nahrungsmittel wie Gemüse oder Hülsenfrüchte, andererseits über Fleisch, Innereien, Fisch und Meeresfrüchte. Diese tierische Eisenquelle, die noch dazu vom Körper besser verarbeitet werden kann, fehle den Anhängern der fleischlosen Kost.

„Leider wird ein Eisenmangel oft erst spät diagnostiziert“, sagt die Wiener Allgemeinmedizinerin Doris Gapp. Selbst bei der Vorsorgeuntersuchung werden die wichtigen Eisen-Parameter im Blut nicht abgefragt. Auch im Mutter-Kind-Pass seien sie nicht enthalten, bedauert die Medizinerin, die sich mehr Aufmerksamkeit für die „Volkskrankheit“ Eisenmangel wünsche.

Bei Diagnose der Mangelerscheinung wird zuerst eine Ernährungsumstellung angestrebt. Zusätzlich ist die Einnahme von Tabletten oder Säften möglich, die dem Körper künstlich Eisen zuführen sollen. Eine Option, die rasch Wirkung zeigt, ist die Gabe von Eisenpräparaten direkt in eine Vene, als Infusion oder Injektion.
Mehr über Symptome, Therapien plus persönlichen Test auf auf www.eisencheck.at.

 

Eisen in der Ernährung

Eisen wird als Spurenelement über die Nahrung aufgenommen. Die Menge, die eine Person benötigt, hängt von Alter, Geschlecht und der bereits im Körper gespeicherten Eisenmenge ab. Für die meisten wird eine Eisenzufuhr von 8– 10 mg pro Tag empfohlen; menstruierenden Frauen wird geraten, täglich 15–18 mg zu sich zu nehmen.

Der größte Eisenlieferant ist rotes Fleisch, gefolgt von Geflügel und Fisch. Bei den Pflanzen sind es vor allem Hülsenfrüchte wie Bohnen und Linsen und grünes Gemüse wie Broccoli und Spinat. Auch in Tofu und Nüssen kommt Eisen in hoher Konzentration vor.

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