Ultraschall: billig, sanft und präzise
In Linz geht von heute bis Freitag der größte Ultraschall-Kongress im deutschsprachigen Raum über die Bühne
Ein graues Rauschen: So präsentierten sich Ultraschallbilder noch vor 20 Jahren. Mittlerweile verfeinerten Experten die Methode so weit, dass auch kleinste Veränderungen im Körperinneren abgebildet werden können. Dabei hat die Methode viele Vorteile. "Sie ist billig, universell in allen Fachgebieten einsetzbar und nebenwirkungsfrei", sagt Primar Wolfgang Arzt vom Kepler-Universitätsklinikum, der den heute in Linz startenden, größten Ultraschall-Kongress im deutschsprachigen Raum organisiert hat (mehr dazu im Infokasten).
Bahnbrechende Operation
Ultraschall funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Die Wellen werden über den Schallkopf durch die Haut ins Innere des Körpers geleitet. Dort werden sie – zum Beispiel an Organen – reflektiert und wieder "zurückgeworfen". Während Ärzte früher schon stolz waren, wenn sie mit Ultraschall das Geschlecht eines Babys im Mutterleib zweifelsfrei bestimmen konnten, so ist die Technik mittlerweile so verfeinert, dass sich sogar der Entwicklungsstand des Gehirns beim Baby im Mutterleib messen lässt. Eine besondere Rolle spielt die Methode bei Operationen während der Schwangerschaft. Bahnbrechend war und ist in Linz zum Beispiel die Operation einer Fehlbildung, bei der eine nur zwei Millimeter große Herzklappe des Ungeborenen durchstoßen wird – immer überwacht durch Ultraschall. So kann sich das Herz des Babys normal entwickeln, was sonst nicht der Fall gewesen wäre.
Babys Gesundheit im Bild
Mit Ultraschall lässt sich der Blutfluss im Körper messen. Auch die Sauerstoffversorgung des Ungeborenen im Mutterleib lässt sich bestens überwachen.
"In manchen Bereichen brauchen wir aber trotzdem noch andere bildgebende Verfahren wie Röntgen, Computer-Tomographie oder Magnetresonanztherapie", sagt Arzt. Beispiele dafür sind Unfallchirurgie und Tumordiagnostik. Auch wenn später manchmal ein Röntgen notwendig ist, kommt Ultraschall trotzdem oft vorher zum Einsatz. "Das Besondere an der Methode: Sie kommt in praktisch allen Fachrichtungen der Medizin zum Einsatz", erklärt Arzt.
Während früher Ultraschallgeräte groß und klobig waren, hat sich auch in diesem Bereich viel getan. "Es gibt mittlerweile schon kabellose Schallköpfe, die an ein I-Pad angeschlossen werden können. Die Entwicklung der vergangenen Jahre war wirklich atemberaubend", erklärt der Gynäkologe.